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Europäische Bürgerinitiative zum Schutz nationaler Minderheiten wurde wieder abgelehnt

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17. Oktober 2025 Kronika.ro

Wenn es der Europäischen Union nicht gelingt, die einheimischen nationalen Gemeinschaften zu schützen und sie von den Einwanderergemeinschaften zu unterscheiden, wird Europa sein eigenes Grab schaufeln

Die Europäische Bürgerinitiative des Szekler Nationalrats (Székely Nemzeti Tanács) wurde nach einem sechsjährigen Rechtsstreit am 30. April 2019 von der Europäischen Kommission registriert. Die Organisatoren sammelten inmitten der Corona-Krise innerhalb von zwei Jahren mehr als 1,2 Millionen beglaubigte Unterschriften. Der Szekler Nationalrat legte der Kommission am 4. März den vollständigen Text des Vorschlags und die unterstützenden Unterschriften vor und erhielt am 3. September eine offizielle Antwort.

Laut der Antwort der Kommission tragen die derzeitigen soliden Schutzmaßnahmen zur Integration von Minderheiten, zur Gewährleistung der Gleichbehandlung und zur Achtung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt bei, deshalb werde keine neuen EU-Rechtsvorschriften auf der Grundlage der europäischen Bürgerinitiative vorschlagen.

Die Initiative zu den nationalen Regionen forderte, dass die EU-Institutionen bei der Verteilung der Kohäsionsfonds die Besonderheiten der Regionen berücksichtigen, die sich in ethnischer und sprachlicher Hinsicht von der Mehrheit unterscheiden.

In ihrer Mitteilung wies die Kommission auch darauf hin, dass sie den Vorschlag sorgfältig geprüft habe und zu dem Schluss gekommen sei, dass einige Vorschläge außerhalb der Zuständigkeit der EU lägen, da sie die bestehende Verfassungsordnung der betroffenen Mitgliedstaaten verletzen würden, während andere bereits unter die derzeitige Kohäsionspolitik fielen.

Die Kommission das Recht habe, zu entscheiden, keine Rechtsvorschriften im Zusammenhang mit einer Bürgerinitiative zu erlassen. Allerdings muss sie wie jede Entscheidung begründen. Laut dem Präsidenten des Szekler Nationalrats, Balázs Izsák, es gebe für die Begründung gesetzliche Voraussetzungen, die die Kommission einhalten müsse. Er vertrat die Auffassung, dass

die offizielle Antwort, die die EU-Kommission am 3. September an den Szekler Nationalrat geschickt habe, diesen gesetzlichen Voraussetzungen nicht entspreche.

Die Begründung müsse stichhaltig und kohärent sein und dürfe nicht vordergründig, widersprüchlich oder formal sein. Gleichzeitig müsse sie im Einklang mit dem EU-Recht stehen und dürfe den übergeordneten Rechtsvorschriften nicht widersprechen. „Wir sind der Ansicht, dass diese Entscheidung diesen Anforderungen nicht entspricht“, sagte Balázs Izsák.

Vor vier Jahren traf die EU-Kommission dieselbe Entscheidung im Fall der Initiative Minority SafePack. Es ist enttäuschend und empörend, dass die Europäische Kommission zum zweiten Mal die Gesetzgebung im Fall einer aus Siebenbürgen stammenden europäischen Bürgerinitiative zum Schutz nationaler Minderheiten abgelehnt hat.

Die Brüsseler Exekutive vermeidet es konsequent, einen Dialog zu führen und nach sinnvollen Lösungen für die Angelegenheiten der autochthonen Minderheiten zu suchen. Die Kommission will die autochthonen Minderheiten einfach nicht zur Kenntnis nehmen. Jetzt sagte sie, dass sie keine Möglichkeit habe, nationale Regionen zu definieren, und dass sie nicht der Meinung sei, dass die von Minderheiten bewohnten Regionen in der Kohäsionspolitik diskriminiert würden. Die EU-Kommission behauptet auch, dass die angesprochenen Probleme bereits gelöst seien.

Der Szekler Nationalrat klagt gegen die Ablehnung.

Forrás, MAGYARUL: https://kronika.ro/erdelyi-hirek/ismet-az-oshonos-nemzeti-kisebbsegek-elleneben-dontott-az-europai-bizottsag?

Bildquelle: Ungarn Heute

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Das Juwel Mitteleuropas: Die Wunder Ungarns

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16. Oktober 2025 Ein Film von @wunderderwelt  

„Wo die Donau durch prachtvolle Städte fließt und Thermalquellen seit Jahrhunderten Körper und Seele wärmen. Ein Land voller Geschichte, Musik und Genuss – lebendig, geheimnisvoll und unverwechselbar. Heute zeigen wir euch die UNGLAUBLICHSTEN Orte Ungarns !

Spaziert durch die beeindruckenden Straßen von Budapest, erlebt den Charme historischer Städte wie Eger und Pécs, und entdeckt majestätische Burgen, die von vergangenen Zeiten erzählen. Zwischen sanften Weinbergen, stillen Seen und endlosen Ebenen entfaltet sich eine Landschaft, die zum Träumen einlädt. Vom Balaton – dem „ungarischen Meer“ – bis zu den idyllischen Dörfern der Puszta: Hier vereinen sich Natur und Kultur auf einzigartige Weise.

Ungarn ist mehr als nur ein Reiseziel – es ist ein Gefühl von Wärme, Tradition und zeitloser Schönheit.

(Man sieht hier die Reste Ungarn, das sog. „Mutterland“. Zweidrittel der ungarischen Schönheiten befinden sich jenseits der Landesgrenze.)

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„Zurück in die Mongolei!“ – über das Phänomen des Ungarnhasses in Rumänien

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13. Oktober 2025 MASZOL von Erika Benkő

Ich möchte dem nachgehen, welche tiefen Zusammenhänge  zwischen der Entwicklung der rumänischen Geschichtsbetrachtung und der Erscheinung des in der letzten Zeit in immer stärker werdenden Inzidenzen zuspitzenden Ungarnhasses in Rumänien bestehen.

