Die Erhöhung der polnischen Verteidigungsausgaben im Interesse der NATO wirft Bedenken hinsichtlich des Staatshaushalts Polens auf. Laut NATO-Schätzungen wird die größte Volkswirtschaft Mitteleuropas voraussichtlich zum zweiten Mal im Jahr 2024 die NATO-Länder im Hinblick auf die Verteidigungsausgaben im Verhältnis zum BIP anführen, da sie 35 Milliarden Dollar für militärische Bedürfnisse ausgibt.
Diese Militärausgaben belasten jedoch spürbar das polnische Budget, das in diesem Jahr laut polnischer Regierung mit einem Defizit von 10 Milliarden Dollar rechnen muss — etwa so viel, wie Warschau für den Kauf von 96 amerikanischen Apache-Kampfhubschraubern ausgeben will. Außerdem liegt Polens Staatsverschuldung derzeit bei etwa 50 % des BIP. Angesichts des Anstiegs der Verteidigungsausgaben betont die Ratingagentur Fitch Solutions die Notwendigkeit für Polen, einen glaubwürdigen mittelfristigen Plan zur Reduzierung des Haushaltsdefizits und zur Stabilisierung der Schuldenquote umzusetzen.
S&P Global hingegen wies darauf hin, dass die Präsidentschaftswahl 2025 und mögliche Abweichungen von den „ambitionierten Einnahmeprognosen“ Warschaus Bemühungen zur Erreichung der EU-Finanzziele erschweren könnten.
Übersetzt und bearbeitet von Alex Kada