Grüne löschen Habeck-Video nach Widerspruch von Grönemeyer
Nach dem Widerspruch von Musikstar Herbert #Grönemeyer haben die #Grünen ein Video von Wirtschaftsminister Robert #Habeck aus dem Netz genommen. „Herbert Grönemeyer hat geäußert, dass seine Werke grundsätzlich nicht von Parteien genutzt werden sollen. Auch nicht durch Summen. Wir respektieren das“, sagte ein Parteisprecher gegenüber Medien.
Habeck hatte in einem auf X und Instagram veröffentlichen Clip Grönemeyers Hit „Zeit, dass sich was dreht“ gesummt. Ein entsprechender Post auf X wurde nun gelöscht, auch auf Habecks Instagram-Account ist das Video nicht mehr zu sehen. Aber keine Panik: Satellit hat eine Version, die noch besser ist!
Andor Izsák ist ein Orgelvirtuose, Musikwissenschaftler, Dirigent. Er wurde im Budapester Ghetto 1944 geboren. Heute ist er Botschafter der liturgischen jüdischen Musik in Deutschland und sogar in ganz Europa. Er erforschte und belebte die im Land der Nazis verstummten, später vergessenen Werke der Synagogale Musik und des Chorgesangs. Für sein Lebenswerk wurde er 2024 mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der ungarischen Republik ausgezeichnet.
„Meine Atmung setzt von der ganzen Geschichte ein wenig aus. Als nichtungarischer Staatsbürger so eine hochrangige, ungarische Auszeichnung zu erhalten und sie vielleicht im zehn Meter Abstand von der heiligen Krone der Ungarn, vom königlichen Zepter und von allen, die die ungarische Identität bedeuten, worauf wir stolz sind, zu übernehmen, ist keine alltägliche Sache.
Ich wurde 1944 in einer jüdischen Familie im Budapester Ghetto geboren. Ganz nahe zu meinem Kopf explodierte eine Bombe, das ganze Haus stürzte auf mich. Ich war ein hässliches, kränkliches Kleinkind und lag in meinem Kinderwagen. Der war ein altmodischer Wagen mit Rollläden, bei der Explosion fiel ein Fensterladen drauf und dieser Fensterladen fing die große Menge Backsteine, Gläser auf, die da herunterstürzten. Die Bombe zerstörte alles vollständig, das Gebäude und meine ganzen, sensiblen Organe, aber ich blieb am Leben.
Der liebe Gott sandte mir vom Himmel mit dieser Bombe das absolute Gehör, wodurch gleich festgelegt wurde, in welcher Richtung ich mich entwickeln werde.
Ich wurde in einer orthodox-jüdischen Familie geboren, was so viel bedeutete, dass ich keinen Fuß in eine christliche Kirche setzen durfte. Ja, aber meine Eltern nahmen mich jeden Sonntag um drei Uhr ins Kino mit, und im Kino sahen wir einmal den Film „Der kleine Dirigent“. Der Film fing mit den Tönen der Orgelmusik in einer Kirche an, mit Bachs Werk „Toccata und Fuge in d-Moll“, und mir wurde durch diese Töne ganz schwindlig. Diese Laute begleiten mich bis heute, das brachte mich und hielt mich auf meiner musikalischen Laufbahn. Mit 13 spielte ich die Orgel in der Synagoge, dann studierte ich auf dem Konservatorium, lehrte dann, machte Musik, gründete einen Chor.
Wie war die jüdische Gemeinde um diese Zeit in Ungarn? Der Zusammenhalt war sehr stark ausgeprägt, die Leute waren gutsituiert. Es reicht die Synagoge in der Dohány utca in Budapest anzuschauen, sie symbolisiert, wie stolz die ungarischen Juden sind, wie sehr sie bemüht sind zu zeigen, zu was sie fähig sind.
Es ist unglaublich, aber sowohl in Amerika, als auch in den europäischen Großstädten haben alle bedeutendere Orchester Ungarn als leitende Dirigenten. Warum wenden sie sich der Musik zu? Woher haben sie die Talente?
