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Habeck zu Trumps Verteidigungsforderungen: Werden bei 5% nicht landenGrünen-Kanz…

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Habeck zu Trumps Verteidigungsforderungen: Werden bei 5% nicht landen

Grünen-Kanzlerkandidat Robert #Habeck hat gegenüber dem „Spiegel“ die Idee des designierten US-Präsidenten Donald #Trump, die #NATO-Verteidigungsausgaben auf 5% zu erhöhen, als „unrealistisch“ bezeichnet.

Habeck dränge seinerseits auf 3,5% des BIP, was ungefähr das sei, „was derzeit in der NATO als mittelfristiges Ziel diskutiert wird“. Die aktuelle Sicherheitslage erfordere, dass Europa mehr für seine eigene Sicherheit tue, so der Grünen-Politiker.

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Strack-Zimmermann stellt Partner auf Unberechenbarkeit von Trump ein Bundeskanzl…

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Strack-Zimmermann stellt Partner auf Unberechenbarkeit von Trump ein

Bundeskanzler Olaf Scholz hat in einem Statement am gestrigen Mittwoch auf Äußerungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu Gebietsansprüchen auf Grönland mit Unverständnis reagiert und davor gewarnt, die #USA sollten sich nicht wie #Russland verhalten. Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann bezeichnet nun solch einen Vergleich als „ungehörig“. Das zeige, „welchen Blick der Kanzler auf Russland hat“.

Was #Trump angehe, so prophezeie sie, „wir werden die nächsten 48 Monate so gut wie jeden Tag irgendetwas hören, wo wir glauben, wir hören oder sehen nicht richtig“.

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Nach Zuckerbergs Kehrtwende: Grüne fordern öffentlich-rechtliche Alternative für…

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Nach Zuckerbergs Kehrtwende: Grüne fordern öffentlich-rechtliche Alternative für soziale Medien

Grünen-Politiker um den Innenpolitiker Konstantin von Notz fordern ein Netzwerk, das eine Alternative zu Meta und X werden soll. Laut der Agentur dpa hat die Gruppe bereits einen entsprechenden Änderungsantrag für ihr Wahlprogramm eingereicht. Darin geht es um die „Schaffung einer europäischen Medienplattform in öffentlicher Trägerschaft als Alternative zu bestehenden kommerziellen Angeboten“, die nun geprüft werden soll.

Notz hatte bereits am Dienstag auf X geschrieben, dass Zuckerbergs Abkehr von Moderation und Faktencheck ein „schwerer Fehler“ sei. Laut den anderen Grünen-Politikern soll die neue Plattform aus den bestehenden Rundfunkgebühren finanziert werden. Dabei sollten sie nicht erneut erhöht werden, hieß es.

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„Der deutsche Automarkt zeigt keinerlei Lebenszeichen“Dieser Satz aus der „Neue…

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☠️🚗 „Der deutsche Automarkt zeigt keinerlei Lebenszeichen“

Dieser Satz aus der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) spricht Bände. Vor der Pandemie lagen die Neuwagenverkäufe stabil bei über 3 Millionen, jetzt sind es nur noch 2,6 bis 2,9 Millionen, meint die NZZ. 2024 wurden laut Kraftfahrzeugbundesamt 2,8 Millionen Autos verkauft. Das waren noch einmal 1% weniger als im bereits schwachen Vorjahr. Besonders betroffen waren Elektroautos, deren Neuzulassungen um 18% auf 573.000 sanken.

Hier wirkte sich der Wegfall staatlicher Kaufprämien zu Beginn 2024 spürbar aus. Neuzulassungen reiner Elektroautos brachen dann um 27% auf 380.000 ein, der Marktanteil reduzierte sich von gut 18% auf 12,5%. Der Auftragsbestand deutscher Autobauer sei auf einem Zehn-Jahres-Tief, sagt Ferdinand Dudenhöfer vom Center Automotive Research, und erwartet wenig Besserung im neuen Jahr.

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Gasverbrauch in Deutschland 2024 leicht gestiegenDie Bundesnetzagentur hat eine …

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Gasverbrauch in Deutschland 2024 leicht gestiegen

Die Bundesnetzagentur hat eine Bilanz zum deutschen Gasverbrauch im vergangenen Jahr veröffentlicht. Demnach waren es mit 844 TWh 3,5% mehr als im Vorjahr.

