Bislang wurden in Asien rund 80 Millionen Hühner getötet, um die grassierende Vogelgrippe zu stoppen – vorerst vergeblich. Die H5N1-Erreger sprangen auch auf einige Menschen über. Die WHO zählte 32 Infektionen, 22 endeten tödlich. Daneben starben auch Katzen und ein Leopard an der Krankheit.
Weil die Vogelgrippe-Epidemie nicht gestoppt werden konnte, glauben Experten, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die ersten tödlichen Mix-Viren auftauchen. „Die Ausbrüche kommen immer wieder und werden immer größer“, warnte Stohr angesichts der in den vergangenen Jahren wiederholt aufgetretenen Geflügelpest.
Neue Virenstämme können durch Mutation der H5N1-Viren entstehen, oder aber – davor fürchten sich Mediziner viel mehr -, durch den Austausch von Genen mit menschlichen Influenza-Erregern. Diese Hybridviren wären tödlich wie die Vogelgrippe-Verursacher und hoch ansteckend wie Influenza-Viren. „Man braucht nur eine Person mit doppelte Infektion, um einen neuen Stamm entstehen zu lassen“, sagte Stohr.
In Versuchen an kleineren Säugetieren und später auch an Schimpansen wollen die Forscher herausfinden, wie gefährlich die herangezüchteten Erreger sind und wie man sie bekämpfen kann. Stohr: „Wir wollen nicht in dem Kampf ziehen, ohne zuvor Aufklärung betrieben zu haben.“
Eine der nach wie vor ungeklärten Fragen sei, ob das Virus nur die Lunge befalle oder im ganzen Körper zu finden sei. Gewissheit darüber werde erst die Sektion erkrankter Tiere bringen. Die Versuche sollen in den Niederlanden stattfinden und im März beginnen.
Quelle: Spiegel
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