Ich glaube, es gibt keinen einzigen Menschen unter den ungarischen Lesern, der sich bei den Kommentaren der rumänischen Nachrichtenportale an einem bestimmten Punkt nicht der Aufforderung: „Zurück in die Mongolei“ gegenübergesehen hätte, egal zu welchem politischen Thema er sich geäußert hatte. Als zweiter Satz folgt dann, dass wir gar keine Ungarn wären, denn genetisch gesehen gäbe es gar keinen Ungarn, sondern nur ungarisierte Slawen oder ungarisierte Rumänen, besonders was uns Sekler betrifft. Und überhaupt, Sekler gäbe es gar nicht und das Seklerland auch nicht.

Die verzerrte Logik dieser Argumentation interessiert niemanden, nämlich: wir sollen zurück in die Mongolei, obwohl wir keine „Hunnen“ (daher die Mongolei) sind, auch keine Ungarn, sondern ungarisch sprechende Slawen. Letztlich überschneiden sich beide Aussagen in einem Punkt: ihr habt hier keinen Platz. Obwohl ich gewöhnlich über außenpolitische Themen schreibe, möchte ich heute dem nachgehen, welche tiefen Zusammenhänge  zwischen der Entwicklung der rumänischen Geschichtsbetrachtung und der Erscheinung des in der letzten Zeit in immer stärker werdenden Inzidenzen zuspitzenden Ungarnhasses in Rumänien bestehen.

Die Geschichte als legitimierendes Werkzeug der Politik

Wir leben in einer durch die Vielfalt der Nationen komplizierten Region, die einerseits seit der Römerzeit den unterschiedlichsten Völkern Heimat gegeben hatte, die aber andererseits durch eine relativ stabile politische Dominanz der vergangenen zwölf Jahrhunderte charakterisiert war.

Diesen politischen Status quo veränderte die Einrichtung der Großmächte im 20. Jahrhundert in der Weise, dass sie die mitteleuropäische, in erster Linie die politische deutsche Dominanz, deren Teil auch das Ungarntum war, aufgelöst hatte.

Teilweise kam das französische Interesse damit zur Geltung, wodurch Rumänien als ein neulateinische Sprache sprechender, französischer Verbündete eine große Rolle im Osten zugesprochen wurde. Es ist eine Form der soziologischen Gesetzmäßigkeit, dass neue Staaten beginnen, ihre nationalen Mythen zu erschaffen, und es ist offensichtlich, dass der Vorgang  eines nationalen Aufbaus in der Anfangsphase nie rücksichtsvoll verläuft – das geschieht immer zum Schaden von irgendjemandem. Im Großen und Ganzen bestimmt dieser politische Kontext den rumänischen, geschichtlichen Ursprungmythos, der sich vorerst von der durch das Ceausescu-Regime vertieften, vergesellschaftlichten und propagierten Geschichtsbetrachtung leider nicht lösen konnte. Das ist eigentlich nichts anderes, als ein politisches Werkzeug der Legitimation für einen neuen Nationalstaat.

Wie sehr diese Tatsache zutrifft, wird dadurch untermauert, dass jegliche wissenschaftliche Initiative, die sich in eine andere Richtung bewegt und zum Beispiel mit Hilfe der geschichtlichen Sprachforschung die Ursprünge der Rumänen rekonstruieren will, mit einem hysterischen Widerspruch von Seiten der rumänisch-akadämischen Darsteller konfrontiert wird. Es gibt mehrere solche Versuche, die bekannt sind – so zum Beispiel die Annahme des Schriftstellers Dan Alexe, dass sich die rumänische Sprache auf dem Balkan durch den 1500 Jahre langen, römischen Kultureinfluss entwickelt hatte. Weiterhin stellte Dan Ungureanu als Urheber eine ähnliche geschichtlich-sprachliche Theorie auf, die besagt, dass die rumänische Sprache norditalienische Wurzel hätte, und von dort aus sich langsam in Richtung Balkan ausbreitete.

Ich brauche gar nicht zu sagen, dass sie ihre Bücher kaum publizieren können: Ungureanu konnte sein Werk zum Beispiel in Rumänien nicht herausgeben, sondern ein Verlag in Moldavien veröffentlichte es. Sie sind natürlich ständigen Angriffen ausgesetzt. Sie werden als Vaterlandsverräter, als Roesler-Epigonen bezeichnet, obwohl sie nur sachbezogene, sprachwissenschaftliche Fragen aufwarfen und sich überlegt haben, wie konnten romanisierte Gemeinden in viele Gebiete des Balkans hinkommen – von Albanien, Griechenland, Nord-Mazedonien bis nach Kroatien. Die offizielle Antwort der rumänischen Akademie auf diese Frage ist, dass die auf dem Balkan lebenden Rumänen (Istrorumänen, Meglenrumänen, Arumänen etc.), die verschiedene Dialekte der dako-rumänischen Sprache sprechen, alle selbstverständlich aus den nördlich der Donau liegenden Gebieten auf den Balkan gewandert sind – zu einem von den Leuten der Akademie nicht genannten Zeitpunkt. Doch bleiben wir bei ernsthafter Betrachtung: diese Sprachen unterscheiden sich in etwa von eineinder wie Spanisch, Italienisch oder Portugiesisch.

Im Gegensatz dazu besteht die Tatsache, dass der rumänische Staat für diese arumänischen Gemeinden sowohl im 19., als auch im 20. Jahrhundert eine massenhafte Einwanderung ins Land gewährte.

Die Wanderbewegung der arumänischen Stämme erfolgte also genau in entgegengesetzter Richtung – auch anhand des in der letzten Zeit exakt dokumentierten Bewegungsmusters.