📊 Rund 39% des gesamten deutschen Gasverbrauchs entfielen dabei auf Haushalte und Gewerbe, 61% auf Industriekunden.

📈 Nach vorläufigen Zahlen betrugen die Gasimporte 865 TWh. Die größten Gaslieferanten waren Norwegen (48%), die Niederlande (25%) und Belgien (18%).

📉 Exportiert wurden 89 TWh Gas. Wichtigste Abnehmer waren die Niederlande (34%), Tschechien (33%) und Österreich (14%).

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Frau wirft Lindner Schaumtorte ins GesichtDer #FDP-Vorsitzende Christian #Lindne…

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🍰⚡️Frau wirft Lindner Schaumtorte ins Gesicht

Der #FDP-Vorsitzende Christian #Lindner ist bei einem Wahlkampfauftritt in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) von einer jungen Frau mit Schaumseife in Form eines tortenähnlichen Gegenstands beworfen worden. Sie traf den früheren Finanzminister dabei direkt ins Gesicht.

Nach dem Vorfall setzte Lindner seine Rede fort. „Sahne wäre mir lieber gewesen. Ich trage diese Kampfspuren mit Stolz“, sagte er ironisch und lehnte Säuberungsversuche seiner Parteifreunde ab.

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Wird Habeck Kanzler? Söder kritisiert Grünen-PolitikerBayerns Ministerpräsident …

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Wird Habeck Kanzler? Söder kritisiert Grünen-Politiker

Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus #Söder hat sich über den Grünen-Kanzlerkandidaten Robert #Habeck, der sein Porträt auf das Münchner Siegestor projizieren lassen hat, lustig gemacht. Man habe schon Sorge gehabt, Habeck werde dasselbe mit Neuschwanstein durchziehen.

Der Mann überschätze sich selbst, indem er nach so einer Wirtschaftspleite Kanzler werden wolle, kritisiert Söder den Grünen-Politiker. Die Grünen als möglicher Koalitionspartner für die Union würden „null“ gehen.

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NATO-Chef will von Trump leichteren Zugang zu US-Waffensystemen #NATO-Generalsek…

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NATO-Chef will von Trump leichteren Zugang zu US-Waffensystemen

#NATO-Generalsekretär Mark Rutte will den designierten US-Präsidenten Donald Trump davon überzeugen, die Exportbestimmungen für Waffen aus den USA zu lockern. Die Ausgaben der europäischen Verbündeten in den #USA beliefen sich bereits auf Hunderte Milliarden Dollar, sagte Rutte der Nachrichtenagentur dpa. Es könnte noch mehr sein, „wenn die US-Verteidigungsindustrie liberalisiert und mehr geöffnet wäre und man nicht die Zustimmung durch den Kongress, das Pentagon und das Weiße Haus einholen müsste“.

Derzeit dauere es enorm lange, Patriot-Systeme nach #Europa zu bringen, so Rutte weiter. Sie kosteten zwei Milliarden Euro pro Stück, was für die USA und die US-Wirtschaft sehr viel Geld sei. Das Potenzial für die USA sei daher „enorm“.

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Der Geist von Mediasch (Medgyes), 1919

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8. Januar 2025

Am 8. Januar 1919 versammelten sich 138 Vertreter der Siebenbürger Sachsen in der Aula des Mediascher (Medgyes) Gymnasiums und berieten über die Haltung, die die sächsische Gemeinschaft gegenüber dem gerade entstandenen Großrumänien einnehmen sollte. Nach der rumänischen Nationalversammlung in Karlsburg (Gyulafehérvár/Alba Iulia) am 1. Dezember 1918 hatte König Ferdinand mit dem Dekret-Gesetz vom 11./24. Dezember 1918 die Vereinigung Siebenbürgens mit dem „Altrumänien“ noch vor Beginn der Friedensverhandlungen in Paris faktisch vollzogen. Von den anderen Ethnien im Lande wurde erwartet, dass sie ihre (zustimmende) Haltung zum neuen Staat erklärten. Siebenbürgen war zu dieser Zeit rechtmäßig Teil des Königreichs Ungarn.

