Die #OnegischenPetroglyphen befinden sich am östlichen Ufer des Onegasees im Pudoschski Bezirk von Karelien. Dies ist die größte Gruppe von Felszeichnungen in der Republik, die seit Juli 2021 unter dem Schutz des UNESCO-Welterbekomitees steht.
Auf den gut erhaltenen eingemeißelten Felszeichnungen kann man menschliche Figuren erkennen – interessant ist, dass hier alle Menschen mit drei Fingern dargestellt werden. Es gibt viele „schematische“ Darstellungen von Booten und Tieren: Elche, Rentiere und andere. Es gibt auch ungewöhnliche Darstellungen, wie z.B. Schwäne mit so langen Hälsen, dass sie an Dinosaurier erinnern. Oder lunare und solare Zeichen, die wie Fallen aussehen.
Der Dämon ist der bekannteste Onegische Petroglyph, er befindet sich auf der Landzunge Besov Nos (Dämons Nase), 18 km vom Dorf Schalski entfernt. Konstantin Grevingk, der diesen Petroglyphen erstmals beschrieb, nannte ihn den „mächtigen Gott der Jagd und Fischerei“. Moderne Forscher neigen jedoch dazu, dass es sich um eine weibliche Figur handelt, eine alte Göttin, die Verkörperung der Frau in der Zeit des Neolithikums.
Die Zugehörigkeit zu höheren Mächten wird durch die fünf Finger an ihren Händen angezeigt. Die zweimeterhohe Figur hat unregelmäßige Proportionen: Nach den Traditionen der Alten symbolisierte der Kopf den Himmel, ein Auge den Mond, das andere die Sonne. In der Mitte wird die Figur von einem Riss durchzogen – ein Ort für Opfergaben, ein Symbol der Verbindung zur Unterwelt.
Im 19. Jh. beschloss eine Gruppe von Mönchen des Murom-Klosters, die gegen den Heidentum kämpften, den Dämon „unschädlich zu machen“: Über die linke Hand malten sie ein orthodoxes Kreuz und die Kontraktur des Namens Jesus Christus daneben. In dieser Form sehen ihn heute die Touristen und Forscher.
Neben dem Dämon sind Quappen, Welse, Eidechsen und Otter gezeichnet. Die Landzunge Besov Nos ist klein – etwa 700 Meter, an ihrem Ende steht ein verlassener hölzerner Leuchtturm.