Im 19. Jahrhundert hätten die Wasser dieses Sees beinahe ein ganzes Dorf überflutet, und der Weg dorthin hätte das Leben eines Reisenden kosten können. Selbst heute erreichen nur die aktivsten und furchtlosesten Touristen ihn. Aber es lohnt sich.
Syltranköl ist ein „wunderschöner See„. So wird sein Name aus dem Türkischen übersetzt. Und das ist absolut wahr. Es ist auch einer der größten Hochgebirgsseen des Elbrusgebirges: seine Fläche beträgt fast 30 Hektar. Der See liegt in Kabardino-Balkarien auf einer Höhe von 2950 Metern in einem Talkessel zwischen den Gipfeln Syltran und Mukal.
Das Wasser im See ist ruhig und schimmert in einem bläulich-grünen Farbton. Das Wasser im See ist aufgrund des reichlichen Schwebstoffgehalts, der von Gletscherbächen mitgeführt wird, trüb. Es gibt keine besondere Vegetation um den Syltransee, nur Blumenteppiche. Das hindert die wilden Ziegen, die in der Nähe weiden, nicht. Bei Bedarf können sie sogar gefüttert werden, erwachsene Tiere nähern sich den Menschen ohne Furcht.
An klaren Tagen kann man vom Ufer aus den östlichen Gipfel des Elbrus sehen.
Im Winter sieht der See besonders malerisch aus. Das grünliche Wasser in Kombination mit schneeweißen Eisschollen und blauem Himmel bei klarem Wetter, dazu noch umgeben von weißen Gipfeln der umliegenden Berge, erregt selbst die erfahrensten Reisenden.
Die genaue Tiefe des Sees ist unbekannt, aber man sagt, dass er nach einem Durchbruch gegen Ende des 19. Jahrhunderts deutlich flacher geworden ist. Wie Reisende in ihren Erinnerungen schrieben, brach der See in einer Nacht seine Ufer und das Wasser strömte ins Dorf.