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Zusammenfassung der Nachrichten der letzten Stunden1. Die US-Arbeitslosenquote…

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🚨 Zusammenfassung der Nachrichten der letzten Stunden

1. 🇺🇸 Die US-Arbeitslosenquote steigt auf 4,3 %, den höchsten Wert seit Oktober 2021.

2. 🇯🇵🇵🇸 Japan erwägt, Palästina als unabhängigen Staat anzuerkennen.

3. 🇺🇦🇷🇺 Selenskyj lädt Putin zu Friedensgesprächen in die Ukraine ein.

4. 🇺🇸🇻🇪 Trump erwägt Militärschläge innerhalb Venezuelas gegen Drogenkartelle.

5. 🇺🇸 Sprecher des Repräsentantenhauses Mike Johnson: Trump war ein „FBI-Informant“, der half, Jeffrey Epstein zu Fall zu bringen.

6. 🇺🇸 Mehr als 40 % der Amerikaner erwarten, bis zu ihrem Tod zu arbeiten – Umfrage.

7. 🇺🇸🇪🇺 WSJ: Europäische Armeechefs planen mit US-Unterstützung die Entsendung von über 10.000 Soldaten in die Ukraine.

8. 🇺🇸 🎥Proteste in Washington: Anti-Trump- und Anti-Nationalgarde-Demo

9. 🇧🇷🇮🇳 BRICS-Gipfel im Online-Format am 8. September auf Initiative Brasiliens.

10. 🇺🇸 Trump benennt das US-Verteidigungsministerium per Verordnung in „Kriegsministerium“ um.

11. 🇺🇸🇻🇪 CNN: Trump will unter Vorwand des „Kampfes gegen Drogenkartelle“ den
prorussischen Präsidenten Venezuelas stürzen.

12. 🇺🇸 NBC: USA sehen Bangladesch- und saudische Truppen für eine „PUFFERZONE“ in der Ukraine vor.

13. 🇺🇸 Trump: „Ich werde immer FREUNDE mit Modi sein… er ist großartig.“

14. 🇲🇲 Myanmar knüpft enge Finanzverbindungen mit Russland.

15. 🇺🇸 US-Militär übt amphibische Landungen in Puerto Rico an Stränden, die Venezuelas Küste ähneln.

16. 🇺🇸 NATO-Botschafter Whitaker: Trump machte den Krieg in der Ukraine für Amerika profitabel.

17. 🇬🇧 RFK-Berater Dr. Malhotra: mRNA-Impfungen hätten Millionen Todesfälle verursacht und Krebs ausgelöst – *Telegraph*.

18. 🇷🇺 🎥Putin reagiert auf aggressive Äußerungen von Macron und anderen EU-Kriegstreibern.

19. 🇺🇸 🎥Trump warnt vor vorschneller Abschaffung von Impfpflichten: Polio- und COVID-Impfstoff seien „wirksam“.

20. 🇮🇳 Modi sagt US-Reise ab, falls kein Durchbruch in Handelsgesprächen mit Trump.

21. 🇵🇸 🎥Gaza: Verwundete und Verwüstung nach israelischem Angriffen

22. 🇮🇱🇦🇪 Israel rückt nach Warnung der VAE von Plan zur Annexion des Westjordanlands ab – *WaPo*.

23. 🇩🇪 Jens Spahn fordert Zugang zu britischen und französischen Atomwaffen.

24. 🇷🇺 Russland steigert Goldreserven im 1. Halbjahr 2025 um 43,8 %.

25. 🇺🇸 CNN: Trump erwägt militärische Angriffe gegen venezolanische Kartelle im Landesinneren.

26. 🇺🇸 Vizepräsident JD Vance: „Es ist mir scheißegal, ob das Töten von Kartellmitgliedern ein Kriegsverbrechen ist.“

27. 🇷🇺 Russland meldet Krebsimpfstoff einsatzbereit und kostenlos verfügbar.

28. 🇩🇪🎥Alexander King: „Wir bereiten uns auf Krieg mit Russland vor.“

29. 🇺🇸 🎥Anti-Trump-Protest breitet sich in Chicago aus.