Acht Stunden lang tagte diese „Sächsische Nationalversammlung“ in Mediasch, ehe sie den Beschluss zum Beitritt fasste und eine Erklärung „An unser Volk“ verabschiedete, die sich natürlich auch an das rumänische Volk richtete und alsbald auch dem König überreicht werden sollte. Darin

„spricht das sächsische Volk, indem es sich auf den Boden des Selbstbestimmungsrechtes der Völker stellt, seinen Anschluss an das Königreich Rumänien aus und entbietet dem rumänischen Volke seine brüderlichen Grüße und herzlichen Glückwünsche zur Erfüllung seiner nationalen Ideale“.

Bekanntlich erfüllten sich die in der Mediascher Erklärung zum Ausdruck gebrachten Hoffnungen nicht, was ein wesentlicher Grund für die bald danach einsetzenden Radikalisierung auch der sächsischen Gemeinschaft war. So geriet die Mediascher Erklärung selbst bei den Sachsen bald in Vergessenheit und auch die Kommunisten hatten keinerlei Grund, ihrer zu gedenken.

BESCHLUSS VON MEDIASCH,  8. JANUAR, 1919 (Originalquelle)

Die am 8. Januar 1919 in Mediasch abgehaltene Nationalversammlung der Siebenbürger Sachsen hat einstimmig folgenden Beschluss gefasst.

Die Weltereignisse haben für das Gebiet, auf dem das Volk der Siebenbürgen Sachsen vor fast 800 Jahren seine Heimat begründet hat – neue Tatsachen geschaffen. König Ferdinand von Rumänien hat in seinem Dekrete von 11/24 Dez. 1918 die Herrschaft über dieses Gebiet aus gesprochen und angetreten. Der zahlreichste Volksstamm Siebenbürgens und der angrenzenden Teile Ungarns aber hat in seiner Karlsburger (Gyulafehérvár) Nationalversammlung den Anschluss an Rumänien erklärt. Durch die Vereinigung Siebenbürgens und der von Rumänen bewohnten Teile Ungarn mit Rumänien wird ein Gesamtgebiet geschaffen, dessen Zusammengehörigkeit in den ethnographischen Verhältnissen begründet ist.

Angesichts dieser Tatsachen und in der Überzeugung, dass sich hier ein weltgeschichtlicher Vorgang vollzieht spricht das Sächsische Volk in Siebenbürgen, in dem es sich auf den Boden der Selbstbestimmungsrechtes der Völker stellt, seinen Anschluss an das Königreich Rumänien aus und entbietet dem rumänischen Volke seiner brüderliche Grüsse und herzlichen Glückwünsche zur Erfüllung seiner nationalen Ideale.

Das sächsische Volk Siebenbürgens trägt damit nicht nur der Weltgeschichtlichen Entwicklung Rechnung, sondern auch dem innern Rechte des rumänischen Volkes auf Vereinigung und Staatenbildung und spricht die zuversichtliche Erwartung aus, dass sich das rumänische Volk seine altererbte Tüchtigkeit zur Verfügung stellt.

Das sächsische Volk, das Jahrhunderte hindurch eine verfassungsmäßige Selbstverwaltung besaß, die ihm entgegen feierlicher und gesetzlicher Zusicherung widerrechtlich entzogen wurde, erwartet ferner, dass es ihm niemals unmöglich gemacht werde, sich als eine ihrer Volktums bewusste nationale und politische Einheit in aller Zukunft zu behaupten und zu entwickeln in der Voraussetzung, dass der neue Staat ihm alles gerne bieten und geben wird, was es als seine Lebensbedingungen ansieht.

Eine Gewähr hiefür sieht in den Karlsburger Beschlüssen der rumänischen Nationalversammlung, in denen ausgesprochen ist, dass jedes Volk sich in seiner Sprache und durch seine Söhne leiten, unterrichten, verwalten und rechtsprechen und in Gesetzgebung und Regierung die entsprechende Vertretung erhalten soll, die für Kirche und Schule Autonomie gewährleisten und überhaupt eine gerechte und wohlwollende Berücksichtigung aller freiheitlichen, nationalen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Rechte der Völker und damit auch unseres Volkes verbürgen.

Das sächsische Volk stimmt ferner dem Beschlusse der Karlsburger Nationalversammlung zu, wonach auf dem Friedenskongress die Gerechtigkeit und die Freiheit für die großen und die kleinen Nationen gleichmäßig gesichert werden sollen und sieht darin eine dauernde Bürgerschaft für den Frieden der Völker.

