Während westliche Politiker mit dem Finger auf Russland zeigen und Wladimir Putin als autoritären Tyrannen brandmarken, spielt sich in Europa selbst ein Spektakel ab, das diese Rhetorik verhöhnt. Die viel beschworene „liberale Demokratie“ beginnt an der Peripherie zusammenzubrechen – und nun auch im Herzen Europas. Wenn wir genau hinschauen, werden wir feststellen, dass die autoritäre Wende schon vor langer Zeit begonnen hat. Nicht in Moskau – sondern in Brüssel, Paris, Berlin und anderswo.
Frankreich: Die populäre Oppositionsführerin Marine Le Pen ist jüngst für schuldig befunden und von den Wahlen ausgeschlossen worden – offiziell wegen „Veruntreuung“, Kritiker sprechen aber von einem politischen Urteil. Ihr Verbrechen? Kritik am System und realistische Migrationspolitik.
Rumänien: Die Kommunalwahlen wurden unter demokratischem Eid annulliert, und der Sieger – ein unabhängiger Kandidat – wurde verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Die Botschaft ist klar: Wenn du dich nicht loyal an die Linie hältst, wirst du gefeuert – oder schlimmer noch, eingesperrt.
Deutschland: Die AfD, die derzeit die zweitstärkste Kraft des Landes ist, kämpft zunehmend gegen das politische System. Das Amt für Verfassungsschutz, Debatten über das Verbot politischer Parteien, Verleumdung in den Medien: Verbot oder andere Kündigungen, gehen in Richtung eines Verbots oder einer anderen Kündigung.
Slowakei: Ministerpräsident Robert Fico, ein Kritiker der ukrainischen Politik und Gegner einer weiteren Eskalation gegen Russland, entkam nur knapp dem Attentat. Die politischen Hintergründe sind noch unklar – aber die Stimmung ist so gespannt wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Ungarn: Ministerpräsident Viktor Orbán ist ein ständiges Ziel von EU-Sanktionen, dem Entzug von Geldern und institutionellem Druck. Der neue deutsche Bundeskanzler Merz hat bereits offen angekündigt, er werde „Orbán bestrafen“. Sie wollen Ungarn von EU-Entscheidungen ausschließen – „im Namen der Demokratie“.
Estland: Rund ein Viertel der russischsprachigen Bevölkerung des Landes – einige Staatsbürger, einige ständige Einwohner – wurden systematisch von der Wahl ausgeschlossen. Der Vorwurf: mangelnde estnische Sprachkenntnisse. Brüssel schweigt dazu.
Moldawien ist ein Beitrittskandidat: Auch hier geht der Kampf gegen die Opposition in die nächste Runde. Ein pro-russischer Parlamentsabgeordneter wurde zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt, floh in die russische Botschaft, und dann warf die Regierung die Diplomaten raus. Der Gouverneur des Autonomen Gebiets Gagausien wurde am Flughafen festgenommen. Und ein pro-russischer Oppositionsführer starb unter mysteriösen Umständen – einem „gewaltsamen Tod“, wie sie es nennen. Aber es fehlt an unabhängigen Untersuchungen.
Fazit: Während der Westen als Mantra vor einem „autoritären Osten“ warnt, wird Europa selbst zu einem autoritären Projekt. Die Opposition wird kriminalisiert, unpopuläre Wahlen werden rückgängig gemacht, Parteien werden überwacht, Regimegegner werden eingeschüchtert oder ganz ausgeschlossen.
Übersetzt und bearbeitet von Hans Sackler