Das Einhergehen der verzerrten geschichtlichen Betrachtung mit den extremen politischen Kräften

Die stärker werdenden, ungarnfeindlichen Inzidenzen der letzten Zeit kann man auf eine ideologische Linie zurückführen, in deren Mittelpunkt die schlimm verzerrte Geschichtsbetrachtung steht, die sich schließlich in der rumänischen Legionärsbewegung zuspitzte. Diese Ideologie grüßt leider in der Schändung des ungarischen Soldatenfriedhofs aus dem ersten Weltkrieg im Uz-Tal zurück, man kann sie aber auch bei den Misshandlungen gegenüber den Ungarn oder ebenso in der andauernden Entfernung ungarischer Merkmale aus dem Bereich der Symbolik erkennen.

Und das ist nicht nur ein politisches Vergehen der extremen Rechten, weil der Staat stillschweigend diese gegen die Ungarn gerichteten, schwer diskriminativen Taten unterstützt.

Es bedarf die stillschweigende Beteiligung des Staates, dass die Bürgermeister im Seklerland wegen der Hissung der Seklerfahne mit mehr als zehntausend Euro Strafe sanktioniert werden; es bedarf die staatliche Unterstützung der Arbeit eines komplexen Netzwerkes, das überall den ungarischen Aufschriften den Kampf angesagt hat. Der Staat nimmt manchmal den Verursacher in Schutz, wenn eine Video-Aufnahme von einer Gewaltandrohung existiert – die Rechtsprechung stellt nur mit einer gewissen Lockerheit fest, dass sie keine ethnisch motivierten Beweise bei der Verübung der Gewalttat wahrnehmen kann. Es gibt eine lange Reihe solcher Geschehnisse.

Natürlich spielt der Staat auch darin eine Rolle, dass der rumänische Geschichtsunterricht immer noch die nationalkommunistische Interpretation der Ceausescu-Ära widerspiegelt, wonach die Ungarn hier nur Eindringlinge sind und die „echten“ Ureinwohner die Nachkommen der Dakorumänen wären, die von den ungarischen „Grafen“ jahrhundertelang gequält wurden.

Der offizielle Kurs der rumänischen Geschichte dient einfach dem Aufbau der nationalen Identität, noch dazu in einer sehr anfänglichen Phase, nämlich in der Phase der Mythenerzählungen.

Dieser intensive und aggressive Ungarnhass wird solange kein Ende nehmen, bis sich der Geschichtsunterricht in diesem Land  nicht verändert, er betrachtet nämlich zur Zeit den Ungarnhass als eine legitime Reaktion auf die Geschichte und behandelt ihn als einen Teil der nationalen Identität. Dieser Erscheinung kann man nur so entgegenwirken, dass das rumänische Nationalbewusstsein nicht den Ungarn gegenüber aufgebaut wird und das rumänische Bildungswesen darauf achtet, dass die nächsten Generationen nicht zum Hass gegenüber der während der Geschichte hier niedergelassenen Minderheiten erzogen werden, sondern dass  die vielen Jahrhunderte dauernde Existenz der Minderheiten in diesem Land durch Bildung und Unterricht anerkannt und sie als wertvoll betrachtet wird.

Wir haben letztes Jahr bei den Wahlen gesehen, wie die falsch interpretierte Geschichte eine Entgleisung in die Richtung der Extremen bewirken kann. Diese Fragen wiegen schwer, sie müssten auf der allgemein-gesellschaftlichen Ebene behandelt werden und zwar möglichst bald. Das ist nicht nur im Interesse der Ungarn in Siebenbürgen, sondern auch im Interesse  der rumänischen Gesellschaft, weil sonst ein sehr großer Teil der Gesellschaft immer mehr in eine extreme Richtung abdriftet, was früher oder später als Bumerang zurückschlägt.     

MAGYARUL: https://maszol.ro/velemeny/Vissza-Mongoliaba-a-magyargyulolet-jelensegerol-Romaniaban  

Deutsche Übersetzung von Dr. Gábor Bayor 

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Wieder ein patriotischer Wahlsieg, diesmal in Tschechien

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Trotz des Erdrutschsiegs von Andrej Babiš und seiner Partei ANO bei den tschechischen Parlamentswahlen setzt die politische Führung des Landes alle Mittel ein, um zu verhindern, dass die Partei tatsächlich an die Macht kommt. Dieses Phänomen breitet sich in Europa immer weiter aus, wo neu gewählte Parteien mit mehreren ähnlichen politischen Widersprüchen konfrontiert sind.

Das Wahlergebnis und der Wille der Wählerinnen und Wähler

Bei den tschechischen Parlamentswahlen am 5. Oktober gewann die ANO-Partei 35% der Stimmen und übertraf damit die Erwartungen. Dieser Sieg wird nicht nur die tschechische politische Landschaft verändern, sondern auch den derzeitigen EU-Staats- und Regierungschefs deutlich machen, dass die Wähler einen Wandel wollen. Die ANO ist jetzt in einer Position, die ihr die Möglichkeit geben könnte, ihr Programm umzusetzen, aber sie braucht dafür Koalitionsverhandlungen.

Herausforderungen für die Koalition

Das Wahlergebnis bedeutet automatisch, dass die ANO gezwungen sein wird, eine Koalition zu bilden, da sie nicht in der Lage sein wird, die notwendige Mehrheit aus eigener Kraft zu erhalten. Diese Situation könnte zu politischen Taktiken führen, die dem niederländischen Beispiel ähneln, wo sie nach dem Erfolg von Geert Wilders versuchten, das Programm der siegreichen Partei während der Koalitionsverhandlungen „zu leeren“. Sollte sich ein ähnliches Szenario auf dem tschechischen politischen Markt materialisieren, könnten langwierige Verhandlungen zur Fragilität der Koalition führen. Wähler, die ihre Stimme in der Hoffnung auf Veränderung abgeben, können unter den Folgen politischer Verhandlungen leiden.