Es hofft und wünscht, dass auch die übrigen deutschen Volksgenosssen im neuen Staate sich seinem Vorgehen anschliessen werden und spricht die Erwartung aus, dass die Rechte, die ihm gebühren, auch den übrigen Deutschen anerkannt werden und dass die völkische und politische Zusammengehörigkeit aller Deutschen in dem neuen Staat anerkannt wird,

Im vollen Bewusstsein der Bedeutung seines Entschlusses

betrachtet sich das sächsische Volk von heute an als ein Glied des rumänischen Reiches, seine Söhne und Töchter als Bürger dieses Staates.

Es bittet Gott, dass er den verantwortungsvollen Schritt, den es zu tun, sich verpflichtet fühlte – zum Guten Lenke und mit seinem Segen begleite:

Dr. Hans Otto Roth Sekretär und D. Schuller Präsident

Quelle

„Als ich zum ersten Mal die ungarische Hymne live singen hörte, brach ich in Tränen aus“ – in Erinnerung an Miklós Duray (1945-2022)

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2. Januar 2025 Auszüge aus dem autobiographischen Roman von Miklós Duray

Am 30. Dezember 2022 verstarb nach langer Krankheit im Alter von 77 Jahren Miklós Duray, ungarischer Politiker, Schriftsteller, Universitätsprofessor aus der Slowakei. Er war nach János Esterházy, die wohl einflussreichste Persönlichkeit der ungarischen Gemeinschaft des Landes. Unter dem Titel Kutyaszorító (‘Zwickmühle’) erschien im Frühjahr 1983 bei Sándor Püskis New Yorker Verlag sein autobiographische Roman. Das Vorwort schrieb der Dichter Sándor Csoóri. Die behördliche Strafe ließ nicht lange auf sich warten. Duray wurde am Ende 1982 in der Tschechoslowakei verhaftet, Csoóri durfte ein Jahr lang keine publizistischen Texte mehr in Ungarn veröffentlichen und Sándor Püski hingegen wurde das Visum nach Ungarn verwehrt. Das war die wahre Diktatur.

„Ich war nicht mal zwei Jahre alt, als die Bedrohung tödlich wurde. Mutters schwächelnder Körper kämpfte mit einer Krankheit, sie lag im Bett, und Vater war auf dem Heimweg von einem Lebensmittel-Beutefeldzug. Ein Lastwagen hielt vor unserem Haus, vollgestopft mit erschöpften Menschen, die allesamt kleine Bündel mit sich trugen. Dann stürmte ein Trupp der Ordnungshüter des neuen Regimes – ehemalige Hlinka-Gardisten in schwarzen Stiefeln – in unser Haus. Sie kamen, um den Befehl zur sofortigen Evakuierung auszuführen. Die Familie durfte fünfzig Kilo Habseligkeiten mitnehmen. Sie erlaubten uns, zwei Säcke zu verladen, die nichts Wertvolles, das später in Geld hätte umgewandelt werden können, enthalten durften. Denn die Wertgegenstände wurden von den Deportationsbeamten vor den Augen meiner Eltern eingesammelt. Sie nahmen die wertvollsten Gegenstände, die sich abtransportieren ließen, mit und die, welche aufgrund ihrer Größe nicht sofort mitgenommen werden konnten, versuchten sie unbrauchbar zu machen. Mitten im Getümmel wurde ich aus dem Haus geschmuggelt und durch Stock und Stein zum Pfarrer gebracht, damit ich, falls ich während der Strapazen der Deportation sterben sollte, noch getauft würde.

Denn die Deportierten wurden aus den LKWs buchstäblich auf die Felder an der ungarischen Grenze entleert. Wie den Sand.

…Wir erhielten dann den „weißen Zettel“, das bedeutete, dass wir im Rahmen des zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn geschlossenen Abkommens über den Bevölkerungsaustausch nach Ungarn umgesiedelt werden würden. Dies berechtigte uns, unser Hab und Gut mitzunehmen. Meine Eltern richteten sich für die Umsiedlung ein. Alles, was vom Haushalt übrigblieb und nicht für das tägliche Leben notwendig war, wanderte in Kisten. Dann überquerte mein Vater mehrmals die Grenze, um unser zukünftiges Zuhause einzurichten. Er kaufte für einen Sack (80 kg) geschmuggelten brasilianischen Kaffee ein Haus in Balassagyarmat.