30. 🇬🇧🎥 Polizei verhaftet ältere Dame wegen Teilnahme an verbotenem Palestine-Action-Protest.

31. 🌍 BRICS-Staaten halten erste gemeinsame Marineübungen nahe Südafrika ab – *Iran Observer*.

32. 🇷🇺 Bis zu 1 Mio. Rubel Unterstützung für die Geburt eines Kindes.

33. 🇷🇺 Peskow: „Jede Messenger-App ist für Geheimdienste absolut transparent.“

34. 🇷🇺🇺🇦 Fico: Putin bereit, sich auch außerhalb Moskaus mit Selenskyj zu treffen.

35. 🇺🇸🎥Kriegsminister Hegseth droht mit „maximaler Tödlichkeit, NICHT mit Legalität“.

36. 🇫🇷🎥„Macron, geh weg!“ – Massenproteste fordern Rücktritt des Präsidenten

Was kümmert mich mein Wahlversprechen von gestern?

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6. August 2025 Tichys Einblick von Boris Kálnoky

Im extrem emotionalen ungarischen Wahlkampf ging es bislang um alles, nur nicht um Sachpolitik. Doch plötzlich fetzt man sich um ein echtes Thema: Steuern. Und der Oppositionsführer kündigte an, falls man die Wahlen gewinne, werden man Gefängnisstrafen vorsehen für Journalisten, die auch dann „Unwahrheiten” verbreiten.

Gewählt wird erst 2026, aber Ungarn ist schon seit Monaten im Wahlfieber. Mit den Sozialen Medien als Brandbeschleuniger schleudert Oppositionschef Péter Magyar Tag für Tag krasse Töne unters Volk, und die Regierungspartei Fidesz hat diese Herausforderung zum Schlamm-Duell angenommen. Das Ergebnis ist der im Ton wohl brutalste Wahlkampf in der westlichen Welt.

Orbán ein korrupter Vaterlandsverräter, Péter Magyar ein psychisch kranker Vaterlandsverräter, darunter geht es nicht.

Nun aber plötzlich geht es unerwartet – mit derselben fieberhaft gesteigerten Erregung – um Sachpolitik, noch dazu um einen Aspekt, der in den meisten Ländern wohl niemanden hinterm Ofen hervorlocken würde: Die Steuerpolitik.

Das Steuersystem der Regierung Orbán ist eines der einfachsten in Europa. Eine extrem niedrige 15 Prozent Flatrate-Einkommensteuer, eine extrem niedrige Körperschaftssteuer (9%), dafür hohe Mehrwertsteuern (27%, außer für bestimmte Produkte wie Bücher und Grundlebensmittel). Gar keine Einkommensteuern zahlen Arbeitnehmer unter 25 Jahren und Mütter von mindestens drei Kindern (bald auch Mütter von zwei Kindern).

Das ist eines der menschen- und wirtschaftsfreundlichsten Steuersysteme in der EU.

Nun entbrannte fassungslose Aufregung, als das Nachrichtenportal Index.hu behauptete, in Besitz eines Arbeitsdokuments der wirtschaftspolitischen Ratgeber von Tisza-Chef Péter Magyar zu sein, worin mit Hinblick auf angeblich leere Staatskassen empfohlen wurde, im Falle eines Wahlsieges das Steuersystem radikal zu reformieren, um die Kassen zu füllen. Vorab: Nichts belegt, dass das Dokument echt wäre.

Statt einer Flatrate, so steht auf den zwei Blättern, solle es progressive Steuern geben: 15% (Mindestlohn bis Einkommen von umgerechnet etwa 1100 Euro), dann 22%, und ab umgerechnet 3600 Euro im Monat 33%. Dazu sollten die Steuervergünstigungen für Mütter und Familien „überprüft” werden.

