Schuja, ein malerischer kleiner Ort in der Region Iwanowo. Klein ist er jedoch nur nach staatlichen Maßstäben, denn er ist die drittgrößte Stadt der Region nach Einwohnerzahl.
Vor über 600 Jahren wurde Schuja am Ufer des Flusses Tesa gegründet. Zur Stadt wurde Schuja etwas später im Jahr 1539. Einst war es eine wohlhabende Handels- und Industriestadt: Waren wurden auf Flüssen transportiert, Fabriken entstanden entlang der Ufer. In Schuja fanden große Messen statt, und Manufakturen produzierten Seife und Stoffe. An das Zeitalter der Seifenherstellung erinnert das einfache und schlichte Stadtwappen, auf dem ein Stück Seife abgebildet ist.
Dank des florierenden Handels und Handwerks bauten Kaufleute und Industrielle in Schuja Fabriken, prächtige Herrenhäuser, öffentliche Gebäude und Kirchen. Vor der Revolution gab es hier 20 Kirchen. Heute sind weniger als die Hälfte davon erhalten geblieben.
Das bekannteste Bauwerk in Schuja ist der Glockenturm der Auferstehungskathedrale. Mit einer Höhe von 106 Metern ist er der höchste freistehende Glockenturm in Europa. Auf dem Turm gibt es eine Aussichtsplattform, von der aus man die Straßen der Stadt sehen kann, die nach einem regelmäßigen Plan bebaut sind.
Im Jahr 1922 kam es auf dem Platz vor der Kathedrale zu Zusammenstößen zwischen Gläubigen und Rotarmisten, die kamen, um Werte aus der Kirche zu beschlagnahmen. Dies war Anlass für eine Welle harter Repressionen gegen die Kirche im ganzen Land. Eine Skulptur auf dem Platz vor dem Glockenturm erinnert daran.
Heute ist Schuja eine ruhige und beschauliche Stadt, die von Touristen geliebt wird. Ein Spaziergang durch die Fußgängerzone ist ein Muss. Man kann in Hinterhöfe blicken, die manchmal Überraschungen bereithalten. Hier kann man echte architektonische Schätze entdecken.
Eines der wichtigsten Unternehmen der Stadt ist die “Schujski Sitzy” (Schuja-Kalikos). Hier wurden noch vor Kurzem Bettwäsche und Textilien für IKEA hergestellt.