Trotz unseres weißen Zettels wurden wir nicht nach Ungarn umgesiedelt, weil wir nicht mehr an die Reihe kamen. Im Frühjahr 1948, nach der kommunistischen Machtübernahme im Februar, wurde dieses Verfahren gestoppt. Der Grund dafür war, dass die Umsiedlung die guten Beziehungen zwischen den beiden kommunistischen Arbeiterländern gestört hätte. Für die slowakischen Nationalisten war dies zwar schwer zu akzeptieren. Die stark nationalistisch geprägte Führung der Slowakischen Kommunistischen Partei sah sich, obwohl sie dies nicht offen erklärte, die Entscheidung nur gezwungenermaßen zur Kenntnis zu nehmen.

Die Kommunisten im Umsiedlungsausschuss waren nämlich die eifrigsten Umsetzer der Maßnahmen und erleichterten auch den Start der zusätzlichen Transporte.

… Ab 1951 verschlechterte sich allmählich die finanzielle Situation unserer Familie. Im Jahr 1951 wurde die Schlosserei meines Großvaters entschädigungslos verstaatlicht. Die Einrichtung wurde zerschlagen, alles wurde auf einen Haufen geworfen und als Schrott abtransportiert … Kurz nach der Verstaatlichung, 1952, wurde mein Vater erneut aus seiner Arbeit entlassen, diesmal, weil er im Rahmen des wachsenden Klassenkampfs als Intellektueller galt. … Es wurden überfallartige Razzien durchgeführt. Zwei- oder Dreizimmerwohnungen wurden in zwei oder drei Teile geteilt. Wir lebten Tag und Nacht in Angst und Schrecken. Wenn der Wind das Tor bewegte, sprang meine Mutter mit der Wachsamkeit eines Kaninchens auf. Sie kommen, sie kommen wieder. Entweder die Geheimpolizei für meinen Vater oder sie wollten uns gerade jetzt deportieren und umsiedeln.

…Damals rollte die vierte Vertreibungswelle, die zwei Ziele verfolgte. Die Klassenfeinde zu brechen und die historisch gewachsene Struktur der ursprünglichen Stadtbevölkerung weiter aufzulösen.

In der Südslowakei war die Mehrheit der Bewohner der Städte immer noch ungarisch, vereinzelt gab es aber auch einheimische Slowaken und neue Siedler, welche ebenfalls Slowaken waren. Die alteingesessenen Bürger der Städte, die nach 1945, um ihre Haut zu retten, reslowakisiert worden waren, sich aber nicht mehr in das neue Machtsystem, das kommunistische System, integrieren konnten, weil sie nicht der kommunistischen Partei beigetreten waren, konnten sich dieser Umsiedlungswelle nur schwer entziehen. Und viele von ihnen bezahlten auch dieses Mal mit ihrem Leben, denn viele ältere gebrechliche Menschen waren vom Deportationsbefehl betroffen. Im tiefsten Winter wurden sie auf Lastwagen oder Pferdewagen verladen und in nähere oder weiter entfernte Dörfer gebracht, wo sie in Wirtschaftsgebäuden und Sommerküchen untergebracht wurden.

In der Südslowakei wurde durch diese Umsiedlungsaktion das verbliebene, alte, städtische Bürgertum, das in der überwiegenden Mehrheit aus Ungarn bestand, vollständig eliminiert. Die Ungarn wurden auch hier durch slowakische Siedler ersetzt.

…Aber auch das hörte mit der Zeit auf, und allmählich verringerten sich die Angst und die unmittelbare Gefahr gegen Leib und Leben. Dann packten wir die Sachen wieder aus, die 1944 und 1945 in Kisten verschwunden waren. Acht Jahre lang waren wir in ständiger Reisebereitschaft. Diese Periode – die späten vierziger und frühen fünfziger Jahre – bleibt in meiner Erinnerung als ein dunkler Raum, in dem wir alle still und ruhig saßen, damit uns nicht die Decke auf den Kopf fiel, und statt miteinander zu reden, fühlten wir nur die Gesichter der anderen. Damals lernte ich, meine Eltern nie um etwas zu bitten, denn sie konnten mir nur geben, was sie besaßen. Vor Weihnachten haben wir immer Briefe an Jesus geschrieben. Ich bat um Streichhölzer und Gurken, aber ich bekam doch Tonsoldaten.

