Baltische Staaten schalten russischen Strom ab – Baerbock spricht von „großem Schritt“
Drei baltische Länder – Litauen, Lettland und Estland – haben am gestrigen Samstag ihre Verbindung zum russischen Stromnetz gekappt. Und zwar zehn Monate früher als geplant. Um ihre Stromsysteme zu stärken, hatten sich die baltischen Staaten allmählich an das gemeinsame kontinentaleuropäische Synchronnetz angeschlossen. An diesem Sonntag sind sie vollständig mit dem System der EU synchronisiert worden.
Die Bundesaußenministerin Annalena #Baerbock freute sich auf X darüber, dass die drei Staaten unabhängig vom russischen Netz geworden seien. Das sei „ein großer Schritt zum Schutz der kritischen Infrastruktur in der EU“ und „ein starkes Zeichen der Zusammenarbeit im Ostseeraum“.
Maschinenfabrik aus Baden-Württemberg insolvent – 100 Mitarbeiter betroffen
Die Maschinenfabrik Bermatingen GmbH & Co. KG aus Bermatingen in der Nähe des Bodensees hat Insolvenz angemeldet. Zur aktuellen Schieflage sei es gekommen, weil der Agrarmarkt bereits seit mehr als einem Jahr unter fortgesetzten Einbrüchen leide, so das Unternehmen. Als Gründe für die Markteinbrüche werden hohe Energiepreise, die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die Folgen der Corona-Pandemie genannt.
Die Inhaber hatten in den Jahren zuvor harte Restrukturierungsmaßnahmen beschlossen, um die unrentablen Geschäftsbereiche abzustoßen. Im Zuge dessen reduzierte die Maschinenfabrik die Belegschaft von 250 auf 100 Mitarbeiter. Die verbleibende Belegschaft ist von der Insolvenz betroffen, da die eingeleiteten Maßnahmen nicht den erhofften Erfolg erbracht haben, um die weitere Geschäftstätigkeit sicherzustellen.
Patriot-Standort der Bundeswehr offenbar ausspioniert
Ein Luftwaffen-Stützpunkt in Norddeutschland, auf dem auch ukrainische Soldaten am Flugabwehr-Raketensystem Patriot ausgebildet werden, ist Ziel einer mutmaßlichen Spionageaktion mit Drohnen geworden. Im Januar kam es der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge auf dem Stützpunkt in Schwesing in Schleswig-Holstein zu insgesamt sechs Vorfällen. Danach wurden offenbar besonders professionelle Drohnen eingesetzt, die mit eingeschalteten Positionslichtern minutenlang über dem Ort schwebten.
Es sei vergeblich versucht worden, diese mittels Störsendern und anderem Gerät von ihrem Kurs abzubringen oder zur Landung zu zwingen. Bei der Frage, wer dahinter stecken könnte, werde auf Russland verwiesen. Aber konkrete Beweise gebe es bislang nicht.
Neue Umfrage: Aufschwung für Merz, deutlicher Dämpfer für Scholz
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz kann 14 Tage vor der Wahl bei den Deutschen zulegen, Kontrahent Olaf Scholz von der SPD hingegen nicht. Das zeigt eine Umfrage des Forschungsinstituts INSA im Auftrag der „Bild“. Brisant: Heute Abend stehen sich die beiden im ersten TV-Duell gegenüber.
Im Sonntagstrend verliert die Union allerdings einen Punkt, rutscht plötzlich wieder unter die 30%. Die SPD verliert ebenfalls einen Punkt und liegt auch weiter mit 13% hinter der Union.
🛞 Audi des serbischen Präsidenten verliert plötzlich Rad
Ein gefährlicher Zwischenfall ereignete sich am Samstag mit dem Dienstwagen des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic. Auf dem Weg nach Mokrin habe sich ein Rad vom fahrenden Wagen gelöst, berichtete der serbische Sender „Informer TV“.
Das Rad habe sich gelöst, nachdem das Fahrzeug auf ein Hindernis auf der Straße aufgefahren sei. Die Sicherheitsbehörden hätten die Ermittlungen aufgenommen. Vučić gab inzwischen Entwarnung und rief dazu auf, keine unnötige Aufregung zu verbreiten.
💸📌Wer finanziert die Massenproteste „gegen Rechts“?