Gleich darauf stellte jemand ein Video ins Netz, auf dem Péter Magyars Wirtschaftsexperte Áron Dálnoki mit Zoltán Tarr zu sehen ist, Péter Magyars rechte Hand und EU-Abgeordneter. Zunächst erschien eine stark redigierte Version, in der Dálnoki auf einem regionalen Bürgerforum die Teilnehmer fragt, ob sie für progressive Steuern oder Flatrate seien – 80% für progressive Steuern, meldet er. Danach kommt Tarr mit politisch selbstmörderischen Formulierungen: Man könne „jetzt nicht darüber reden”, sonst werde man „bei den Wahlen scheitern”, überhaupt gebe es vieles, worüber man nicht reden könne, erst müsse man „die Wahlen gewinnen”.

Tarr: „Also erst die Wahlen gewinnen, danach geht alles”.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Youtube angezeigt werden.

Nun ist es so, dass die EU – auch die EVP, deren Mitglied die Tisza-Partei ist – schon seit langem Ungarn „empfiehlt”, progressive Einkommenssteuern und höhere Körperschaftssteuern einzuführen. Klar – denn das ungarische System ist sowohl für Unternehmen als auch für die Bürger vorteilhafter als irgendwo sonst in Westeuropa. Es ist also ein Wettbewerbsvorteil, bzw. umgekehrt: das deutsche System ist ein Wettbewerbsnachteil.

Tisza wiederum hat versprochen, man werde die seit Jahren blockierten „EU-Gelder nach Hause bringen”, was den Verdacht nahelegt, dass Tisza alle EU-Forderungen erfüllen würde, wenn die Partei an die Macht käme.

Im Wahlkampf sagten die Tisza-Köpfe bislang wenig Inhaltliches, zur Steuerpolitik aber immerhin, dass sie die Einkommensteuern senken wollen auf neun Prozent, nicht steigern. Das ist, nebenbei gesagt, ein alter Orbán-Vorschlag, der aber bislang nie umgesetzt werden konnte.

Dementsprechend waren die Index-Geschichte und das Video ein Wahlkampfdesaster: Wenn die Bevölkerung glaubt, dass Tisza nicht etwa sein Wahlversprechen umsetzen, sondern – wie Friedrich Merz in Deutschland – das genaue Gegenteil tun würde, also Steuern anheben statt sie zu senken, dann könnte das wirklich – wie Tarr im Video sagt – zur Wahlniederlage führen.

Oppositionsfreundliche Medien versuchten zu retten, was zu retten war: Telex.hu veröffentliche einen Artikel, der aufführte, dass progressive Steuern fast Standard sind in Westeuropa, und brachte auch eine ungeschnittene Version des ursprünglich stark verkürzten Videos. Daraus geht immerhin hervor, dass weder Dálnoki noch Tarr von 22% oder 33% sprechen, nur von „progressiven” Steuern. Es wird allerdings auch klar, dass Tarr, immerhin ein führender Mann der Partei, so wirr redet, dass man kaum einem Satz logisch folgen kann.

Die entscheidenden 20 Sekunden sind aber in beiden Versionen ungeschnitten zu sehen: Tarr sagt, dass man über gewisse Dinge nicht sprechen dürfe, dass man erst die Umstände dafür schaffen müsse, und zwar dadurch, dass man die Wahlen gewinnt. Erst danach „geht alles”.

Péter Magyar, der wohl mal wieder fassungslos war ob der Inkompetenz seiner Leute – er hat seine MEPs in einem Tonmitschnitt „hirntot” genannt – reagierte mit einem harten Dementi: Tisza plane keine Steuererhöhungen, sondern Steuersenkungen.

Außerdem kündigte er an, falls man die Wahlen gewinne, werden man Gefängnisstrafen vorsehen für Journalisten, die auch dann „Unwahrheiten” verbreiten, wenn die Betroffenen die Behauptungen dementieren.

Und – das war immerhin ein Gewinn für den öffentlichen Diskurs – er veröffentlichte fast gezwungenermaßen sein „Steuerprogramm”. Ob es eine rasche Improvisation war, ob Tisza vorher tatsächlich Steuererhöhungen plante und nun schnell alles umschrieb, oder ob dies die originellen Tisza-Pläne waren – man weißt es nicht.