Ich zog 1988 nach Deutschland um. Witzigerweise könnte ich sagen: „cherchez la femme“, suche die Frau. Meine Ehefrau, Erika Lux, Pianistin (die mit dem Verdienstkreuz Ungarns ausgezeichnet wurde) war bereits damals eine bewunderte Persönlichkeit. Ich kannte sie nur von der Titelseite der Radiozeitung. In dieser Zeit gründete ich gerade die ungarische Sektiondes Music Information Centers (MIC), mit dessen Hilfe ich internationale Kontakte knüpfen konnte. Erika erzählte jemandem, dass sie vor ihrer Japan-Turnee eine Kopie von einem Tonband benötige. Dieser jemand sagte ihr, dass ich die Möglichkeit dazu hätte. Erika war verwundert, dass ich das kann. Wir telefonierten, ich habe die Kopie angefertigt, so lernten wir uns kennen. Dann verging nicht allzu viel Zeit und wir heirateten.
In Deutschland nahm ich zunächst an der Gründung des Europäischen Zentrums für Jüdische Musik (EZJM) in Augsburg teil, dann ging ich nach München, um schließlich in Hannover zu landen.
Das EZJM gehörte zu der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover, hier initiierte ich das Fach „Musik in der Synagoge“ und wurde später Professor dieses Faches.
Ich gründete den Chor der Synagoge in Hannover und es gelang mir, dem EZJM einen neuen Sitz unter der Schirmherrschaft der Seligmann-Stiftung in Hannover zu sichern.
Ich wollte eigentlich, dass die Deutschen ihre jüdische Kultur kennenlernen. Was sie alles im Holokaust zerstört hatten! Gebäuden, Einrichtungen, Orgel, Musiknoten, Schallplatten gingen verloren.
Ich begann mich mit der aus Deutschland verschwundenen, liturgischen Musik zu beschäftigen. Es gab eine Menge jüdische Komponisten, die Musik für Konzerte komponiert hatten, Klavierstücke, Kammermusik, wunderbare Sachen, nur niemand kannte sie. Wir wussten nicht, wer diese Komponisten waren, also musste ich zunächst nach Namen suchen, dann Musiknoten auffinden, so kam es, dass ich eine ganz neue Welt entdeckte. Alexander Tasman, Moritz Moszkowski und andere, die man zu den sog. Salonmusikern zählte. Moszkowski zum Beispiel war zu seiner Zeit der größte Virtuose am Klavier.
Die wichtigste Aufgabe war der Aufbau eines Netzwerkes, und wenn irgendwo eine kleine Glocke zu hören war, dann musste man dorthin fahren. Und ich habe das getan. Nach Südafrika, nach Kapstadt, weil ich gehört habe, dass die Orgel der Leipziger Synagoge dort zu finden wäre. Und sie war dort! Ich fand sie in einer Garage. In Philadelphia entdeckte ich in einem Keller die Spuren der liturgischen Musik. Eine Zeit lang musste man sich sehr umtun, kratzen, tief schürfen, bis sich langsam herausstellte,
dass es hier einen verrückten Kerl gibt, der die Musik sucht, die niemand möchte. Da begann man mich zu suchen. Es entstand meine wunderbare, handschriftliche Sammlung.
Letztendlich war mein tatsächliches Ziel, dass ich zumindest diese Musik konserviere. Wenn sich niemand dafür jetzt interessiert, wenn niemand sie zur Zeit benötigt, dann lassen wir trotzdem die Möglichkeit für die in 100 oder 200 Jahren später lebenden Generationen bestehen. Damit sie dieses Wunder kennenlernen können, das die musikalische Kultur in den Synagogen in Europa, Ungarn, Deutschland, Frankreich, England bedeutete.