Die Recherchen des Portals „Nius“ zeigen finanzielle Verbindungen zwischen der Regierung und den Veranstaltern:
⏺„Omas gegen Rechts“ erhielten bisher über 18.000 Euro aus dem Programm „Demokratie leben“ vom Bundesfamilienministerium und 5000 Euro aus dem Bundeskanzleramt. Ihr Engagement wird auch indirekt über die Grünen-nahe„Amadeu-Antonio-Stiftung“ gefördert, die Gelder ebenfalls aus „Demokratie leben“ erhält: über 8,8 Millionen Euro seit 2015. ⏺Der Bund für Umweltschutz und Naturschutz (BUND) erhielt allein 2023 insgesamt über zwei Mio. Euro vom Umwelt- und Wirtschaftsministerium. ⏺Der Verein Campact erhält zwar keine Steuermittel, ist aber Hauptgesellschafter des gemeinnützigen Unternehmens „HateAid“, das seit 2020 fast 2,5 Mio. Euro allein aus dem Familienministerium erhalten hat.
8. Februar 2025 Interview mit Viktor Orbán in der Sendung von „Rádió Kossuth“, 31. 01. 2025
„Ich sehe also doch Anzeichen dafür, dass die Deutschen in einem bestimmten Moment das Heft in die Hand nehmen, noch nicht bei der Wirtschaft, aber bei der Flüchtlingsfrage oder bei der Migration bereits schon. Und es wird der Moment kommen, an dem sie meiner Ansicht nach auch in der Wirtschaft rebellieren werden, aber bis dahin kann ich leider nichts Gutes sagen.„
Lassen Sie uns auch über die Bedrohungen sprechen, die auf das Wirtschaftswachstum lauern.Die ungarische Wirtschaft wächst, während die deutsche Wirtschaft schrumpft, und in Berlin wurden die Erwartungen für dieses Jahr deutlich zurückgeschraubt, und die Financial Times hat berichtet, dass Volkswagen offen dafür ist, dass chinesische Autohersteller seine überschüssigen europäischen Produktionskapazitäten übernehmen.Wie könnte sich die Schwäche der deutschen Wirtschaft oder der Zustand der europäischen Wirtschaft auf die Wirtschaftsleistung Ungarns auswirken?
Viktor Orbán: Lassen Sie uns dann ein wenig über diese deutsche Situation sprechen. Man sollte die Regierung eines anderen Landes nicht qualifizieren, weil das nur böses Blut hervorruft. Vor allem, wenn sie größer ist als man selbst, und aus Versehen eine Ohrfeige fällt, tut das niemandem gut. Und doch holt der deutsche Bär weit aus, also bin ich vorsichtig. Sicherlich hat jeder die Regierung, die er verdient. Und es ist zweifelsohne richtig, dass nicht zufällig in Deutschland vorgezogene Wahlen abgehalten werden.
Man kann ruhig sagen, dass vorgezogene Wahlen aufgrund von Misserfolgen abgehalten werden müssen.
Aber man muss doch sehen, dass während auch die Deutschen sicherlich Fehler machen, in Wirklichkeit es Brüssel ist, das Deutschland tatsächlich zerstört. Das anschaulichste Beispiel dafür ist eine Geschichte, die sich derzeit abspielt.
Brüssel hat unter der Berufung darauf, die europäischen Autohersteller schützen zu wollen, einen Strafzoll auf chinesische Autos verhängt. Ich habe mit der Geschäftsführung oder dem Management aller großen deutschen Automobilhersteller gesprochen, und sie haben alle dagegen protestiert. Während Brüssel also behauptet, dass es sie schützen will, führt es etwas ein, von dem sie sagen, dass es ihnen schaden wird. Wir sind in der absurden Situation, dass diese Autofabriken, diese deutschen Autohersteller, heute Brüssel verklagen, die Brüsseler Kommission, die angeblich in ihrem Interesse aufgetreten ist.
Wenn es eine derartige Wirtschaftspolitik in Brüssel gibt, dann werden die Deutschen natürlich pleitegehen.
Das hat natürlich auch auf uns Auswirkungen, aber wir können uns ja dagegen schützen können, weil die zerstörerischen Auswirkungen schlechter wirtschaftspolitischer Entscheidungen in Brüssel, wie zum Beispiel die dreizehnte Monatsrente, durch eine nationale Regierung abgefedert werden können, die es gewohnt ist zu kämpfen, so wie wir es gewohnt sind, für die nationale Unabhängigkeit zu kämpfen. Wir können und ich kann die Auswirkungen der Brüsseler Fehlentscheidungen in Ungarn auch nicht vollständig beseitigen, aber ich kann sie zu einem erheblichen Teil abfedern, und wir können immer etwas finden, um sie zu kompensieren.