Die Pläne weichen aber auf jeden Fall von dem Wahlkampfversprechen, die Einkommenssteuer durchgehend auf neun Prozent zu senken, ab. Jetzt heißt es nur noch, Mindesteinkommen würden mit neun Prozent besteuert. Ansonsten bliebe für alle anderen die Orbán-Einkommenssteuer von 15 Prozent. Als Trostpflaster fügte er eine „Vermögenssteuer” von einem Prozent hinzu für Vermögen über fünf Milliarden HUF (rund 2,5 Millionen Euro).

Magyars Problem wird dadurch nicht geringer, dass nun überall in den sozialen Medien Tisza-Anhänger gegen die Flatrate-Steuer zu Felde ziehen. Es wirkt ein wenig so, als sei doch etwas daran, dass sie progressive Steuern wollen.

Und wer Tarr genau zugehört hat, der mag den Verdacht nicht los werden, dass Magyar nach gewonnenen Wahlen doch noch Friedrich Merz nachahmen könnte: Was kümmert mich mein Wahlversprechen von gestern?

Quelle: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/ungarns-oppositionschef-droht-mit-gefaengnis-fuer-journalisten

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Wir sind immer noch Ungarn – Einleitung zum Buch VERBLEIBEN

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5. September 2025 von Irén Rab

Gut zehn Jahre ist es her, dass ich in Zilah (Zillenmarkt/Zalău) in der fast vierhundertjährigen, noch erhaltenen Bibliothek des früheren reformierten Kollegs nach ungarischen Dokumenten recherchierte. Vom rumänischen Präfekten war jemand geschickt worden, um mich hereinzulassen, und diejenige saß nun wartend da, bis ich fand, was ich suchte. Helfen konnte sie mir nicht, denn sie war mit der Sammlung nicht vertraut und verstand noch nicht einmal die Sprache. Meine Unterkunft war in einer nahegelegenen Pension, die ich ausgewählt hatte, weil ihr Besitzer Ungar war. Man freute sich dort über meinen Besuch und an den Abenden unterhielten wir uns angeregt – bis ein neuer Gast eintraf, geradewegs aus Bukarest, und uns aufforderte, rumänisch zu sprechen, schließlich seien wir in Rumänien!

Siebenbürgen ist rumänisches Gebiet” – lautete sein Urteil.

Die Region liegt im Übrigen nicht in Siebenbürgen, sondern im Partium, das bis zum 16. Jahrhundert ethnisch rein ungarisches Gebiet war. Durch die vielen Konflikte wurde die ungarische Bevölkerung jedoch dezimiert und an ihrer Stelle siedelten sich Rumänen an, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts schließlich in der Überzahl waren.

Die Ungarn, die in ihrer Heimat geblieben sind, verfügen seit einhundert Jahren nur über eingeschränkte Rechte,

welche sich je nach der Landes- und Ortspolitik ändern können, aber nie ein zufriedenstellendes, menschenwürdiges Niveau erreichen.

Die Geschichte kam mir in den Sinn, weil vor einigen Wochen in Pozsony (Pressburg/Bratislava), das dreihundert Jahre lang die Krönungsstadt des ungarischen Königreichs war, ein slowakischer Mann eine Gruppe Zwanzigjähriger angegriffen hat, nur weil diese sich auf Ungarisch unterhielten. „Wir sprechen Ungarisch, weil wir Ungarn sind”, entgegnete einer von ihnen, woraufhin der Mann ihm ein Messer an die Kehle hielt und ihm dabei ins Kinn schnitt. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art, und auch nicht der letzte.

„Die Ungarn gehören jenseits der Donau”, lautet der salonfähigere Wahlspruch der slowakischen Nationalisten,

die keine Ahnung haben, dass tausend Jahre lang auf beiden Seiten der Donau eine homogen ungarische Bevölkerung lebte und auf der Donauinsel Csallóköz (Große Schüttinsel/Žitný ostrov) heute noch lebt. Nur erhoben die Tschechen 1919 Anspruch auf das Gebiet und auf den bis zum Schwarzen Meer befahrbaren Schiffsverkehrsweg, die Donau. Deshalb wurde die neue, die „Trianoner“ Grenze hier gezogen. Die Tschechen hätten die Grenze am liebsten noch südlicher angesetzt und sich ganz West-Transdanubien als Korridor zwischen den nord- und südslawischen Völkern (Serben, Kroaten, Slowaken, Tschechen) einverleibt. Doch das war selbst der Entente zu viel.