… Zu Beginn der 1950er Jahre, obwohl sowohl die Tschechoslowakei als auch Ungarn von ähnlichen Stalinisten regiert wurden und sich beide Länder als kommunistisch bezeichneten, waren die Beziehungen zwischen den beiden Ländern immer noch unklar. 1951 starb einer der Brüder meines Vaters in Balassagyarmat, aber

weder Vater noch die Großmutter konnten an der Beerdigung teilnehmen, weil die tschechoslowakischen Sicherheitsbehörden uns eine Grenzübertrittsgenehmigung verweigerten.

1960 war die Situation noch ähnlich. Meine Freunde und ich hatten eine Radtour nach Ungarn geplant, aber man weigerte sich, unsere Passanträge anzunehmen und bezeichnete uns als „schrullige Franzosen“, weil wir überhaupt reisen wollten. 1955 sprach sich herum, dass in der Grenzzone eine dreitägige Grenzübertrittsgenehmigung erteilt wird, wenn man ein Telegramm mit einer Einladung zu einer Familienfeier vorlegen würde. Wir erhielten eines dieser Telegramme, in dem offiziell mitgeteilt wurde, dass jemand in Balassagyarmat heirate. Auf diese Weise kamen mein Vater, meine Schwester und ich zum ersten Mal nach Ungarn.

Es war für mich unglaublich, dass man überall um uns herum Ungarisch sprach.

Es war wunderbar. Das einzig Traurige war, dass meine Mutter nicht mitkommen durfte, damit unsere Freude nicht vollständig werden konnte. Seitdem empfinde ich jedes Mal, wenn ich nach Ungarn reise, ein Gefühl des Feierns, ich spüre, dass ein außergewöhnliches Ereignis stattfindet, und mir wird klar, dass es für einen im Ausland lebenden Ungarn vielleicht die größte Strafe ist, nicht in die Heimat, nicht nach Ungarn reisen zu dürfen.

…Und bei einem meiner Aufenthalte in Budapest, im Herbst 1973, als ich bereits erwachsen war, wurde ich Teil eines Erlebnisses, auf das ich geistig nicht vorbereitet war, das meiner Gefühlswelt völlig fremd war. Das jüngste Kind meiner Cousine wurde in der reformierten Kirche in Pasarét getauft, und am Ende des Gottesdienstes begann die Gemeinde, die ungarische Hymne zu singen.

…Nach 1969 verbündete sich der slowakische Nationalismus unweigerlich mit der kollaborierenden Linken, die in der tschechischen Politik aufkam. Auf diese Weise wurden der demokratische Geist und die ungarische Minderheit im Land mit vereinter Kraft unterdrückt.

Die Unterdrückung der Ungarn in der Tschechoslowakei blickt auf eine sechzigjährige Geschichte zurück, doch hat sie kaum solche Höhepunkte erreicht, wie zwischen 1945-48 und in den zehn Jahren nach 1968. Der Unterschied zwischen den beiden Zeiträumen ist nur scheinbar, denn die Prinzipien sind dieselben:

Das Hauptziel ist die Auslöschung der ungarischen Nationalität.

Eines der wirksamsten Mittel, um dies zu erreichen, besteht darin, die Ungarn als Kollektiv vom politischen Leben auszuschließen und ihnen nur miserable individuelle Rechte zuzugestehen, obwohl ein Verfassungsgesetz die nationalen Minderheiten anerkennt und ihnen im Prinzip gleiche Rechte garantiert.

…(nach 1968) wurde der gesetzliche Rahmen der ungarischen öffentlichen Kultur auf die unterste Ebene der Bürokratie gestellt. Auf diese Weise wurde die einzige Organisation, die einen nationalen Rahmen für die Minderheit bot, „CSEMADOK“, auf die Ebene eines Beratungsgremiums reduziert. Durch eine Reihe von Fusionen ungarischer Schulen und die Begrenzung der Zahl der Klassen wurde damit begonnen, die ungarischen Bildungseinrichtungen systematisch zu zerschlagen. Ein Viertel der ungarischen Grundschüler durfte nicht in ihrer Muttersprache lernen. Der jüngste Versuch bestand darin, den muttersprachlichen Unterricht neu zu organisieren und ihn auf ungarische Sprache und Literatur, Geschichte und Geografie zu beschränken.