Wie die Lage der jüdischen Gemeinde heutzutage in Deutschland ist? Das deutsche Judentum wurde vernichtet, das gibt es nicht mehr. Einst versuchte man die aus der Sowjetunion nach Israel auswandern wollenden Juden beim Umsteigen in Frankfurt nach Deutschland zu locken. Wenn diese nicht gekommen wären, wäre das Judentum in Deutschland vollständig erloschen. So entstand eine, hauptsächlich russisch-jüdische Diaspora, die selbstverständlich eine eigene Kultur hat. Aber diese Kultur ist mit der deutschen Kultur nicht gleich und genauso nicht mit der jüdischen Kultur, die in Deutschland früher existierte. Die gegenwärtige jüdische Gemeinde ist eine, die keine jüdische Tradition in der Vergangenheit hatte, weil es in der Sowjetunion so eine nicht gab. Eigentlich wird dieses Judentum jetzt neu geboren. Diejenigen, die ein Feindbild nötig haben, die suchen um jeden Preis irgendeine Minderheit, einen Sündenbock, bei denen man sieht, dass sie keine Deutsche sind. Diese sind die russischen Juden, also doppelt unsere Feinde, dann kommen die Bedrohungen und der tiefe Hass. Das entscheidet alles.
Das ist ganz dramatisch, denn wenn wir uns umschauen, zum Beispiel in Frankreich, dort ist die Situation nicht anders. Das ist ein sehr großes Problem, weil man durch die Unwissenheit zwei Begriffe, nämlich jüdisch und israelisch, verwechselt.
Wenn es in Israel Gewalttaten gibt, beginnen sofort Demonstrationen gegen die Juden, die Juden sind an allem schuld. Israel ist weit weg, die Juden leben aber hier um die Ecke, also los!
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass diese unsinnigen Kriege, Feindseligkeiten, Kämpfe zwischen den Religionen und Nationen aufhören. Die Feindseligkeiten sind nur dafür gut, dass wir unseren menschlichen Stolz aufgeben. Ich hoffe, dass sich dies vielleicht durch die Wirkung meiner Musik ein klein wenig ändern wird.
Heutzutage ist der Zustand der deutsch-ungarischen Beziehungen vorsichtig formuliert variabel. Trotzdem besteht auf der Basis der Individuen, der einzelnen Personen, das Bestreben, dass wir eine Einheit bilden könnten, dass unsere persönlichen Beziehungen gut bleiben. Ich glaube, in Kenntnis der Hintertüren ist es leichter denjenigen eine Bewegungsmöglichkeit zu geben, die diese guten Beziehungen suchen. Wir sind mit meiner Frau deutsche Staatsbürger, wir haben keinen ungarischen Pass, weil in der damaligen Zeit, als das zur Entscheidung anstand, man keine zwei Pässe haben konnte. Aber wir bekannten uns immer stolz dazu, dass wir Ungarn sind. Wir wollen die Stützpfeiler jener Brücke sein, die die deutsch-ungarische Freundschaft verbindet.„
Der mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens Ungarns ausgezeichnete Orgelkünstler Andor Izsák und seine Ehefrau, mit dem ungarischen, goldenen Verdienstorden ausgezeichnete Erika Lux sind Professoren im Ruhestand an der Musikakademie Hannover.
Andor Izsák sprach am 23. Juni in der Sendung Vasárnapi Újság von Rádió Kossuth über die entscheidenden Momente seines Lebens
⚠️Habeck soll Strafantrag wegen „Schwachkopf“ selbst gestellt haben – Bericht
Wirtschaftsminister Robert Habeck soll den „Schwachkopf“-Strafantrag, der zur Hausdurchsuchung bei Stefan Niehaus in Burgpreppach in Unterfranken führte, selbst unterschrieben haben. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Bamberg auf Anfrage des Journalisten Holger Kreymeier.
Im August – also in genau dem Monat, in dem das Amtsgericht Bamberg den Durchsuchungsbeschluss für Niehaus‘ Wohnung erließ – war bekannt geworden, dass Habeck seit April 2024 mehr als 700 Anzeigen wegen Hassrede im Netz gestellt hatte.