In Transkarpatien wurden die Rechte der einheimischen Ungarn nacheinander von den Tschechen, den Sowjets und den Ukrainern untergraben.  

Aktuell sind es die Ukrainer, die das Anrecht der Ungarn auf ihre Heimat infrage stellen und die Daseinsbedingungen ihrer kulturellen, sprachlichen und religiösen Gemeinschaft einschränken. „Ans Messer mit den Ungarn!” brüllen ukrainische Nationalisten

in Ungvár (Ungwar/Uzshorod), auf der Burg von Munkács (Munkatsch/Mukatschewo) haben sie das uralte ungarische Symbol, die Turul-Statue umgestürzt. Doch all das findet in der Weltöffentlichkeit keine Beachtung.

In den Nachfolgestaaten des einstigen Ungarischen Königreichs ist die Hungarophobie auch hundert Jahre später noch nicht abgeklungen. Die ungarischen Nationalsymbole gelten in den Augen der Nachfolgestaaten auch nach hundert Jahren noch als extremistische Symbole. In der Slowakei zählt der historische Begriff Oberungarn als Irredentismus, und es fällt niemandem auf, dass dessen Verbot eine Form staatlich gebilligten ungarnfeindlichen Chauvinismus ist.

Die Liste der Kränkungen gegen die Ungarn ist lang, von der Schändung des Soldatenfriedhofs in Úzvölgye (rum. Valea Uzului), der Einschränkung des Sprachgebrauchs, der Beschimpfung als „bozgor” (ein rumänischer Spottname für die Ungarn, der „heimatlos” bedeutet) bis hin zum Wahlrecht, das ungarische Bürger abdrängt, den noch immer geltenden Beneš-Dekreten und der Umdeutung ungarischer Denkmäler als rumänische, slowakische, ukrainische oder serbische Monumente.

Darauf, dass die Europäische Union die jahrhundertealten Konflikte löst, wartet man vergeblich. Die Europäische Union hat den Schutz einheimischer nationaler Minderheiten unter die Verantwortlichkeit der Nationalstaaten gestellt.

Das heißt, Ungarn muss ausgerechnet diejenigen um Schutz seiner Landsleute bitten, die für die Einschränkung ihrer Rechte verantwortlich sind, und sich von ihnen eine Lösung ihrer spezifischen Probleme im Minderheitenstand erhoffen. Die Minority SafePack-Initiative hat mit über 1,1 Millionen Unterschriften aus zahlreichen Ländern zwar die vorgeschriebene Anzahl von Unterstützern erreicht, die Reizschwelle der EU allerdings nicht. Autonomie kommt nicht infrage, wozu denn auch?

Meine deutschen Freunde verstehen nicht, warum uns Ungarn der Vertrag von Trianon schmerzt. Lasst es doch gut sein, sagen sie, das ist Geschichte, was geschehen ist, ist geschehen. Sie selbst haben den Ersten Weltkrieg (und sogar den Zweiten) schließlich auch verloren und seien in Versailles der Kolonien beraubt worden, die sie einige Jahrzehnte lang besessen hatten, sowie zehn Prozent ihres Staatsgebietes, und doch trauern sie nicht mehr. Sie verstehen nicht, was wir fühlen.

Man hat unser Land in Stücke gerissen, man hat die Ungarn jenseits der neuen Grenzen fremden Staatsgewalten ausgeliefert und den Rest des Landes zum Tode verurteilt.

Wir überdauern, weil wir nicht vergessen. „Ungar ist, wen Trianon schmerzt.“ Trianon ist die ungarische Identitätsbildung selbst.