Aber wer zu den Brüsselianern gehört, wie es die Deutschen traditionell sind, der hat ein Problem, wenn in Brüssel eine schlechte Wirtschaftspolitik gemacht wird, und sie können sich nicht wirklich dagegen wehren. Und der ganze Green Deal, so nennt sich das, dieser grüne Übergang, der übrigens eine gute Idee ist, die Wirtschaft grüner zu machen, gesünder zu leben, sauberere Luft und sauberes Wasser zu haben, die Umwelt nicht zu zerstören, wenn wir produzieren, sondern sie aufzubauen, das sind alles tolle Sachen, aber um solche Maßnahmen einzuführen, muss man sich mit denen abstimmen, die die Wirtschaft betreiben.
Wenn man diese Maßnahmen zum Beispiel gegen die Autofabriken, die großen Industrieunternehmen, die die Wirtschaft am Laufen halten, einführt, wird man die Wirtschaft zerstören.
Der Grüne Übergang ist ein typisches Beispiel dafür, dass etwas, das eine gute Idee ist, das in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft durchgeführt werden könnte und erfolgreich wäre, gegen die Wirtschaft durchgeführt wird, was zwangsläufig zum Scheitern verurteilt ist und als Nebeneffekt einige europäische Volkswirtschaften, zum Beispiel Deutschland, zerstören wird.
Nun zu den Auswirkungen in Ungarn. Natürlich bin ich kein Wahrsager oder Hellseher, aber es ist meine Aufgabe, zu versuchen, die Zukunft zu verstehen.
Für das, was heute in Westeuropa geschieht, sage ich keine große Zukunft voraus.
Wenn also die großen Staaten ihre Unabhängigkeit nicht wiedererlangen, nicht wieder in die eigenen Hände zurücknehmen, wenn sie nicht entschlossen auftreten, wenn diese brüsselianische bürokratische Elite in einer Blase sitzend die Weisheit mit großen Löffeln in Europa verteilt, und die großen Länder sich dem nicht entgegenstellen, dann gebe ich der Wirtschaft der großen europäischen Länder keine lange Zukunft, dann können wir ihr diese nicht voraussagen. Es gibt Anzeichen für eine Rebellion, denn hier muss es eine Rebellion geben, also man kann nicht mit den Brüsselern verhandeln, ich kenne sie, sie werden wiederkommen, also sie führen alle möglichen raffinierten Täuschungsmanöver durch. Also muss man dort rebellieren.
Aber jetzt haben die Deutschen zum Beispiel noch nicht angefangen, in der Wirtschaft zu rebellieren, aber sie haben angefangen, in der Migration zu rebellieren. Deshalb ist in Deutschland in den letzten Tagen etwas passiert, was wir getan haben. In den deutschen innenpolitischen Debatten haben die Linken den Konservativen auch gesagt, dass das, was ihr tut, etwas ist, was bisher nur Ungarn gewagt hat. Bravo, das stimmt auch,
sie hätten es 2016 oder 2015 tun sollen, zu Beginn der Migrationskrise, und dann wären sie nicht da, wo sie heute sind.
Es gäbe nicht die Terroranschläge, es gäbe nicht die wirtschaftliche Situation und die Belastung, die die Migration in Deutschland darstellt. Ich sehe also doch Anzeichen dafür, dass die Deutschen in einem bestimmten Moment das Heft in die Hand nehmen, noch nicht bei der Wirtschaft, aber bei der Flüchtlingsfrage oder bei der Migration bereits schon. Und es wird der Moment kommen, an dem sie meiner Ansicht nach auch in der Wirtschaft rebellieren werden, aber bis dahin kann ich leider nichts Gutes sagen.
Das ist aus dem Grund schlecht für uns, denn die meisten der in Ungarn hergestellten Produkte gehen auf den deutschen und westeuropäischen Markt. Wir dürfen diese Positionen auch nicht aufgeben, aber wir dürfen auch nicht nur auf diesem einen Bein stehen. Deshalb ist es für uns strategisch wichtig, mit den Chinesen, Südkorea, Japan, der Türkei und der arabischen Welt zusammenzuarbeiten und einen Teil der riesigen Geldmengen, die in der arabischen Welt liegen, in die ungarische Wirtschaft zu bringen. Wenn wir also in unserer westlichen Welt verhaftet bleiben, wenn wir nicht aus ihr ausbrechen, was wir Konnektivität nennen, wenn wir nicht mit anderen aufstrebenden Teilen der Welt zusammenarbeiten, die sich viel schneller entwickeln als Europa, wenn wir ihre Ressourcen nicht in die ungarische Wirtschaft integrieren, könnten wir das Nachsehen haben. Das ist es, was wir früher als Öffnung nach Osten bezeichnet haben, und es ist heute aktueller denn jemals zuvor.