Ein deutsches Gericht hat Detlef Gürth, ehemaliger Abgeordneter des Landtags von Sachsen-Anhalt und Mitglied der Christlich-Demokratischen Union (CDU), zu einer Geldstrafe von 18.000 Euro verurteilt, weil er Afghanen beleidigt hat. „Wir füttern sie (die Migranten), und sie stechen uns ab“ Das Urteil wurde gefällt, nachdem Gürth auf dem sozialen Netzwerk X „abfällige Bemerkungen über Afghanen“ gemacht hatte. Ende Juni dieses Jahres erstach ein afghanischer Staatsbürger in Berlin einen Deutschen und griff später Zuschauer beim Eröffnungsspiel der Euro 2024 in Ostdeutschland an, wobei er drei Menschen verletzte. Der Angreifer wurde von der Polizei erschossen.
Nach dem landesweit beachteten Angriff forderte Gürth auf X die Abschiebung der Afghanen mit – laut Gericht – „grob beleidigenden Ausdrücken“. Das Amtsgericht Halle (Saale) entschied, dass der Politiker in den nächsten 90 Tagen eine tägliche Geldstrafe von 200 Euro zahlen muss. Gürth legte selbstverständlich Berufung gegen das Urteil ein und erklärte: „Dieses Land muss von Afghanen gereinigt werden.“
Gürth verteidigte auch die Polizisten, die auf die Afghanen schossen, und sagte, dass „dieser Dreck aus Deutschland entfernt werden muss“. Seine Äußerungen wurden von vielen verurteilt; der Begriff „Dreck“ sei beleidigend für alle Afghanen und stelle eine Form von Hassrede dar, die den Grundsätzen des deutschen Grundgesetzes widerspricht, das die Menschenwürde und gleiche Rechte schützt.
In der Regel wird Hassrede mit einer dreimonatigen Haftstrafe geahndet, jedoch kann das deutsche Gericht in bestimmten Fällen die Strafe in eine Geldbuße umwandeln.
Obwohl wir in der Schule den Beweis der finnich-ugrische Verwandtschaft lernen, sind wir eher stolz auf die Einzigartigkeit und große Einsamkeit unserer Sprache. Wir verstehen weder die Sprache noch die Mentalität der „Verwandten“, beide sind sehr weit von uns entfernt.
„Wir haben hundertfünfzig gemeinsame Wörter!“ – begeisterte sich der finnische Gevattersmann, als er erfuhr, dass wir Ungarn sind.. Er zog seinen Stuhl im Café sofort zu uns, und er hätte gerne ein Gläschen Wodka für uns alle bestellt, aber soetwas wird vormittags an Wochentagen in Helsinki nicht mal in einer Kneipe serviert. Wir waren nicht so begeistert wie unsere entfernten Sprachverwandten. Gott weiß warum, aber wir Ungarn sind in der Regel nicht begeistert von der finnougrischen Verwandtschaft. Obwohl wir in der Schule den Beweis für diese Verwandtschaft lernen und noch viel mehr gemeinsame Wörter kennen, sind wir eher stolz auf die Einzigartigkeit und große Einsamkeit unserer Sprache.Wir verstehen weder die Sprache noch die Mentalität der „Verwandten“, beide sind sehr weit von uns entfernt.
All dies ist mir eingefallen, weil wir unlängst den 251. Jahrestag der dreiteiligen Lesung von Demonstratio (Demonstratio idioma Ungarorum et Lapponum idem esse 1770) in der Dänischen Akademie der Wissenschaften durch den Jesuitenmönch János Sajnovics über die Einerleiheit der ungarischen und lappischen Sprachen gefeiert haben. Sajnovics wurde umgehend zum Mitglied der Dänischen Akademie der Wissenschaften in Kopenhagen und der Norwegischen Akademie der Wissenschaften in Trondheim gewählt. Die Abhandlung wurde in Kopenhagen sofort veröffentlicht und in die wissenschaftliche Welt herausgeschickt.
