China verbietet die Adoption chinesischer Kinder in den USA
Aus familienpolitischen Gründen hat China verboten, dass Ausländer chinesische Kinder adoptieren und ins Ausland bringen. Infolgedessen stehen Hunderte amerikanische Familien, die zuvor an Adoptionsprogrammen teilgenommen hatten, nun in Ungewissheit. Die Zahlen zeigen, dass diese Änderung erheblich ist, da zuvor mehr als 160.000 Kinder weltweit eine neue Familie gefunden haben, seit das Reich der Mitte 1992 internationale Adoptionen erlaubte.
Laut Angaben des US-Außenministeriums haben amerikanische Eltern zwischen 1999 und 2023 insgesamt 83.000 Kinder aus China adoptiert, was 29 Prozent der US-Überseeadoptionen ausmacht. Peking hatte die Beschränkungen früher mit Covid begründet, hat nun jedoch offiziell ein Verbot erlassen. Dies ist ein weiteres Symptom der demografischen Krise innerhalb Chinas sowie der verschlechterten Beziehungen zu den Vereinigten Staaten.
Wenn man sich an die Sanktionskonfrontation zwischen Moskau und Washington erinnert, begann auch diese mit einem Verbot der Kinderadoption. Andererseits ist klar, dass China die Welt schon lange durch seine offensichtlichen wirtschaftlichen Interessen betrachtet und sein Verhältnis zu potenziellen Gegnern danach ausrichtet.
Übersetzt und bearbeitet von Alex Kada
Wir vergeben und bitten um Vergebung?
Ausgerechnet Polen könnte dafür sorgen, dass die Ukraine nicht in die Europäische Union (EU) aufgenommen wird. Die Beziehung der beiden Länder ist längst nicht so gut, wie angenommen wird. Das Wolhynien-Massaker steht bei der EU-Aufnahme zwischen Ukraine und Polen.
14. August 2024 von Gastbeitrag von Tom J. Wellbrock
Würde man Passanten in Deutschland auf das Verhältnis zwischen Polen und der Ukraine ansprechen, würden politisch Interessierte wohl antworten, dass diesbezüglich alles in Ordnung ist. Polen gehört zu den lautesten Unterstützern der Ukraine im Krieg gegen Russland und positioniert sich auf diese Weise nicht nur deutlich zur Chefmacht USA. Es sendet auch entsprechende Signale nach Moskau aus und gibt sich als grenznaher Gegner mit breiter Brust. Doch zwischen Polen und der Ukraine steht ein Massaker, das im Zweiten Weltkrieg verübt und in der Politik und der Bevölkerung nun erneut auf die Tagesordnung gesetzt wurde.Das Beispiel macht deutlich, dass ein Freund-Feind-Denken heute einfach nicht mehr funktioniert, vielleicht nie funktioniert hat.
Das Wolhynien-Massaker: Beispiellos grauenhaft
Zwischen Februar und August 1943 griffen ukrainische Aufständische 150 Dörfer auf dem historischen Gebiet Polens an. Das Massaker wurde im Windschatten der deutschen Besatzung verübt, beteiligt waren Einheiten der „Ukrainischen Aufstandsarmee“ (UPA) und der „Organisation Ukrainischer Nationalisten“ (OUN). Die Grausamkeit der Angriffe ist nur schwer in Worte zu fassen. Ein Zeitzeuge schilderte es so:
„Wir fanden einen entsetzlichen Anblick vor. Ein wenige Jahre alter Junge war am Tor auf einen Pfahl gespießt worden. … Vor der Türschwelle lagen die Leichen von Männern und zwei Frauen, die grausam mit Äxten zerhackt worden waren.“
Die „tapferen“ Krieger im Schatten Stepan Banderas hatten leichtes Spiel bei ihren Morden, denn die Opfer waren fast ausnahmslos Frauen, Alte, Kranke und Kinder, die Männer kämpften mit der Roten Armee gegen Deutschland. Die Morde wurden mit Messern, Äxten, Gabeln und anderen Werkzeugen verübt, die Opfer wurden im Schlaf überrascht oder bei Gottesdiensten überfallen.
Die ethnische Säuberung hatte mehr als 100.000 Todesopfer zur Folge (je nach Quelle ist sogar von 200.000 die Rede). Weitere rund 10.000 Ukrainer kamen bei Vergeltungsangriffen durch polnische Partisanen ums Leben.