Politische Angriffe

Babiš ist von mehreren Seiten kritisiert worden. So hat Präsident Petr Pavel angedeutet, dass er die Wahl des Vorsitzenden einer Partei, die den Austritt aus der EU und der NATO fordert, zum Ministerpräsidenten nicht unterstützt, obwohl Babiš nicht in diese Kategorie fällt. Darüber hinaus wurde auch der Interessenkonflikt des Kandidaten erörtert, da er Geschäftsführer eines Unternehmens namens Agrofert ist, was nach tschechischem Recht mit dem Amt des Ministerpräsidenten unvereinbar ist.

Die Reaktion des politischen Systems

Anhand des oben Gesagten kann man erkennen, dass die Wurzeln der Probleme tief in das politische System hineinreichen. Die etablierten politischen Kräfte arbeiten offenbar auf jede erdenkliche Weise daran, es Parteien unmöglich zu machen, die eine systemkritische Position vertreten. Während diese Parteien stetig wachsenden Rückhalt genießen, scheint die Elite nicht bereit zu sein, demokratische Prinzipien zu akzeptieren, die dem Willen der Wähler dienen. Die Frage ist, wie lange werden demokratische Normen noch gültig sein, wenn die Wahlergebnisse nicht nach dem Geschmack der politischen Elite ausfallen.

Regionale Parallelen

Das Phänomen, das in der Tschechischen Republik zu beobachten ist, ist kein Einzelfall, sondern ein Trend, der auch in anderen europäischen Ländern zu beobachten ist. In den Niederlanden, Österreich und sogar Deutschland kam es zu ähnlichen Spannungen innerhalb der politischen Elite, als die systemkritischen Parteien den etablierten Kräften gegenüberstanden und das Vertrauen der Wähler genossen. Dieser Prozess stellt auch das demokratische System vor Herausforderungen und verdeutlicht die Spannung zwischen dem Willen der Wählerschaft und der politischen Elite.

Wahlmacht und politische Reaktionen

Das Wahlergebnis spiegelt die Erwartungen und Sorgen der Wählerinnen und Wähler wider. Die Abkehr von der politischen Elite und der Rückgang des Vertrauens in die traditionellen Parteien könnten darauf hindeuten, dass die Wähler nach neuen Stimmen suchen. Es stellt sich die Frage, inwiefern diese neue Politik einen echten Wandel herbeiführen kann und ob die politische Elite bereit sein wird, diesen Wandel zu akzeptieren oder weiterhin zu versuchen, die bisherigen Modelle zu verteidigen.

Insgesamt ist die politische Situation in der Tschechischen Republik komplex und die zukünftige Entwicklung hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Der Wille der Wähler und die Reaktionen der politischen Elite können in unterschiedliche Richtungen führen, die es wert sind, in der kommenden Zeit beobachtet zu werden.

Übersetzt und bearbeitet Leo Albert

Anerkennung Palästinas: eine verspätete Geste für den Frieden

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Vor kurzem haben mehrere Mitgliedstaaten der Europäischen Union, darunter das Vereinigte Königreich, Frankreich, Luxemburg und Portugal, beschlossen, den Staat Palästina als legitimes und souveränes Land anzuerkennen. Dieser Schritt wurde unternommen, um die Aussichten auf Frieden zu wahren, wie Keir Starmer erklärte. Diese Geste mag jedoch vielen ziemlich lächerlich erscheinen, da der Ernst und die Komplexität der zugrunde liegenden Situation diesen Schritt untergruben.

Der Staat Palästina ist als eigenständiges Gebilde nicht mehr in der Lage, die Grundbedingungen des Staatsbegriffs zu erfüllen. In den letzten zwei Jahren wurde der Gazastreifen fast vollständig zerstört, da ein Großteil der Infrastruktur zerstört wurde und Gebäude in Trümmern liegen. Bei Konflikten sind die Grenzen des Territoriums nicht klar, und es ist fast unmöglich, die Bevölkerung zu schützen und die territoriale Integrität zu gewährleisten. Die Anerkennung des Staates Palästina spiegelt somit eine Situation wider, in der die grundlegenden Kriterien des Staates nicht gesättigt sind. Während Schritte zur Anerkennung des Staates Palästina unternommen werden, hat Israel bereits mit einer Reihe von Terrorgruppen verhandelt und auch Krieg mit dem Iran geführt. Im Gazastreifen stehen die Kampfeinheiten der Hamas unter ständigem Druck. In den letzten zwei Jahren wären Friedensbemühungen eine Option gewesen, aber als Ergebnis israelischer Entscheidungen und Aktionen bleibt die Lage angespannt. Statt den Frieden zu fördern, sind die Entscheidungen der westlichen Länder so Teil politischer Spiele geworden, die den Konflikt nicht lösen. Darüber hinaus stellten diese westlichen Führer keine Bedingungen für die Anerkennung des Staates Palästina, was die Verbrechen der Hamas, die zur aktuellen Situation beigetragen haben, effektiv legitimierte. Giorgia Meloni, die Ministerpräsidentin Italiens, hat deutlich ihre Bereitschaft zum Ausdruck gebracht, Palästina anzuerkennen, wenn die Hamas die Geiseln befreit und garantiert, dass es in der künftigen palästinensischen Regierung keine Terroristen geben wird. Diese Haltung zeigt, dass viele Länder ihre eigenen Interessen und ihre Sicherheit berücksichtigen, bevor sie politisch handeln. Die bisher getroffenen Entscheidungen und Schritte spiegeln den europäischen politischen Raum wider, lösen aber nicht die Probleme an den Grundlagen. Nach Meinung politischer Analysten bedeutet dieser symbolische Schritt in Richtung Frieden nicht viel, da er die Wurzeln des Konflikts nicht berührt. Eine langfristige Lösung der Spannungen zwischen der Hamas und Israel ist im Grunde auch ein Hindernis für die Stabilität und Entwicklung der Region.