Die Skandinavier und die Deutschen freuten sich, dass ihre seit einiger Zeit aufgestellte, bis dato unbewiesene These über das Identischsein der Sprache der Lappen und der von Ungarn endlich bewiesen werden konnte, sie selbst waren dazu nicht in der Lage, da sie weder die Lapp-Sprachen noch Ungarisch verstehen konnten. Auch der König von Dänemark freute sich, denn als aufgeklärter Herrscher interessierte er sich sehr für das Schicksal der Lappen jenseits des weit entfernten Polarkreises in seinem Reich und er wollte ihnen ein Geschenk der Identität und des Schriftttums überreichen.
Alle waren glücklich, nur wir Ungarn nicht. Sajnovics wurde zu Hause in Ungarn ziemlich feindlich empfangen, und obwohl das Demonstratio 1770 in Nagyszombat (heute Trnava, Slovakei) erneut verlegt wurde, zog die Öffentlichkeit schnell darüber hinweg. Wie sie damals sagten, „niemand wollte eine nach Fisch riechende Verwandtschaft”. Sie versuchten es deswegen zu vergessen, weildie Mythen der Zeit alle wesentlich attraktiver waren: die Skythen, die Hunnen und die (sprachliche) Verwandtschaft mit Gottes auserwähltem Volk, dem Judentum, passten eher zum ungarisch-romantischen Selbstbild. Nur einige der Linguisten hielten am Finnougrischen fest und fochten ihren Krieg mit den Wissenschaftlern der türkisch-skythischen Seite aus. Der Krieg wurde von den Finnougrischen gewonnen, der letzte Frieden wurde vor der Ungarischen Akademie der Wissenschaften geschlossen, sie haben das letzte Wort gehabt und unsere Sprache hat sich als finnougrisch eingebürgert.
Viele sahen darin allerdings eine demütigende „Beleidigung des Selbstwertgefühls einer heroischen Nation“ und vermuteten fremde Machtinteressen. Bis heute sind diese Gedanken nicht verschwunden und immer wieder tauchen verschiedene Theorien auf, von einer Sumer-Verwandtschaft über die Etrusken bis hin zu Maya und Maori, und es gibt Hochschulen, die ihren Schülern die Dämmerung der finnougrischen Welt unterrichten.
Das Demonstratio, der Beweis der ungarischen Sprachidentität mit den Lappischen, war nur ein Nebenprodukt eines großen astronomischen Projekts, wozu zwei ungarische Jesuitengelehrte vom König von Dänemark aufgefordert wurden. Es war bekannt, dass am 3. Juni 1769 die Venus vor der Sonne vorbeizieht und dieses Phänomen tritt maximal zweimal in einem Jahrhundert auf. Bei erfolgreicher Beobachtung konnte man aus dem Ergebnis endlich die Erd-Sonne-Entfernung genau berechnen, eine wichtige Basis für astronomische Messungen. Die Verantwortlichen waren renommierte Astronomen, Miksa Hell damals Leiter des Königlichen Observatoriums in Wien, und sein Kollege J. Sajnovics, ein Mathematiker. Der Venus-Transit musste am nordöstlichsten Punkt Skandinaviens auf der Insel Vardø beobachtet werden.
Die 4000 Kilometer lange Fahrt von Wien nach Vardø dauerte sechs Monate und verursachte „unbeschreibliche Qualen“. Auf Postkutschen, in Pferdewägen, auf Karren, auf steilen felsigen, kaum begehbaren Straßen und dann auf einem zerbrechlichen kleinen Segelboot auf ständig tosendem Meer, entlang der Fjorde, jenseits des Polarkreises führte der Weg. Die Insel Vardø war ein Außenposten im Arktischen Ozean nahe der russischen Grenze.
Für mitteleuropäische Augen war dieses eisige Düsternis, der Mangel an Bäumen und Ackerland schier unglaublich. „Es gibt keine Anzeichen für ein Dorf wie das unsere. Häuser im Boden versunken, mit Rinde bedeckt, nicht mal Hafer wird hier reif, ein Volk im Elend“, schrieb Sajnovics in sein Tagebuch.