Zahllose Artikel, Analysen, Sachbücher und Romane sind bereits über die schicksalhafte ungarische Tragödie des 20. Jahrhunderts erschienen, und doch hatte ich das Gefühl, es fehlte etwas. Und zwar eine für das Ausland verständliche Erklärung, warum wir nicht vergessen können. Deshalb ist dieses Buch entstanden, das „Verbleiben“, in dem ich Texte verschiedener mehr oder weniger bekannter Autoren, darunter Gelehrte, Schriftsteller, Augen- und Zeitzeugen, in zwei Sprachen zusammengetragen habe, damit auch jene die Bedeutung Trianons verstehen, die diese nicht fühlen. Damit sie verstehen, dass die Trauer um Trianon Ungarn wie Deutsche gleichermaßen betrifft. Denn von den zwei Millionen Deutschen, die 1910 noch in Ungarn lebten, sind heute nur noch einige Hunderttausende im Karpatenbecken verblieben, und die Mehrheit von ihnen auf dem heutigen Gebiet Ungarns. Der Rest ist verschwunden, denn für sie boten die neuen Staaten keine sichere Zuflucht, keine Heimat.

Die hier veröffentlichten Texte sind eine Auswahl von Beiträgen aus meinem Online-Magazin Ungarnreal – Ungarn aus erster Hand. Die einzelnen Kapitel behandeln die verschiedenen, vom historischen Ungarn abgetrennten Regionen,

mit all dem Schmerz, der Bitterkeit und dem Leid, das die ungarische Bevölkerung in den vergangenen einhundert Jahren durch die Hand des Schicksals erfahren hat. Die Entrechtung, der Völkermord, die Hinrichtungen, die Aussiedlung, die Zwangsarbeit, der Schweigezwang und der allergrößte Schmerz, die Heimatlosigkeit.

In den auf den Ruinen des historischen Ungarns entstandenen neuen Staaten versuchte man mit ähnlichen Methoden, sich der einheimischen Ungarn zu entledigen. Zwischen den Kriegen eher mit administrativen Mitteln, durch Siedlungspolitik, nach dem zweiten Weltkrieg dann durch Enteignungen und bolschewistische, tödliche Gewalt.

Im letzten Kapitel findet sich dennoch Optimismus: Wir sind immer noch Ungarn, das ungarische Volk lebt, unsere Sprache, unsere Kultur und unsere tausendjährige Geschichte kann uns niemand nehmen. Das ist die Voraussetzung unseres Bestehens: der vererbte Segen, der uns verbindet, über die Grenzen hinweg. Denn ein Volk hat keine Grenzen, kann auch keine haben.

Ich möchte all jenen meinen Dank aussprechen, die meine Arbeit unterstützt haben, ob mit Übersetzungen, Korrekturen, Zuspruch oder finanziellen Mitteln. Weiterhin bedanke ich mich bei den Autoren, dass sie der Veröffentlichung ihrer Schriften zugestimmt haben, bei der Klausenburger Druckerei Misztótfalusi Kis Miklós für die Publikation. Weiters bedanke ich mich im Voraus bei allen, die das Buch lesen werden und so das hier bruchstückhaft, aber dennoch umfassend dargestellte Schicksal der Ungarn im Karpatenbecken zu verstehen lernen.

Megmaradás – Verbleiben. Hrsg. Irén Rab. Kolozsvár, Verlag Multiradix, 2025.

Bildquelle: Das Denkmal der nationalen Zusammengehörigkeit wird gebaut. Budapest, Kossuth tér

MAGYARUL: Előszó a Megmaradás c. könyvhöz

Tíz éve is annak, hogy Zilahon az egykori Református Kollégium megmaradt, majd’ négyszázéves könyvtárában magyar dokumentumok után kutattam. A román prefektusról küldtek valakit, aki beengedett, ott üldögélt, várta, hogy megtaláljam, amit keresek. Segíteni nem tudott, hiszen a gyűjteményt sem ismerte és a nyelv is idegen volt neki.  Egy közeli panzióban volt a szállásom, azért választottam, mert ott magyar volt a tulajdonos. Nagyon örültek nekem, esténként jókat beszélgettünk, mígnem új vendég érkezett, egyenesen Bukarestből, aki ránk szólt, hogy Romániában vagyunk, beszéljünk románul! „Erdély román föld” – adta ki a verdiktet.

