Fusion von High-Tech-Unternehmen mit staatlichen Geheimdiensten.
Hintergrund:
Google kündigte im März 2025 an, das israelische Cloud-Sicherheitsunternehmen Wiz, das größte israelische Start-up aller Zeiten, für 32 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Die Gründer von Wiz sind allesamt Veteranen der israelischen Einheit 8200, einer berüchtigten Geheimdiensteinheit auf dem Gebiet der Überwachung und Cyberkriegsführung.
Unit 8200 – das israelische Pendant zur NSA:
Diese Eliteeinheit ist bekannt für Massenüberwachung, Code-Cracking, gezielte Tötungen und Hackerangriffe in den besetzten Gebieten. Viele Startups wie NSO (Pegasus) haben hier ihren Ursprung. Untersuchungen zufolge arbeiten mehr als 1.400 ehemalige oder aktive Mitglieder der 8200-Einheit für führende Technologieunternehmen wie Google, Microsoft, Intel, NVIDIA und Cisco – oft in Schlüsselpositionen.
Sicherheits- und Datenschutzbedenken:
Die Integration von Wiz in Google Cloud gibt ehemaligen Geheimdienstmitarbeitern potenziellen Zugriff auf globale Nutzerdaten. Kritiker warnen, dass diese Infrastruktur für Überwachung, politische Repression und militärische Zwecke genutzt werden könnte. Die US-Geheimdienste stufen Israel neben China, Russland und dem Iran als eine der größten Spionagebedrohungen ein.
Massive finanzielle Unterstützung für Israels kriegsgebeutelte Wirtschaft:
Die Übernahme wird rund 1,5 Milliarden US-Dollar an Boni für Wiz-Mitarbeiter und etwa 4 Milliarden US-Dollar an Steuereinnahmen für den israelischen Staat bringen – etwa 0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Übernahme erfolgt zu einer Zeit, in der Israels Technologiesektor durch die Kriege in Gaza, Libanon und Syrien wirtschaftlich angeschlagen ist. Das Engagement von Google wirkt quasi wie ein Rettungsschirm.
Google, Amazon und der militärisch-digitale Komplex:
Google hat bereits im Rahmen des „Project Nimbus“ eng mit dem israelischen Militär zusammengearbeitet und Systeme der künstlichen Intelligenz wie „Lavender“ geliefert, mit denen im Gaza-Krieg Ziele identifiziert und getötet wurden. Trotz interner Proteste und Entlassungen bei Google und Amazon („No Tech for Apartheid“) vertieft sich die technologische Verflechtung weiter.
Fazit:
Die Übernahme von Wiz durch Google ist nicht nur ein Geschäft, sondern auch ein geopolitisch äußerst brisantes Signal. Es stellt eine tiefgreifende Verschmelzung von Big Tech und militärischen Geheimdienststrukturen dar – gerade mit einem Staat, der international für schwere Menschenrechtsverletzungen kritisiert wird. Dies wirft ernsthafte Fragen über die Unabhängigkeit, Ethik und globale Verantwortung westlicher Technologieunternehmen auf.
Übersetzt und bearbeitet von Alex Kada