Der Venustransit mag das erste große weltweite wissenschaftliche Experiment gewesen sein: Siebenundsiebzig Orte auf der Erde haben versucht, das Phänomen zu verfolgen, aber aufgrund der Wetterbedingungen ist das nur an sehr wenigen Orten gelungen. Kapitän Cook auf Tahiti hatte kein Glück, die andere englische Expedition am Nordkap auch nicht, obwohl es ihnen nicht an Unterstützung oder Ausrüstung mangelte. Die britische Fregatte mit 200 Mann Besatzung erreichte den gewählten Punkt in zehn Tagen, aber wegen des Nebels konnte nichts beobachtet werden. Die Russen richteten an fünf Orten Überwachungsstationen ein, aber sie funktionierten nicht, auch die von den Schwedennicht.Im Norden gelang nur der zweiköpfigen ungarischen Expedition die Beobachtung. Obwohl der Himmel auch dort von dunklen Wolken bedeckt war und die Sonne nur von Zeit zu Zeit auftauchte, leuchtete sie immer dann in vollem Licht, wenn es für die Beobachtung gerade wichtig war. Diese beiden ungarischen Astronomen erlebten das alles wie ein Wunder und sahen darin die Gnade Gottes.
Neben dem Durchgang der Venus wurden eine große Anzahl weiterer wissenschaftlicher Beobachtungen durchgeführt.Siebzig noch unbekannte Sterne wurden aufgezeichnet. Die Verfahren zur Bestimmung der geographischen Länge wurden verbessert, sie korrigierten Fehler in skandinavischen Karten und zeichneten sogar eine Karte von Nordnorwegen. „Weil es noch keine gute Karte von diesem Gebiet gibt“, schrieb Sajnovics. Sie beobachteten die Polarlichter, Veränderungen des Meeresspiegels und machten Polhöhenmessungen. Die ersten länger dauernden meteorologischen Studien, die in einem Gebiet nördlich des Polarkreises durchgeführt wurden, tragen auch ihre Namen. Sie bauten ein Observatorium, sammelten Pflanzen, sezierten Tiere. Sie verbrachten achteinhalb Monate auf der Insel Vardø, zwei Monate in völliger Dunkelheit ohne Sonnenlicht. Die Einheimischen verstanden den Fleiß und die Arbeitsamkeit der Ungarn, die vielen abgebrannten Kerzen, ihr Maßhalten und ihre Moral nicht. Aus Dankbarkeit wurde jedoch eine Gedenktafel an der Wand der Sternwarte aufgestellt, die dort noch heute zu sehen ist. Das kollektive skandinavische Gedächtnis ist nicht mehr so dankbar, das norwegische Lexikon widmet den beiden ungarischen Wissenschaftlern nur noch wenige Zeilen.
Die Ergebnisse der auf der Insel durchgeführten Forschung trug Miksa Hell viele Wochen lang bei den wöchentlichen Treffen der Akademie der Wissenschaften in Kopenhagen vor. Als ihm der Text ausging, fragte der Vorsitzende der Akademie auch Sajnovics, ob er ebenso einen Vortrag halten möge. „Da es am nächsten Freitag niemanden gab, der einen Vortrag gehalten hätte, wurde ich gebeten, es zu tun“, schrieb er bescheiden in sein Tagebuch. Dann trug er in drei Wochen seine auf mathematischer und sprachlicher Logik basierende Erklärung über die Identität der ungarischen und der lappischen Sprachen vor. Eine Woche später brachte eine Hamburger Zeitung die große Nachricht: Sajnovics „sprach auf Vardø mit ein paar Finnen, die ihn weitgehend verstanden haben“. Den Rest kennen wir schon.