Ez a vidék amúgy nem Erdély, ezek itt a szilágysági dombok, a Partium, etnikailag a 16. századig egységesen magyar terület, de a sok hadakozásban megfogyatkozott a magyarság, helyükre románok érkeztek, akik a 19. század közepére már mindenütt többségbe kerültek. A szülőföldjükön maradt magyarok jogai száz éve korlátozottak, az országos és a helyi politika változásainak függvényében változnak, de kielégítő, emberhez méltó sosem volt. 

A történet azért jutott eszembe, mert pár hete Pozsonyban (háromszáz évig a Magyar Királyság koronázó fővárosa) szlovák férfi támadt egy huszonévesekből álló társaságra, amiért azok magyarul beszéltek. Magyarok vagyunk, ezért beszélünk magyarul, válaszolta egyikük, mire a férfi kést kapott elő és megvágta a fiú nyakát. Nem az első és nem is az utolsó ilyen eset ez.  „Magyarokat a Duna túlpartjára”, hangzik a szlovák nacionalisták szalonképesebb jelmondata, és fogalmuk sincs, hogy a Duna mindkét oldalán homogén magyar népesség élt ezer éven át és él a Csallóközben még mindig. Csak hát a cseheknek 1919-ben szükségük volt a területre, és a magyaroknak köszönhetően a Fekete-tengerig hajózható közlekedési útvonalra, a Dunára. Ezért húzták meg itt a trianoni határt. Húzták volna ők még lejjebb is, sőt a Nyugat-Dunántúlt a déli és északi szláv népeket (szerbek, horvátok, szlovákok, csehek) összekötő folyosóként akarták maguknak bekebelezni. De ez az erőszak már az Antantnak is sok volt.

A Kárpátalján élő őshonos magyarok jogait hol a cseh, hol a szovjet, hol az ukrán állam taposta, a szülőföldhöz való jogukat most épp az ukránok kérdőjelezik meg, korlátozzák kulturális-nyelvi-vallási közösségi létezésüket. „Késhegyre a magyarokkal!” – üvöltik az ukrán nacionalisták Ungváron, Munkácson ledöntik a vár fokán álló ősi magyar jelképet, a turulszobrot. Mindezt nem hallja és nem látja a világ.

A hungarofóbia száz év után is elevenen él az Osztrák-Magyar Monarchia időközben szétesett utódállamaiban.  Magyar nemzeti jelképeink az utódállamok szemében száz év után is szélsőséges jelképeknek minősülnek. A Felvidék szó használata irredentizmusnak számít Szlovákiában, és nem veszik észre, hogy tiltása magyarellenes sovinizmus állami jóváhagyással.

Lehetne sorolni a magyar sérelmeket, az első világháborús úzvölgyi katonatemető meggyalázását, a nyelvhasználat korlátozását, a „bozgorságot” (a magyarok csúfneve Romániában, a.m. hazátlan), a magyarokat ellehetetlenítő választási törvényeket, a még mindig hatályban lévő Benes-dekrétumokat, a magyar műemlékek átnevezését román, szlovák, ukrán, szerb etc ősi műemlékekre. És várni, hogy az Európai Unió majd megoldja az évszázados konfliktusokat. Nem oldja meg. Az Európai Unió az őshonos nemzeti kisebbségek védelmét nemzetállami hatáskörbe utalta. Azaz azokhoz fordulhatnak a magyarok védelemért, akik éppenséggel jogaikat korlátozzák, tőlük kell várniuk megoldást a kisebbségi létből fakadó gondjaikra. A Minority SafePack, sok ország sok polgárának aláírásával elérte az előírt támogatói számot, de az uniós ingerküszöböt nem sikerült elérnie. Autonómiáról szó sem lehet, minek az?

Német barátaim nem értik, miért fáj nekünk, magyaroknak Trianon. Engedjük már el, mondják, történelem, ami volt, elmúlt. Ők is elveszítették az első világháborút (a másodikat is), Versaillesban megfosztották őket a pár évtizede birtokolt gyarmataiktól és elvették a birodalom területének tíz százalékát, mégsem keseregnek. Nem értik, amit mi érzünk. Szétszabdalták az országunkat, kiszolgáltatottá tették a határon túlra került magyarokat, a maradék országot pedig halálra ítélték. Azért vagyunk még, mert nem felejtünk. Magyar az, akinek fáj Trianon. Trianon a magyar identitásképző.

