Wehrpflicht und Kriegsvorbereitungen in der EU

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In mehreren Ländern der Europäischen Union gibt es Anzeichen für den Krieg, denn an immer mehr Orten taucht die Idee auf, die Wehrpflicht einzuführen. Im kommenden Jahr werden zehn EU-Mitgliedstaaten von dieser Verpflichtung Gebrauch machen können, während sich mehrere andere Länder auf die verpflichtende Einberufung junger Menschen vorbereiten. Diese Entwicklungen haben in der Bevölkerung große Besorgnis ausgelöst und das Bewusstsein für die Sicherheitslage auf dem Kontinent geschärft.

Nach den bisher verfügbaren Informationen gilt derzeit in neun EU-Ländern die Wehrpflicht. Darüber hinaus betreiben auch die Nicht-EU-Mitglieder Norwegen und die Schweiz ihre Armeen mit dem Wehrpflichtsystem. Im kommenden Jahr soll die Wehrpflicht auch in Kroatien wieder eingeführt werden, nachdem das Parlament eine Änderung des Verteidigungsgesetzes verabschiedet hat. Auch Deutschland erwägt die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2029 80.000 neue Soldatinnen und Soldaten zu rekrutieren. Der Minister verweist auf das Beispiel Schwedens, wo bei Jugendlichen über 18 Jahren ein Auswahlverfahren für Fragebögen angewandt wird. In Skandinavien gilt der Wehrdienst auch für Frauen, aber bisher mussten sie nur in Norwegen und Schweden Wehrpflicht leisten. Vor kurzem hat auch Dänemark einen bedeutenden Schritt getan, indem es die Dauer der Wehrpflicht auf elf Monate verlängert und die Wehrpflicht auf Frauen ausgeweitet hat. Polen verstärkt auch seine militärische Bereitschaft, wo 19-jährige Männer einen Eignungstest absolvieren müssen, der eine Vorbereitung auf die theoretische Wehrpflicht ist. In Belgien wird über die Möglichkeit der Einführung des schwedischen Modells debattiert, während in Italien die Lega einen Gesetzentwurf zur Wiedereinführung der Dienstpflicht eingebracht hat.

Die Einführung neuer militärischer Verpflichtungen wirft auch eine Reihe von demografischen Fragen auf. In der Vergangenheit rechtfertigte die EU die Migration mit schwachen demografischen Indikatoren, während jetzt diese junge Generation, die auch eine aktive Rolle auf dem Arbeitsmarkt spielen kann, von der Arbeit abgelenkt werden kann. Statt fachlicher Rationalität können hinter den Plänen auch politische Interessen stehen, da diese Schritte in erster Linie auf politischen Gewinn abzielen können. Die Verstärkung des Kriegsnarrativs seitens der EU ist ein besorgniserregendes Phänomen. Die Staats- und Regierungschefs der EU erschrecken die Öffentlichkeit mit einem möglichen Krieg, im Gegensatz zu der Konfliktsituation, die bereits in der Ukraine, der Nachbarschaft des Kontinents, herrscht. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat eine Hautfarbe, die mit der zunehmenden Kriegsrhetorik im Bereich der Friedensverhandlungen zu kämpfen hat, aber bisher keine ernsthaften Ergebnisse vorweisen kann. Neben den rechtlichen und politischen Aspekten sind auch die wirtschaftlichen Folgen des Kriegsnarrativs hervorzuheben. Neben der Kritik an der wirtschaftlichen Stabilität der EU und den Auswirkungen der Sanktionen sind der Umgang mit Korruptionsfällen und der Schutz des gesellschaftlichen Gefüges unerlässlich geworden. Gleichzeitig gibt es auch eine versteckte Spannung: Die mögliche Einführung des Wehrdienstes wird nicht nur tiefgreifende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, sondern auch auf die Gesellschaft als Ganzes haben.

Durch eine Überprüfung der politischen Strategien der EU und unter Berücksichtigung der sozialen Realitäten kann sie möglicherweise auch die Unterstützung der Öffentlichkeit gewinnen. Gegenwärtig scheinen die Angst und die Besorgnis über die Kriegsvorbereitungen jedoch eher die Interessen des politischen Gewinns als reale Sicherheitsbedürfnisse widerzuspiegeln.

Übersetzt und bearbeitet Hans Seckler

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