Das in Latein verfasste Demonstratio gilt als das Grundwerk der finnougrischen Linguistik, wurde nach den beiden Ausgaben 1770 allerdings 200 Jahre lang nicht mehr veröffentlicht. In 1972 erschien es in deutscher Sprache und auf die ungarische Ausgabe musste man bis 1994 warten. Das hier mehrfach zitierte Manuskript des Sajnovics-Tagebuchs befindet sich im Observatorium der Wiener Universität und wurde nur 1990 ins Ungarische übersetzt. Dennoch ist das Tagebuch ein ausgezeichneter Reisebericht, eine großartige, zuverlässige Beschreibung einer wenig bekannten Welt durch einen guten Beobachter. Es zeigt auch, dass die beiden entgegen der offiziellen Erzählung kaum die Gelegenheit hatten, echte Lappen zu treffen, weil diese eher im Binnenland lebten und in den Bergen wanderten. Vielmehr haben sie nur von den Missionaren, Kaufleuten einiges gehört und in geschenkten Büchern gelesen, in welchen Sajnovics in seiner Freizeit blätterte.
„Unsere andere Entdeckung ist viel schöner, sie deckt fast ganz Europa ab und für Ungarn ist es sehr nah, und wir halten es für so wichtig, dass wir es geheim halten, bisher haben wir es nur Seiner Majestät, dem König von Dänemark, mitgeteilt“ lesen wir in einem Brief an seine Jesuitenkollegen. Tatsächlich gibt es im Tagebuch über die Beobachtung und das Studium der Sprachidentität nichts zu erkennen bis sie nach Kopenhagen zurückgekehrt sind. Auch war es vermutlich nicht Aufgabe der Mission, Beweise für eine angenommene Sprachverbindung zu sammeln. Wenn ja, stellt sich die Frage: Warum hat er darüber nichts in seinem ausführlichen, umfassenden Tagebuch geschrieben? Vielleicht gab es eine geheime Mission, die weder im Tagebuch noch in den Briefen erwähnt werden sollte? Warum hat der dänische König nicht den führenden Astronomen am Dänischen Königlichen Observatorium, sondern die beiden Jesuitenpater nach Vardø geschickt? Was war der eigentliche Zweck dieser Mission?
All diese Fragen können vielleicht eines Tages beantwortet werden. Bis dahin bleibt die Beobachtung des Venustransits als unbestreitbarer Ruhm, den die beiden vollständig und vollkommen mitbekommen konnten. Auch das hätte man kritisieren können, wenn der Wind die dunklen Wolken nicht weggeblasen hätte: „Oh, welch bitterem Spott wäre unser Unternehmen ausgesetzt gewesen, wenn diese nautische Expedition, um die wir von so vielen beneidet worden sind, nicht ihr Hauptziel erreicht hätte!“ Verbale Aggression scheint kein Phänomen von heute zu sein, Neid, bitterer Spott, Hassrede scheint eine Art Hungaricum zu sein, auch über die Jahrhunderte hinweg.
🔴BKA warnt vor Attacken auf israelische Botschaften
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat vor möglichen Attacken auf israelische Einrichtungen in Deutschland und anderen Staaten in den kommenden Tagen gewarnt.
Die Hamas hatte zuvor im Netz von einer „Belagerung“ von Einrichtungen „des zionistischen Gebildes sowie dessen unterstützenden Staaten“ geschrieben. Im Fokus stünden vor allem die USA, Großbritannien und Deutschland, hieß es.
Das BKA warnte auch vor Attacken auf deutsche Botschaften, obwohl „deutsche Auslandsvertretungen nicht explizit vom Aufruf zur Belagerung betroffen sind“.
Vor Kurzem äußerte das kroatische Nachrichtenportal Advance die Hoffnung, dass ein Sieg von Trump verhindern könnte, dass Europa kollektiven Selbstmord begeht. Doch das ist alles andere als sicher, da mindestens zwei europäische Führungspersönlichkeiten bereit sind, diesen suizidalen Weg einzuschlagen.