Insgesamt sind die jüngsten Entscheidungen eher ein politisches Signal als ein echter Einfluss auf die Konfliktlösung. Neben der Anerkennung der Souveränität stützten sich diese Schritte auch auf die geopolitische Lage der Region und die Durchsetzung internationaler politischer Spiele. Die Fähigkeit der Staats- und Regierungschefs, in einen echten Dialog einzutreten und dauerhaften Frieden in der Region zu erreichen, wird für die künftige Entwicklung von entscheidender Bedeutung sein.

Übersetzt und bearbeitet Alex Kada

Die Dilemmata der Verteidigungsstrategie der EU

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Die verbleibenden Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union stellen die Gemeinschaft im Bereich der Verteidigungsentwicklung vor große Herausforderungen. Der jüngste Gipfel in Kopenhagen Anfang Oktober fand vor dem Hintergrund einer Eskalation der russischen Bedrohung statt, aber entgegen den Erwartungen blieben die Ergebnisse des Treffens aus. Berichten zufolge handelte es sich bei den meisten Gesprächen um bloße Reden und Versprechungen, während bei konkreten Maßnahmen nur sehr geringe Fortschritte erzielt wurden.

Dissens und Widerstand der Länder

Auf dem letzten Gipfel wurde die Initiative der Kommission zur Umschichtung eingefrorener russischer Finanzanlagen zur Unterstützung der Ukraine und zur Entwicklung der Verteidigung von den Mitgliedstaaten nicht einstimmig unterstützt. Nach wie vor besteht unter den Mitgliedstaaten kein Konsens über die Entscheidungen, die für die Umsetzung des Entwurfs notwendig sind, was die internen Spannungen in der EU weiter verschärft.

Darüber hinaus blieb auch das Drohnenwand-Konzept, das darauf abzielte, ein neues Schutzsystem zu schaffen, nur auf der theoretischen Ebene. Die Mitgliedstaaten, insbesondere Frankreich und Deutschland, sehen die Möglichkeit, eine zentrale Verteidigungsstruktur aufzubauen, die von der EU verwaltet würde, nicht als realistisch an. Das Fehlen einer EU-Verteidigungspolitik verschärft die Situation, zumal die Länder entlang der Südgrenzen zu Recht ein hohes Schutzniveau erwarten würden, das auch die Sicherheit der Außengrenzen gewährleisten würde.

Zulassungsvorschläge und Ablehnungen der Ukraine

Auch der EU-Beitrittsprozess der Ukraine ist Gegenstand heftiger Debatten. Der Vorschlag von António Costa, die Aufnahme der Ukraine von einer einfachen Mehrheit abhängig zu machen, stieß in mehreren Mitgliedstaaten wie Frankreich, Griechenland und den Niederlanden auf Widerstand. Der Grund für die Ablehnung ist, dass die vorgeschlagene Lösung den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán umgehen würde, was zu Spannungen in der regionalen Zusammenarbeit führen würde.

Insgesamt lehnten die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten die Vorschläge sowohl von Costa als auch von Ursula von der Leyen ab, was zeigt, dass die wirklichen Entscheidungen immer noch bei den Mitgliedstaaten liegen und dass die EU nicht so einheitlich arbeitet, dass es für den Umgang mit komplizierten Situationen unerlässlich wäre.

Die Zukunft der Verteidigungszusammenarbeit

Die Zukunft der EU-Verteidigungszusammenarbeit ist in vielerlei Hinsicht fraglich, da Meinungsverschiedenheiten zwischen den Mitgliedstaaten die Entwicklung einer gemeinsamen Verteidigungspolitik erschweren. Die unterschiedlichen Prioritäten und Herangehensweisen der verschiedenen Länder zeigen sich nicht nur im Bereich der Verteidigungsentwicklung, sondern auch in geopolitischen Fragen, bei denen nationale Interessen oft die Ziele der Gemeinschaft außer Kraft setzen. Diese Situation führt zu weiteren Komplikationen, da Solidarität und Zusammenarbeit der Schlüssel zu einer wirksamen Verteidigung in Krisenzeiten wären.

Die mangelnde Verabschiedung von Verordnungen und der fehlende Konsens für sie deuten auch darauf hin, dass die Entscheidungsmechanismen der EU noch zu bürokratisch sind und nicht schnell genug auf aufkommende Bedrohungen reagieren können. Anhand der jüngsten Beispiele wird deutlich, dass es zur Verteidigung des Landes notwendig sein wird, den politischen Willen an die Oberfläche zu bringen und die Kompromissbereitschaft zu stärken.

Möglichkeiten für die künftige Zusammenarbeit

Die derzeitige Situation ist zwar in vielerlei Hinsicht besorgniserregend, doch können sich auch in Zukunft Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten ergeben. Die militärische Zusammenarbeit innerhalb der EU, die in jüngster Zeit immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, kann einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau einer gemeinsamen Verteidigung leisten. Engere Verbindungen und gemeinsame Projekte zwischen den Mitgliedstaaten können die Entwicklung der Verteidigung und die Zusammenarbeit in Zukunft erleichtern.

Die EU sollte daher ihre Verteidigungspolitik überdenken und den Dialog zwischen den Mitgliedstaaten stärken, um in Krisenzeiten auf Herausforderungen reagieren zu können. Die Stärkung des Vertrauens zwischen den Mitgliedstaaten und die Betonung gemeinsamer Interessen sind von entscheidender Bedeutung, damit die nächsten Schritte wirklich wirksam und dauerhaft sind.

Übersetzt und bearbeitet Hans Seckler

Der finanzielle Einfluss von BlackRock

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BlackRock, als weltweit größter Vermögensverwalter, kontrolliert einen erheblichen Teil der globalen Finanzressourcen durch eine spezielle künstliche Intelligenz, Aladdin. Es wird geschätzt, dass der Gesamtwert der von Aladdin kontrollierten Vermögenswerte rund 25 bis 30 Billionen US-Dollar beträgt, was einem BIP von mehr als 29 Billionen US-Dollar in den Vereinigten Staaten und einem BIP von 18 Billionen US-Dollar in der Europäischen Union entspricht.