Ministerpräsident Viktor Orbán wurde von Zsolt Törőcsik am 31. Januar 2025 für die Sendung „Jó reggelt Magyarország “ von Kossuth Rádió interviewt.Ein Auszug aus dem Interview .
In der finnischen Wirtschaftszone im Finnischen Meerbusen sind zwei russische Unterseekabel beschädigt worden, berichtet der finnische Sender „Yle“. Laut den finnischen Behörden informierte Russland die finnische Seite am 27. Dezember 2024 über den Ausfall.
Am Samstag begannen die Reparaturarbeiten, die sich derzeit auf das „Baltika“-Kabel des größten russischen Telekommunikationsanbieters Rostelecom konzentrieren. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde das Kabel durch Fremdeinwirkung beschädigt. Die finnische Küstenwache teilte auf X mit, sie habe ein russisches Schiff bei den Reparaturarbeiten beobachtet.
In einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung brachte Ministerpräsident Viktor Orbán seinen Glauben an eine multipolare Weltordnung zum Ausdruck, kritisierte die Schwäche der EU und ihre doppelzüngige Politik und sagte, er sehe in Trump die Möglichkeit eines neuen geopolitischen Gleichgewichts. Er erwähnte auch, dass er nächste Woche Alice Weidel, Co-Vorsitzende der AfD und Kanzlerkandidatin, zu Gast haben wird.
Der Premierminister sagte, Trumps Rückkehr in die Politik sei für Ungarn von Vorteil, da der Druck aus Brüssel und Washington nachgelassen habe. Gleichzeitig kritisierte er die EU für ihre wirtschafts- und sicherheitspolitischen Schwächen, forderte eine pragmatische Zusammenarbeit mit Russland und bezeichnete Sanktionen als unwirksam. Er betonte, Ungarn könne sich wirtschaftlich nicht nur auf Europa verlassen, sondern müsse auch die Beziehungen zu China und anderen aufstrebenden Mächten pflegen.
Auf die Rückkehr Trumps angesprochen, erklärte Viktor Orbán, die Welt habe sich durch den „Trump-Tornado“ in zehn Tagen so sehr verändert wie seit Jahren nicht mehr, und zwar zum Vorteil Ungarns.
Wir waren das schwarze Schaf des Westens. Nun zeigt sich: Was Trump tut und was wir in den letzten fünfzehn Jahren getan haben, ist die Zukunft“,
meinte er. Viktor Orbán hofft angesichts dieser Veränderungen auf eine engere Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten, insbesondere in wirtschaftlichen Fragen. „Wir hoffen, dass die Amerikaner wieder mehr in uns investieren werden. Sie sind in letzter Zeit sogar hinter China zurückgeblieben“, sagte er. Der Regierungschef kritisierte auch die Haltung der Demokraten gegenüber Ungarn. „Die Demokraten haben uns gehasst“, sagte er. „Bei Themen wie Migration, Gender und dem Krieg in der Ukraine hatten wir entgegengesetzte Positionen“, führte er aus. „Sie unterstützten alle Organisationen und Medien in Ungarn, die gegen mich sind. Das hat Trump beendet“, erläuterte der Premierminister.
Viktor Orbán warnte in dem Interview, dass Europa nicht auf die Vereinigten Staaten zählen kann, wenn es kein attraktives Angebot zur Zusammenarbeit macht. „Uns erst einmal hinzusetzen und abzuwarten, ist keine Lösung. Wir müssen Ideen vorlegen. Europa ist zwar reich, aber auch schwach“, sagte er. Die „Friedensdividende“ der vergangenen Jahrzehnte sei mit der Rückkehr Trumps vorbei, fügte er hinzu. Er betonte, dass Ungarn eine Politik des Gleichgewichts zwischen dem Westen, China und Russland verfolge. Viktor Orbán meinte, dass die Vereinigten Staaten und China früher oder später zu einer Einigung kommen würden, während kleinere Nationen wie Ungarn flexibel bleiben müssten. „Ich wuchs im Kalten Krieg auf. Meine Erfahrung war, dass die beiden Großen immer einen Deal schließen“, sagte er. Mit Russland ist die Situation komplizierter, weil die EU die wirtschaftliche Zusammenarbeit blockiert. „Die amerikanische Position bleibt momentan unklar. Wir müssen noch etwas abwarten“, sagte der Ministerpräsident.