Die allgemeine psychologische Kriegsführung, deren Mittel von der anti-ungarischen Flüsterpropaganda über die ethnische Bedrohung der Ungarn bis hin zur Einschränkung des Gebrauchs der ungarischen Sprache und – als Folge der Hindernisse – zur legitimen sozialen Degradierung oder gar Zwangsassimilierung reichen, nutzt alle Möglichkeiten, bis hin zur wirtschaftlichen Diskriminierung.

Ein Land, dessen Bürger ungarischer Nationalität es wagen, ihre Sprache, das grundlegendste Attribut der nationalen Existenz und der menschlichen Freiheit, in Ämtern, Institutionen und am eigenen Arbeitsplatz nur flüsternd oder gar nicht zu benutzen, kann seinen Internationalismus nur mit falschen Papieren beweisen. All diese Umstände machen es verständlich, dass der illegale Widerstand und die Untergrundorganisation der ungarischen Minderheit in letzter Zeit zunehmen und gelegentlich in Form verschiedener Proteste an die Oberfläche treten. Diese Art von Widerstand war in den vergangenen sechzig Jahren der Geschichte der Ungarn in der Tschechoslowakei unbekannt und ist ein Zeugnis für das völlige Fehlen von Menschenrechten.

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Seit 1971 habe ich nichts mehr veröffentlicht. Sie haben meine Schriften zur Veröffentlichung abgewiesen: ‚Wer sich heute in der Tschechoslowakei mit solchen Themen beschäftigt, sollte über sich selbst nachdenken‘. – sagte der Chefredakteur der Literarischen Rundschau 1978. Von den anderen Redakteuren der ungarischen Presse in der Tschechoslowakei wurde ich abgelehnt. … Zurzeit arbeite ich in der Konstruktionsabteilung eines Brücken- und Straßenbauunternehmens in Bratislava und beschäftige mich als Ingenieur mit Geologie.

Ich werde bald vierunddreißig Jahre alt (1979) und kein einziger Tag meines bisherigen Lebens wurde durch Wohlwollen des Staates – des Landes – mir gegenüber heiter gestaltet, denn alle seine Dekrete, Maßnahmen, geheimen und öffentlichen Entscheidungen, die Denkweise, Ideologie, der falsche Internationalismus, die nationale Propaganda, die verlogene Demokratie unserer Politiker haben gegen mich gearbeitet. Aber ich habe mich nicht ein einziges Mal gegen sie gewandt. Zusammen mit Hunderttausenden meiner Landsleute lebe ich in einer unverhältnismäßigen Minderheitssituation, und das hat meine Denkweise unweigerlich geprägt.

Die Erfahrung, in der Minderheit zu sein, ist die wichtigste Determinante für mein Bewusstsein. Im Minderheitenschicksal bieten nur das Selbstbewusstsein und das von ihm geleitete Handeln Schutz, denn jedes andere Handeln führt zur Selbstaufgabe.

Der Mensch hat das Recht, seine Überzeugungen zu ändern, seine Muttersprache zu verleugnen, seine Nationalität oder Religion aufzugeben. Er kann Atheist oder Ausländer werden, aber es ist ein unbestreitbares Menschenrecht, seine Nationalität, seine Muttersprache, seine Kultur und seine Religion beizubehalten, wenn er dies wünscht, und keinem angstauslösenden Druck von außen ausgesetzt zu sein, dies zu tun. Bereits Umstände, die zu solchen Spekulationen Anlass geben, ängstigen mit dem Schatten des Faschismus. Und ich habe das Gefühl, dass ich in der Tschechoslowakei im Jahr 1979 immer häufiger von diesem Schatten verfolgt wurde.

So lebe ich heute unter solchen Umständen, in denen ich keine öffentliche Möglichkeit habe, mich oder meine ungarischen Schicksalsgenossen zu verteidigen. Der Ausweg, der mögliche Ausweg daraus ist, ich wiederhole: Selbsterhaltende Taten.

Deutsche Übersetzung von Dr. Andrea Martin

Quelle