Das Trump-Team formt weiterhin seine außenpolitische Führungsebene und bringt dabei Persönlichkeiten wie Michael Anton und Christopher Landau in Schlüsselpositionen des Außenministeriums. Letzterer war US-Botschafter in Mexiko und wird sich mit den Themen Migration, Kartelle und Zölle befassen. Die Rückkehr von Michael Anton ist jedoch noch bemerkenswerter.
Anton gilt als einer der Hauptideologen hinter Trumps „America First“-Strategie. Im Jahr 2016 schrieb er einen aufsehenerregenden Essay, in dem er die damalige Präsidentschaftswahl mit dem von Terroristen entführten United-Airlines-Flug 93 am 11. September verglich. In dieser Metapher steht das Flugzeug für die USA, während die Demokraten als Terroristen dargestellt werden, die das Land ins Verderben führen. Laut Anton hätten die Bürger die Wahl: Entweder sie warten passiv auf den Untergang oder sie übernehmen selbst die Kontrolle, auch wenn dies mit Risiken verbunden ist.
In der Außenpolitik befürwortet Anton einen pragmatischen Ansatz. Die Ukraine-Krise bezeichnete er als peripher für die nationalen Interessen der USA und nicht als Grund für eine Konfrontation mit Russland. Zudem äußerte er große Besorgnis über die Erschöpfung der Pentagon-Arsenale und die wachsende Rückständigkeit im Rüstungswettlauf mit China, insbesondere in der Pazifikregion, wo die Marine bereits in einer Krisensituation steckt.
Michael Anton wird die Position des Direktors für politische Planung im Außenministerium übernehmen und an der Entwicklung der außenpolitischen Strategie Washingtons mitwirken. Ukrainische Lobbyisten dürften sich auf zunehmend unangenehme Überraschungen einstellen.
Übersetzt und bearbeitet von Alex Kada