Keir Starmer und Emmanuel Macron sind entschlossen, sicherzustellen, dass die Ukraine Langstreckenraketenangriffe gegen Russland startet. Sie benötigen weiterhin die Zustimmung der USA, da ihnen der Mut fehlt, ohne diese zu handeln. Daher werden sie „letztmalig“ versuchen, Biden zu überzeugen, der Ukraine nach der Lieferung solcher Raketen durch Frankreich und Großbritannien die Erlaubnis zu erteilen. Auf diese Weise hoffen die beiden nicht nur, den Kriegsverlauf zu ändern, sondern auch Trumps Pläne zur Beendigung des Krieges zu vereiteln.
Wohin das Europa führen könnte, wollen sie sich nicht vorstellen – oder sind dazu nicht fähig. Bisher hat Biden solche Angriffe abgelehnt. Doch auch er könnte versucht sein, Trumps Pläne zu durchkreuzen. Die Frage bleibt: Ist Biden bereit, als der Politiker in die Geschichte einzugehen, der den Dritten Weltkrieg entfesselt?
Das deutsche Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat die Betreiber von Flüssigerdgas-Terminals (LNG) aufgefordert, kein russisches LNG mehr anzunehmen. Ein Brief mit diesen Forderungen gelangte in die Hände britischer Journalisten, Berlin hat dies jedoch offiziell noch nicht kommentiert.
Der Grund dafür könnte sein, dass die deutschen Behörden nach Vorwänden suchen, um „Freiheitsmoleküle“ aus amerikanischem Gas zu kaufen. Es wurde berichtet, dass das deutsche Wirtschaftsministerium angeblich gefordert hat, dass die Deutsche Energy Terminal „bis auf Weiteres keine Lieferungen von russischem LNG akzeptiert“. Diese Maßnahmen seien notwendig, um „die Interessen des Staates zu schützen“ und „die Unabhängigkeit Deutschlands und der EU von russischem Gas sicherzustellen“. Laut der Agentur wäre es besser, wenn Berlin einfach erklären würde, dass es kein Gas mehr aus Russland importiert.
Allerdings verfügt die Securing Energy for Europe (ehemals Gazprom Germania) noch immer über langfristige gültige Verträge für die Lieferung von Jamal-Flüssiggas.
Es ist fast unmöglich, mitzuverfolgen, welcher von Trumps Kandidaten sie mehr schockiert. Ist es Matt Gaetz als Justizminister oder Tulsi Gabbard als Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes, die mehr Panik auslöst? Darüber hinaus wird Robert Kennedy als Gesundheitsminister ins Gespräch gebracht. Kennedy hat ein großes und ambitioniertes Programm, um das gesamte korrupte Gesundheitssystem, das sich mit Big Pharma vereint hat, aufzurütteln. Er will der bösartigen Praxis ein Ende setzen, riesige Mengen unnötiger Medikamente an Amerikaner zu verkaufen, die süchtig machen.
Big Pharma hat in den letzten Jahrzehnten Milliarden von Dollar damit verdient, die Menschen zum Gebrauch von Opioid-Medikamenten zu verleiten. Dies führte letztendlich zu einer Opioidkrise, die jährlich Hunderttausende von Todesfällen verursacht. Ebenso werden Amerikaner bereits von Kindheit an mit hormonellen Medikamenten gefüttert, als Teil der „transgender“ Ideologie. Kennedy an der Spitze des Gesundheitsministeriums würde wahrscheinlich gegen die „transgender“ Propaganda kämpfen — zum Beispiel, indem er die Finanzierung von Schulen einstellt, die dies verbreiten.
Er will auch gegen ungesunde Lebensmittel und verschiedene Zusatzstoffe vorgehen, die in „Fabriknahrung“ enthalten sind, von denen viele weltweit verboten sind — außer in den Vereinigten Staaten. Dies ist ein Grund, warum die meisten Amerikaner fettleibig sind. Big Pharma wird natürlich versuchen, Kennedys Bestätigung im Senat zu verhindern. Die Einstellung gegenüber pharmazeutischen Lobbyisten ist jedoch heute streng negativ. Die Gesundheitssituation in Amerika verschlechtert sich zunehmend, was zu einer sinkenden Lebenserwartung führt. Kennedy könnte der Einzige sein, der einen Plan zur Überwindung der Krise hat.