In dem Interview äußerte Viktor Orbán seine Überzeugung über den wirtschaftlichen und politischen Bedeutungsverlust des Westens. „Wirtschaftlich leben wir in einer Welt ohne westliche Vormacht. Die EU verliert ständig an Wettbewerbsfähigkeit. Sie hat keine Strategie und keine Führung. Was hier passiert, ist peinlich. Die Dynamik der Weltwirtschaft findet sich im Osten“, erklärte er.
Wenn Ungarn nur Wirtschaftsbeziehungen zu Europa pflegt, ist es verrückt“,
sagte Viktor Orbán. Er fügte hinzu, dass Europa „bescheidener“ sein sollte. „Die EU redet davon, ein globaler Akteur zu sein. Aber sie kann nicht einmal die Entwicklungen in der eigenen Nachbarschaft kontrollieren. Wir konnten weder den Krieg zwischen Russland und der Ukraine verhindern noch den Westbalkan integrieren“, teilte er mit. Eine starke EU-Außenpolitik sei nur mit einer starken Führung durch Deutschland und Frankreich möglich, die aber nicht vorhanden sei.
Viktor Orbán ist gegen Sanktionen gegen Russland, weil sie Ungarn wirtschaftlich hart treffen würden. „Wir haben in den letzten drei Jahren 19,5 Milliarden Euro verloren, weil wir den Handel einschränken mussten und die Energiepreise stiegen. Ungarn hat durch die Sanktionen mehr gelitten als Russland“, sagte er. Auf Nachfrage der Zeitung begründete Viktor Orbán das Votum für die Verlängerung der Sanktionen gegen Russland damit, dass „wir die Zusicherung bekommen haben, dass sich Brüssel für die Wiederaufnahme des Gastransits durch die Ukraine einsetzt, den Öltransport weiter erlaubt“. Die Zusagen seien vage, „mehr als nichts“. „Wir unterstützen auch erneuerbare Energien und die Elektrifizierung. Aber wir brauchen Russland als Lieferanten“, stellte Viktor Orbán fest. „Wir haben in den letzten Jahren in Pipelines in fast alle Nachbarländer investiert. Zudem werden wir bald mehr Gas und Öl aus Rumänien, Aserbaidschan und der Türkei erhalten“, betonte der Ministerpräsident.
Viktor Orbán bezeichnete die westliche Strategie im Krieg in der Ukraine als fehlerhaft. Er hält einen ukrainischen Sieg nicht für realistisch, es sei denn, es kommt zu einem totalen Krieg, was seiner Meinung nach nicht in Frage kommt. Stattdessen sei ein Waffenstillstand erforderlich, den nur ein starker Führer wie Trump erreichen könne. Wenn Sie vor einem gordischen Knoten stehen, müssen Sie ihn durchschlagen. Es braucht einen starken Mann mit einem Schwert. Es geht nicht mehr darum, welche Ideen wir haben. Trump muss sich mit Russland und der Ukraine hinsetzen und ihnen sagen: «Leute, machen wir einen Waffenstillstand. Es ist der einzige Weg.»
sagte Viktor Orbán. In dem Interview betonte der Regierungschef, dass er im Laufe der Jahre zuverlässige Vereinbarungen mit Putin getroffen habe. Während andere Länder schlechte Erfahrungen mit Russland gemacht hätten, sei Ungarn immer in der Lage gewesen, seine Interessen zu verteidigen. „Wir schlossen viele Vereinbarungen. Putin hat sein Wort immer gehalten. Die Erfahrung der letzten fünfzehn Jahre ist, dass Ungarn Russland vertrauen kann“, sagte er und fügte hinzu: „Aber ich bin nicht pro Russland, sondern pro Ungarn“. Laut Viktor Orbán sollte sich die EU mehr auf die Diplomatie konzentrieren, anstatt moralische Grundsätze über praktische Lösungen zu stellen.
