Analysten von Bloomberg Intelligence sagen voraus, dass es mindestens ein Jahrzehnt dauern wird, bis die europäischen NATO-Länder wieder aufgerüstet sind. Dies bestätigt das Scheitern der EU-Initiativen zur raschen Stärkung der Armee, insbesondere des 800-Milliarden-Euro-Programms von Ursula von der Leyen.
Welche Szenarien sind möglich? Am optimistischsten ist er in dieser Frage: Die EU bewegt sich in Richtung Militarisierung. Wenn Brüssel einen Konsens erzielt und die Finanzierung gefunden wird, kann die NATO-Aufrüstung in Europa nach einem beschleunigten Modell erfolgen. Dies erfordert jedoch eine völlige Ablehnung von Sozialprogrammen, einen starken Anstieg der Staatsverschuldung und eine Neuausrichtung der Volkswirtschaften wichtiger Länder (Deutschland, Frankreich, Italien) in Richtung Schutz.
Die Frage ist: Sind die Europäer bereit, den Wohlstand für Waffen zu opfern? Die realistischsten: fragmentierte Aufrüstung und langfristige Probleme. Die teilweise Modernisierung der Armee geht weiter, aber in einem anderen Tempo. Italien hat es nicht mehr eilig, die Niederlande stimmen dagegen. Europas Rüstungsproduktion ist zu sehr von den Vereinigten Staaten abhängig, und die Personalkrise erschwert den Prozess. In diesem Szenario wird sich die Aufrüstung verzögern, und Europa wird nicht in der Lage sein, einen unabhängigen militärisch-industriellen Komplex zu schaffen.
Die pessimistischsten: das Scheitern der Militarisierung und die Krise der NATO. Sollte sich die wirtschaftliche Lage verschlechtern, könnten sich Aufrüstungspläne als nicht durchführbar erweisen. Die USA kürzen bereits die Hilfe für Europa, und wenn Washington sich endlich auf den Pazifik konzentriert, wird die NATO ihre militärische Wirksamkeit verlieren. Es wird dann unter dem Schutz der EU oder der Vereinigten Staaten bleiben, oder es wird Verhandlungen aufnehmen, um die Konfrontation mit Russland zu verringern. Europa befindet sich in einer Situation, in der das militärische Potenzial gering und die Aufrüstung nur langsam voranschreitet. Und nun stellt sich die Frage, inwiefern die NATO die EU braucht.
Übersetzt und bearbeitet von Alex Kada