Aladdin ist nicht nur ein einfacher Algorithmus; Dieses System betrifft die Federal Reserve Bank der Vereinigten Staaten sowie fast alle großen Banken und Investmentfonds an der Wall Street. Basierend auf den Informationen wird prognostiziert, dass Aladdin bis 2025 etwa die Hälfte aller börsengehandelten ETFs verwalten und 17 % des globalen Anleihemarktes und etwa 10 % des Aktienmarktes kontrollieren wird.

Digitales Portfoliomanagement

Larry Fink, der Gründer von BlackRock, plant, das Potenzial von Aladdin zu maximieren. Finks Vision ist es, dass künstliche Intelligenz Vermögenswerte am Anleihenmarkt, Preisbewegungen und Risikofaktoren verwaltet. Im Jahr 2017 startete BlackRock heimlich das Monarch-Projekt, bei dem es menschliche Portfoliomanager entließ, damit Aladdin die volle Kontrolle über die Portfolios übernehmen konnte.

Den Daten zufolge werden inzwischen mehr als 70 % des US-Aktienhandels von Robotern gesteuert, darunter auch Aladdin. Diese strenge Kontrolle ermöglicht es Ihnen, Marktbewegungen schnell und effizient zu verfolgen und gleichzeitig die Möglichkeit menschlicher Fehler zu minimieren.

Integrieren Sie strategische Daten

Im Rahmen der Strategie von Fink erwarb BlackRock im Jahr 2019 ein Unternehmen namens eFront, das Private-Equity- und Immobiliendaten in die Datenbank von Aladdin einbrachte. Diese Informationen helfen BlackRock auch, aktiv am Wohnimmobilienmarkt teilzunehmen und Einfamilienhäuser zu einem höheren Preis als ihre Konkurrenten zu kaufen und damit über die Möglichkeiten normaler Käufer hinauszugehen.

Die wachsende Präsenz von BlackRock auf dem Wohnimmobilienmarkt gibt Anlass zur Sorge über die Zukunft des Immobilienmarktes, da der Finanzriese den Markt mit kostengünstigen, nahezu unbegrenzten Finanzierungsmöglichkeiten leicht dominieren kann.

Der Einfluss von BlackRock auf die globale Welt

Der Einfluss von BlackRock beschränkt sich nicht nur auf die Vereinigten Staaten, sondern ist auch weltweit zu spüren. Die Vermögensverwaltungsstrategie des Unternehmens verändert die globale Anlagelandschaft und könnte zu einer zunehmend besorgniserregenden Verschiebung unter den Anlegern führen. Die Leistungsfähigkeit der künstlichen Intelligenz trägt dazu bei, dass BlackRock einen erheblichen Einfluss auf Markttrends hat und damit neue Herausforderungen für andere Wettbewerber darstellt.

Der Einsatz von KI-Systemen im Finanzsektor kann viele Vorteile mit sich bringen, erfordert aber gleichzeitig ein verantwortungsvolles Management. Das Ausmaß, in dem menschliche Eingriffe die Marktdynamik und Risikofaktoren beeinflussen, muss kontinuierlich überwacht werden. Die Auswirkungen der Strategien von BlackRock könnten weitreichende Diskurse über die Zukunft des Finanzsektors und seiner Regulierung auslösen.

Herausforderungen und Chancen

Mit der Rolle der künstlichen Intelligenz rückt auch die Zukunft der Finanzmärkte zunehmend in Frage. Die Praxis von BlackRock kann als Modell dienen, wirft aber eine Reihe von Fragen über die Folgen auf, die die Konzentration solch riesiger finanzieller Ressourcen für die Weltwirtschaft haben könnte. Natürlich kann jeder übermäßige Einfluss nicht nur die Akteure des Finanzsektors, sondern auch die Verbraucher betreffen, was ernsthafte ethische Dilemmata aufwirft. Die langfristigen Auswirkungen der Strategie von BlackRock verdienen besondere Aufmerksamkeit, nicht nur von den Investoren, sondern von allen Beteiligten.

Übersetzt und bearbeitet Alex Kada

Meister der Apokalypse – László Krasznahorkai ist Nobelpreisträger für Literatur des Jahres 2025

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11. Oktober 2025

Wir Ungarn sind sehr glücklich, dass ein Ungar den Nobelpreis für Literatur erhalten hat. Die ungarische Nation wird nicht durch Geografie, Staatsgrenzen oder Blut zusammengehalten, sondern durch Sprache, Kultur, Geschichte und einen gemeinsamen Geist. Ohne Literatur gäbe es keine ungarische Nation. Der Nobelpreis für László Krasznahorkai ist für die Ungarn ein Beweis für ihre Existenz.

Zum Preisträger der renommiertesten Literaturpreises der Welt wurde László Krasznahorkai gewählt. Das hat die Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm verkündet. Der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm, sagte bei der Bekanntgabe, dass er den Preisträger gerade telefonisch in Frankfurt erreicht habe.

Der 71-Jährige Autor werde

»für sein überwältigendes und visionäres Werk geehrt, das inmitten eines apokalyptischen Terrors die Macht der Kunst bekräftigt«,

erklärte die Schwedische Akademie. Vielen Experten gilt er als der bedeutendste ungarische Autor der Gegenwart.

Krasznahorkai ist der zweite ungarische Literaturpreisträgernach Imre Kertész (1929-2016), der 2002 ausgezeichnet worden war.

László Krasznahorkai wurde am 5. Januar 1954 in der südostungarischen Stadt Gyula als Sohn eines Anwalts geboren. Er studierte auch zunächst Jura in Szeged, später aber Hungarologie und Kulturwissenschaft in Budapest.

Krasznahorkai hat seit den achtziger Jahren, also noch zu Zeiten der ideologischen Teilung Europas, Aufmerksamkeit auch außerhalb seines Landes erweckt.