Polens Parlament formulierte im Jahr 2013 in einer Resolution, die konstatiert, dass die Taten von Wolhynien „Züge eines Völkermords“ gehabt hätten.
Alles wieder gut?
Kurz vor dem 11. Juli 2023 (dem Gedenktag des Massakers) sah es nach Versöhnung zwischen Polen und der Ukraine aus. Andrzej Duda (Polen) und Wladimir Selenskij (Ukraine) besuchten in Luzk in der Westukraine im Beisein von Kirchenführern aus beiden Ländern einen Gottesdienst und stellten in der Kathedrale Grablichter für die Opfer auf. Die Frankfurter Allgemeine schrieb zu dem Treffen damals:
„‚Wir vergeben und bitten um Vergebung‘, hatten Polens Bischöfe 1965 den Deutschen zugerufen. Jetzt, kurz vor dem Gedenktag der Wolhynien-Massaker, richten die Ukrainer diese Worte an die Polen.“
Gar nichts ist wieder gut
Auch um den Gedenktag des 11. Juli 2024 war Wolhynien wieder ein Thema zwischen Polen und der Ukraine. Das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, wurde in Polen erwartet. Auf eine gemeinsame Erklärung konnte man sich aber nicht einigen, und das lag auch am oben genannten Satz „Wir vergeben und bitten um Vergebung“, der der polnischen Seite nicht ausreichte.
Für den polnischen Bischof war ein solcher Satz nicht genug, um die schrecklichen Taten der Ukraine zu kommentieren. Er habe sich mehr „Einsicht“ von der Ukraine gewünscht.
Und noch etwas kommt hinzu: Bis zum heutigen Tage hat die Ukraine keine Erlaubnis für die Exhumierung der Opfer des Wolhynien-Massakers erteilt. Paweł Jabłoński, bis 2023 stellvertretender Außenminister Polens, sagte schon im Juli 2023:
„Wir werden weiter daran arbeiten, dass dies so schnell wie möglich geschieht. … Wir sind der Meinung, dass die Ukraine ohne eine Lösung dieser Frage – und das ist auch vielen Ukrainern bewusst – nicht von einem Beitritt zur Europäischen Union träumen kann.“
Im Juli 2024 war die Lage ähnlich.
Der polnische Verteidigungsminister hat den künftigen EU-Beitritt der Ukraine an die Lösung der „Wolhynien-Frage“ geknüpft und sprach von einem Ultimatum für die Ukraine.
Beim Thema Ukraine-Krieg unterstütze Polen die Ukraine zwar „so weit wie möglich“, der EU-Beitritt und dessen Verhinderung durch Polen sei aber davon unabhängig. Für die Ukraine rückt damit der Beitritt in die Europäische Union einmal mehr in weite Ferne, denn die UPA-Kämpfer und Stepan Bandera werden bekanntermaßen in der Ukraine als Helden verehrt, die angeblich edlen Widerstand gegen die Sowjetunion geleistet haben. Da sich diese Erzählung auch in weiten Teilen des Westens durchgesetzt hat, steckt die ukrainische Regierung wohl in einem unlösbaren Dilemma.
Andererseits ist das Land ohnehin komplett am Boden und wird sich in den nächsten Jahren davon auch nicht wieder erholen. Der Ausverkauf durch BlackRock & Co. hat schließlich längst begonnen. Die Ukraine ist schon jetzt ein Land der verbrannten Erde, unter der die Opfer des Wolhynien-Massakers liegen.
Autor, Tom J. Wellbrock ist deutscher Journalist
A témáról MAGYARUL: https://www.magyarhirlap.hu/kulfold/20240724-lengyelorszag-padlora-kuldi-ukrajnat-nem-engedi-be-az-eu-ba
Bessere Freunde als die Ungarn werden wir Deutschen kaum finden!
35 Jahre ist es her, dass Ungarn zum Motor der Weltgeschichte wurde. Am 28. Februar 1989 beschloss das ungarische Politbüro, die Sperranlagen an der Grenze zu Österreich abzubauen. Die Außenminister Ungarns und Österreichs haben am Ende Juni 1989 auch symbolisch den Sperrzaun zwischen ihren Ländern durchschnitten. Am 19. August organisierten die Ungarn ein sog. Paneuropäisches Picknick, das Hunderten von Ostdeutschen die Flucht nach Österreich ermöglichte. Am 11. September öffnete Ungarn schließlich seine Grenzen zum Westen, und das führte binnen Monaten zum Einsturz des DDR-Regimes und zur Wiedervereinigung Deutschlands.