Viktor Orbán zufolge stellt Brüssel für Ungarn eine größere Herausforderung dar als Moskau. „Es ist einfach, mit Russland eine rationale Vereinbarung zu treffen. Mit den Leuten in Brüssel ist das fast unmöglich“. Er kritisierte, dass sich die EU in die ungarische Innenpolitik einmische, insbesondere in den Bereichen Migration und Rechtsstaatlichkeit, und dass sie mit zweierlei Maß messe: Während Ungarn für den Grenzschutz bestraft werde, würden ähnliche Maßnahmen anderer Länder akzeptiert, betonte er.
Der ungarische Premierminister sieht die europäische Rechte auf dem Vormarsch. Die Fidesz hat sich von der Europäischen Volkspartei (EVP) distanziert, weil diese nach links gerückt ist. Sie stützt sich nun auf ein Bündnis mit anderen rechten Parteien, wie der französischen Rassemblement National und der Italienischen Liga. „Europa wird in ein paar Jahren anders aussehen als heute“, sagte er. Zur deutschen Partei Alternative für Deutschland (AfD) sagte Viktor Orbán, dass er deren Politik in vielen Bereichen befürworte und die isolationistische Politik der deutschen Innenpolitik ablehne.
Wir kennen in Ungarn keine Brandmauer.
Wenn eine Partei Wählerstimmen erhält, nehmen wir sie ernst. Das heißt nicht, dass wir mit ihr zusammenarbeiten. Aber wir setzen uns hin und diskutieren. Eine Brandmauer macht das politische Denken primitiv“, sagte er. „Wir haben keine Erfahrung mit der AfD und keine Beziehungen zu ihr. Ihr Programm klingt gut für Ungarn: Steuersenkungen, Redimensionierung des Green Deal, Rückkehr zur Nuklearenergie, strikte Migrationspolitik. Aber ich will mich nicht in deutsche Angelegenheiten einmischen“. Er fügte hinzu, dass Alice Weidel – die Ko-Vorsitzende der AfD und Kanzlerkandidatin – ihn angerufen und um ein Treffen gebeten habe. „Ich werde sie nächste Woche in Budapest empfangen. Die AfD könnte 20 Prozent der Stimmen erhalten. Wenn deren Chefin mit mir sprechen will: Warum sollte ich Nein sagen?“, sagte er.
Auf die Frage, ob das schnelle Auftauchen eines Gegners mit den wachsenden wirtschaftlichen Problemen zusammenhängen könnte, räumte Viktor Orbán ein: „Die Antwort ist Ja, das bedeutet es auch. Der Krieg und die Sanktionen schufen in den letzten drei Jahren eine sehr schwierige Situation mit hoher Teuerung, gestiegenen Energiepreisen und geringem Wachstum. Ich mag den Krieg aus vielen Gründen nicht, auch aus wirtschaftlichen“, sagte der Ministerpräsident.
„Die Staatsanwaltschaft leitet in vielen Verdachtsfällen keine Ermittlungen ein. Warum verweigert Ungarn als einziges EU-Land den Beitritt zur Europäischen Staatsanwaltschaft? Das würde mehr Vertrauen schaffen“, fragte die Neue Zürcher Zeitung. Viktor Orbán entgegnete, dies sei eine Frage der Souveränität. „Anders als in den meisten Ländern der Europäischen Union untersteht die Staatsanwaltschaft in Ungarn dem Parlament und nicht der Regierung. Das ist auch eine Frage der Souveränität.
Ich werde niemals ein Rechtssystem akzeptieren, in dem nichtungarische Behörden Verfahren gegen ungarische Staatsbürger führen.
Das ist unmöglich, auch gemäß der Verfassung. Wir haben unter Sowjetherrschaft gelebt und mussten die Hoheit über Strafverfahren abgeben. Für uns ist das eine Frage des Prinzips“, sagte er.
Gesundheitsinstitute der US-Regierung kürzen Zuschüsse für Forschungseinrichtungen
Die zur US-Regierung gehörenden Nationalen Gesundheitsinstitute haben auf X eine deutliche Kürzung ihrer Zuschüsse an Universitäten und andere Forschungseinrichtungen angekündigt. Ihre Beiträge zu den so genannten indirekten Kosten wie Ausrüstung, Wartung und Verwaltung sollen um mehr als vier Milliarden Dollar pro Jahr gekürzt werden.
Wissenschaftler befürchten verheerende Auswirkungen, etwa auf die Erforschung von Krebs, Alzheimer und Parkinson. Der ehemalige Dekan der medizinischen Fakultät der Harvard University, Jeffrey Flier, schrieb auf X, die Maßnahmen zielten darauf ab, „Institutionen, Forschern und der biomedizinischen Forschung zu schaden“.