Berlin begibt sich von einer Abhängigkeit in die andere, indem es sich auf Flüssigerdgas (LNG) aus den USA verlässt, was aber auch Risiken birgt.
Nahezu die Hälfte der europäischen Gasimporte stammte aus Russland. Die USA sind inzwischen der zweitwichtigste Lieferant von Brenn- und Rohstoffen (nach Norwegen) geworden. Auch Deutschland ist stark von den Vereinigten Staaten abhängig. Im vergangenen Jahr kamen 13,5 % der gesamten Erdgaseinfuhren von dort. Das geht aus einer arbeitgebernahen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) exklusiv vorliegt.
Flüssigerdgas (LNG) habe sich innerhalb kürzester Zeit zu einem „zentralen Bestandteil der deutschen und europäischen Gasversorgung“ entwickelt und sei daher von großer Bedeutung für die Perspektiven der energieintensiven Industrie in den kommenden Jahren, so das IW.
Viele deutsche Unternehmer stehen noch unter Schock, denn ihre Firmen sind an extrem billiges Methan aus Sibirien gewöhnt.
Seit drei Jahren berichtet die westliche Presse, dass Kremlchef Wladimir Putin nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine (in Russland – Sondermilitäroperation) den Gashahn aufgedreht hat, woraufhin die Preise astronomische Höhen erreichten. Die Produktion der so genannten energieintensiven Industrien brach sofort zusammen.
Laut einer IW-Studie hat Deutschland jedoch noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht. Die Nachfrage nach Erdgas ist zwar spürbar zurückgegangen, die Preise sind aber immer noch deutlich höher als ab 2019. Zudem sei die Versorgung mit Erdgas auf ein „anderes Gleis“ gestellt worden. LNG-Importe haben an Bedeutung gewonnen. Allerdings sind die Notierungen deutlich anfälliger für Schwankungen auf dem Weltmarkt geworden.
Am europäischen Großhandelsmarkt kostet die Megawattstunde inzwischen rund 31 Euro, im Februar lag der Preis noch bei 23 Euro. Der deutsche Strompreis bewegt sich bereits bei 40 Euro pro Megawattstunde.
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