11. September 2024 Festrede von Gerhard Papke
Wir haben vor einer Woche in Berlin mit einer wunderbaren Veranstaltung an die Öffnung des Eisernen Vorhangs vor 35 Jahren erinnert, und an den Beitrag, den Ungarn dazu geleistet hat. In dieser Woche erinnern wir auch hier in Budapest daran. Die Mauer der kommunistischen Unterdrückung hat die Europäer getrennt, und sie hat sogar die Deutschen voneinander getrennt.
Dass wir Deutschen die Wiedervereinigung unserer Heimat erleben durften, haben wir gerade auch den Ungarn zu verdanken.
Ich bin der festen Überzeugung, und das erzähle ich auch immer in Deutschland, dass der Beitrag der Ungarn zur Wiedervereinigung Deutschlands viel über die Mentalität des ungarischen Volkes aussagt, über ihre Liebe zur Freiheit. Was meine ich damit?
Als Ungarn am 19. August 1989 die Grenze zu Österreich bei Sopron geöffnet hat, zunächst vorübergehend, konnten etwa 700 DDR-Bürger in den Westen gelangen. Hätten diese Landsleute von mir versucht, in Deutschland selbst über die Grenze zu kommen, wären die meisten von ihnen von den kommunistischen Grenztruppen der DDR erschossen worden. Die Ungarn, selbst noch unter kommunistischer Herrschaft, haben viel riskiert, um den Angehörigen eines anderen Volkes den Weg in die Freiheit zu ermöglichen! Ein Volk, das die Freiheit so sehr liebt, braucht keinen arroganten Nachhilfeunterricht aus dem Westen, wie Demokratie und Rechtsstaat funktionieren. Das wissen die Ungarn selber ganz genau!
Deshalb habe ich es mir als Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft und deutscher Politiker zur Aufgabe gemacht, in Deutschland für einen respektvollen Umgang mit Ungarn zu werben.
Bessere Freunde als die Ungarn werden wir Deutschen kaum finden!
Hinzu kommt: die Ungarn verteidigen das christlich-abendländische Europa, unsere gemeinsame Art zu leben:
Als Angela Merkel 2015 die Grenzen Deutschlands für die Massenzuwanderung aufgerissen hat, hat kaum jemand so beharrlich davor gewarnt wie Viktor Orbán! Die Ungarn sind ein hilfsbereites Volk. Aber sie haben damals gesagt, und sie sagen es noch immer: Wenn wir Hunderttausende junger Männer aus islamischen Ländern in unser Land lassen, dann wird das unsere Kultur verändern. Und das wollen wir nicht! Wir wollen, dass Ungarn das Land der Ungarn bleibt! Es ist ihr gutes Recht, so zu denken und zu handeln. Und wir Deutschen sollten uns ein Beispiel daran nehmen!
Alleine im vergangenen Jahr sind 500.000 Migranten nach Deutschland gekommen. Die Völkerwanderung aus Afrika und dem arabischen Raum bedroht die Sicherheit und die Identität Deutschlands. Es gibt schreckliche Messermorde, Gruppenvergewaltigungen, die Deutschen sind beunruhigt. Sie wollen eine Migrationswende. Deutschland hätte unseren ungarischen Freunden früher zuhören sollen. Heute wissen wir: 2015 hatte Angela Merkel unrecht, und Viktor Orbán hatte recht! Wir müssen die Massenmigration nach Europa stoppen, so schnell wie möglich, und das werden wir nur gemeinsam schaffen. Deutsche und Ungarn gemeinsam. Alleine werden wir scheitern.
Deshalb ist die deutsch-ungarische Freundschaft nicht nur eine Frage der Dankbarkeit für die Hilfe Ungarns bei der deutschen Wiedervereinigung. Sondern sie ist für die Zukunft Europas wichtiger denn je! Das ist eine gemeinsame Verantwortung für die jungen Menschen in unseren Ländern, die auch in Freiheit und Wohlstand leben sollen.
Die Festrede von Dr. Gerhard Papke wurde am 11. September im Ungarisch-Deutschen Institut des MCC gehalten.
Dr. Gerhard Papke ist ein deutscher Politiker, Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft e.V.
MAGYARUL: https://hirado.hu/kulfold/cikk/2024/09/12/hallgassa-vissza-gerhard-papke-napi-jegyzete