Zunächst, ostblocktypisch, mit dystopischen Stoffen, dann, nach dem Einschnitt von 1989, mit immer noch allegorischen, aber viel mehr dem Privaten zugewandten, lebensbejahenden Büchern.

Sein erster Roman »Satanstango« (1985) spielte in einer ländlichen Region wie seiner Herkunftsgegend nahe der rumänischen Grenze. Er beschrieb darin die Agonie der staatssozialistischen Verhältnisse. 1994 wurde der Roman nach Krasznahorkais Drehbuch von Béla Tarr verfilmt.

In Deutschland wurde László Krasznahorkai schon früher entdeckt: Ein erster Band erschien 1988, und dann kam er auch schon mit dem Roman „Satanstango“ – der bis heute einer seiner bekanntesten geblieben – 1990 zu Rowohlt. Für den deutschen Sprachraum machte sich der Zürcher Ammann-Verlag schon von 1990 an mit Übersetzungen verdient; seit 2010 erscheinen Krasznahorkais Werke beim Verlag S. Fischer. Er hat den Preis der SWR-Bestenliste: (1993), den Brücke Berlin Literaturpreis (2010) (der für Werke verliehen wird, die eine kulturelle Brücke zwischen verschiedenen Kulturen schlagen) erhalten.

Die US-Autorin Susan Sontag bezeichnete Krasznahorkai nach der Lektüre seines zweiten Romans, der auf Deutsch »Melancholie des Widerstands« heißt, als »Meister der Apokalypse«, der den Vergleich mit Gogol oder Melville nahelege. Es war sein erstes Buch, das ins Englische übersetzt wurde.

Krasznahorkai ist ein leidenschaftlicher Reisender. 1987 und 1988 war er bereits als Gast des DAAD-Künstlerprogramms in Berlin. Längere Zeit hielt er sich in Japan auf, was seinen Roman »Im Norden ein Berg, im Süden ein See, im Westen Wege, im Osten ein Fluss« (2005) und den Erzählband »Seiobo auf Erden« (2010) beeinflusste.

Sein Stil gekennzeichnet durch lange, komplexe Sätze. Diese lege er sich in Alltagssituationen in seinem Kopf zurecht, bis er sie irgendwann niederschreibe. »Mein Ehrgeiz ist es, wenigstens einen perfekten Satz zu schreiben«, sagte er einmal. »Ich habe es wieder und wieder versucht, und mit der Zeit wurden die Sätze immer länger … weil ja auch unser Denken ein endloser stürmischer Prozess ist.«

Zu den zahlreichen Preisen, die László Krasznahorkai zuvor bereits erhalten hat, zählte 2015 der britische International Booker Prize. In der Jurybegründung wurde er als

»visionärer Autor von außergewöhnlicher Intensität und Breite im Ausdruck,

der den Alltag der Gegenwart in Szenen einfängt, die seltsam, beängstigend, verstörend komisch und erschütternd schön sind«, gewürdigt. Spätestens seit er 2015 den internationalen Booker-Preis erhielt, zählte er in der englischsprachigen Welt zu den ganz Großen.

Er ist Kult auch bei jüngeren Leuten in Ungarn aber er ist auch ein vehementer der aktuellen ungarischen Verhältnisse, und wünscht sich ein anderes, ein weltoffeneres Ungarn.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán würdigte die Auszeichnung: »Der Stolz Ungarns, der erste Nobelpreisträger aus der Stadt Gyula, László Krasznahorkai. Glückwünsche!«, erklärte Orbán im Facebook. Krasznahorkais Antwort war: Ich danke Orbán für seine Glückwünsche. Aber ich werde seine politischen Handlungen und Vorstellungen immer ablehnen.

Der 71-Jährige Schriftsteller wiederum deponierte 2024 „vorsorglich“ seinen literarischen Vorlass im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek.

Der Nobelpreis ist mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Euro) dotiert. Die Auszeichnungen werden am 10. Dezember vergeben, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

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Die Skandale der französischen Minister und die Krise des öffentlichen Lebens

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In jüngster Zeit häuften sich in Frankreich Korruptionsskandale, in die Minister verwickelt waren. Die Situation verdient besondere Aufmerksamkeit, wenn man bedenkt, dass das Land bereits seinen fünften Premierminister in weniger als drei Jahren hat. Und die Gewerkschaften organisieren neue Demonstrationen gegen die erheblichen Haushaltskürzungen, die im Zusammenhang mit der Politik des scheidenden Premierministers Sébastien Lecornu formuliert wurden.

Die scheidende Arbeitsministerin der Macron-Regierung, Astrid Panosyan-Bouvet, die in ihrer Familie armenische und norwegische Wurzeln hat, steht derzeit im Kreuzfeuer eines Antikorruptionsverfahrens. Die Antikorruptionsvereinigung behauptet, der Minister habe ein bestimmtes Unternehmen um die Intervention in einem laufenden Steuerverfahren gebeten. Der ehemalige Minister plädiert auf nicht schuldig und stuft die Vorwürfe als Verleumdung ein, so dass er gegen die Beschwerde Beschwerde einreichte. Rachida Dati, die von marokkanischen und algerischen Eltern aufgezogen wurde, war auch Kulturministerin der Macron-Regierung und nicht die erste, die mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert wurde. Die Tatsache, dass er einen Gegenstand im Wert von fast 420 Tausend Euro im Zusammenhang mit Schmuck und Luxusuhren nicht in seine Vermögenserklärung aufgenommen hat, wird derzeit untersucht. Der Minister glaubt, dass politische Motive im Hintergrund zu seiner Verteidigung zu erkennen sind, zumal der Skandal gerade ausbrach, als er für das Amt des Bürgermeisters von Paris kandidierte. Interessanterweise war auch seine politische Rivalin, die sozialistische Bürgermeisterin Anne Hidalgo, in einen schweren Skandal verwickelt, als bekannt wurde, dass er mit öffentlichen Geldern Luxusgüter gekauft hatte.

Die aktuellen politischen Skandale sind nicht nur eine persönliche Angelegenheit von Regierungsbeamten, sondern werfen auch ein Schlaglicht auf die sozialen Probleme Frankreichs. Frankreich steht vor großen internen Herausforderungen wie Migration, Bildungszustand, Wirtschaftskrise und Höhe der Staatsverschuldung. Als Folge dieser Probleme haben die sozialen Spannungen permanent zugenommen, was von Zeit zu Zeit zu Straßendemonstrationen mit vielen gewaltsamen Auseinandersetzungen geführt hat. Im Moment besteht die ständige Gefahr eines Wiederauflebens der Gelbwesten-Bewegung, die 2018 begann und ernsthafte soziale Aktionen ausgelöst hat. Emmanuel Macron, der seine Regierung bis zum Ende seiner Amtszeit im Jahr 2027 halten will, ist offenbar nicht in der Lage, die internen Probleme des Landes in den Griff zu bekommen. Deshalb rückt sie internationale politische Herausforderungen stärker in den Fokus der Öffentlichkeit. Nach Ansicht vieler ist diese Verschiebung auf eine Ablenkung der Aufmerksamkeit auf die französischen Bürger zurückzuführen, bei der sich Fragen stellen, wie z. B. ob öffentliche Gelder wirklich im Interesse der nationalen Sicherheit oder für die Bewältigung der Integrationsschwierigkeiten der Migration in der kommenden Zeit ausgegeben werden sollen. Die Menschen in diesem Land mögen sich fragen, ob eine tiefere Einmischung in internationale Konflikte tatsächlich der richtige Weg ist, während gleichzeitig bedeutende außen- und innenwirtschaftliche Probleme gelöst werden müssen.

Die Demonstrationen, die die Unzufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger widerspiegeln, verdienen nach wie vor ernsthafte Aufmerksamkeit, da sie sich nicht nur gegen politische Entscheidungen richten, sondern auch auf die Verschlechterung der öffentlichen Dienstleistungen abzielen. Die französische Bevölkerung fordert die Regierung auf, mehr Gewicht auf die Verbesserung der Qualität der grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung und Verkehr zu legen. Nach den jüngsten Krisen steht die Regierung vor der Herausforderung, das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewinnen, während sich auch die wirtschaftliche Lage nicht entspannt.

Insgesamt scheint der Sturm in Frankreichs politischen Reihen nicht nur eine Privatangelegenheit der Regierungschefs zu sein, sondern könnte auch ein breiteres Spektrum an sozialen Problemen verbergen. Die kommenden Monate könnten sehr entscheidend sein, da die Regierung um ihre eigene Legitimität kämpft, während die Bevölkerung zu Recht Lösungen für ihre wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen erwartet.

Übersetzt und bearbeitet L. Earth

Deportation der Zivilbevölkerung der besiegten Nationen

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10. Oktober 2025

Erstmals wurde das Thema der Deportation der Zivilbevölkerung der besiegten Nationen zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion umfassend behandelt, ebenso wie andere Leiden in Mittel- und Südosteuropa am Ende und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Am Samstag, den 4. Oktober, fand eine Internationale Historikerkonferenz mit Vorträgen zu den Ereignissen der Jahre 1944–1948 im Karpatenbecken im Sitz des Deutschen Volksverbandes in der Stadt Subotica (Maria-Theresienstadt) statt.

Die Konferenz war Teil einer Veranstaltungsreihe des Deutschen Volksverbandes zum Gedenken an den 80. Jahrestag des Leidens der deutschen Zivilbevölkerung (Massenmord, Vernichtungskampagnen, Vertreibung und Enteignung). Die Tagung wurde mit einer Schweigeminute für alle Opfer des kommunistischen Terrors eröffnet.

Als Referenten traten auf: Dr. Bognár Zalán – Historiker und Dozent an der Károli-Gáspár-Universität in Budapest, Dr. Dupka György – Historiker, Publizist und Schriftsteller aus der Ukraine, Dr. Müller W. Judit – Historikerin und leitende Museologin am Ethnographischen Museum in Pécs/Fünfkirchen, sowie Rudolf Weiss – Historiker und Präsident des Deutschen Volksverbandes in Szabadka/Subotica.

Die Konferenz wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Volksverband von der Organisation der deutschen Minderheit „Deutscher Kreis“ aus der Baranya mit Sitz in Pécs/Fünfkirchen veranstaltet. Die Vorsitzende Nora M. Kretz begrüßte die Anwesenden persönlich bei dieser wissenschaftlichen Tagung. Diese deutsche Organisation wird von der „Kommission für nationale Erinnerung“ (NEB) mit Sitz in Budapest unterstützt – einer 2013 gegründeten wissenschaftlichen Institution in Ungarn. Ihre Hauptaufgaben sind die Veröffentlichung historischer Forschungen zu totalitären Systemen, insbesondere zu Verfolgung und Repression, die Bewahrung des Gedenkens an die Opfer der Diktaturen sowie Bildungsarbeit durch Publikationen, Ausstellungen und wissenschaftliche Studien.

Nach der wissenschaftlichen Tagung im Sitz des Deutschen Volksverbandes

besuchten die ausländischen Gäste die Massengrabstätte in Szabadka/Subotica, wo ein Denkmal für 1167 im November 1944 von der Tito-Partisanen ermordete Zivilisten errichtet ist.

Mehr als ein Drittel von ihnen waren Donauschwaben. Rudolf Weiss erläuterte den Gästen aus Ungarn und der Ukraine vor Ort die tragischen Ereignisse vom November 1944. Am Denkmal für die unschuldigen Opfer wurde ein Kranz niedergelegt.

Bericht von Rudolf Weiss, Präsidenten des Deutschen Volksverbandes in Serbien

Quelle