Számtalan írás, elemzés, szakkönyv, regény jelent meg a magyarság 20. századi sorstragédiájáról, mégis úgy éreztem, valami hiányzik. A magyarázat egy külföldi számára, hogy miért nem tudunk felejteni. Ezért született meg ez a könyv, a „Megmaradás”, amelybe különböző ismert és kevésbé ismert szerző, tudósok és szépírók, szemtanúk és emlékezők írásaiból állítottam össze egy nagy csokorra valót két nyelven, hogy azok is értsék Trianont, akik nem érzik. Hogy megértsék, Trianon közös gyászunk, magyaroké és a németeké is. Mert az 1910-ben még kétmilliónyi magyarországi németből már csak pár százezer él a Kárpát-medencében, azok többsége is a megmaradt Magyarország területén. A többi eltűnt, számukra az új államok már nem nyújtottak biztos menedéket, hazát.

Az itt közölt írások megjelentek az Ungarnreal – Ungarn aus erster Hand online magazinomban, és a szokott módon válogattam közülük. Az egyes fejezeteket
a történelmi Magyarország elszakított régió alkotják, megannyi fájdalom, keserűség és szenvedés, amit a magyarság az elmúlt száz esztendőben a sors akarata folytán, kényszerűségből megélt. A jogfosztást, a népirtást, a sortüzeket, a kitelepítést, malenkij robotot, a kötelező hallgatást és a legnagyobb fájdalmat, a hazátlanságot.  A történelmi Magyarország romjain alapított új államokban hasonló recept alapján próbáltak megszabadulni az őshonos magyaroktól. A két világháború között inkább adminisztratív eszközökkel, betelepítésekkel, a második világháború után már vagyonelkobzással, bolsevik gyilkos erőszakkal. Az utolsó fejezetben mégis ott az optimizmus: Még mindig magyarok vagyunk, a magyar nemzet él, nyelvünket, kultúránkat, ezeréves történelmünket nem veheti el tőlünk senki, ez megmaradásunk feltétele, az áldás, amit örököltünk, ami összeköt, határok nélkül. Mert a nemzetnek nincs, nem is lehet határa.

Köszönetet szeretnék mondani mindenkinek, aki segítette munkámat, fordítással, korrektúrával, biztatással vagy anyagi támogatással. Az egyes szerzőknek, hogy hozzájárultak a közléshez, a kolozsvári Misztótfalusi Kis Miklós Nyomdának a kiadásért, és azoknak is köszönet előre, akik olvasni fogják és megértik az itt szétszórtan, de mégis egyben látható kárpát-medencei magyar sorsot.

Kép: Épül a Nemzeti Összetartozás emlékműve, Budapest, Kossuth tér

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Von Alan Macleod

Vor nicht allzu langer Zeit war Russell Brand eine sozialistische Ikone, die eine globale Revolution und die Umverteilung von Reichtum und Macht an die Massen predigte. Heute ist er ein wiedergeborener Christ, der Donald Trump unterstützt und bei Veranstaltungen der Republican National Convention und Turning Point USA…

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Wie Jahrhunderte europäischen Hasses, Schuldgefühle und kolonialer Tricks auf Palästina ausgekotzt wurden.

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Viele weiße Europäer—insbesondere Deutsche—hegen eine tiefsitzende Verachtung für muslimische und christliche Palästinenser, für Araber, für Muslime. Sie spotten mit derselben gedankenlosen Ignoranz wie ihre Vorväter, ahnungslos gegenüber einer monumentalen historischen Ironie: Während…

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Zuck sollte wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit lebenslang ins Gefängnis kommen, weil er Facebook-Gruppen zensiert hat, in denen Menschen durch die Impfung verletzt wurden. Damit hat er Hunderttausenden von Menschen geschadet.

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Die SCO & BRICS spielen komplementäre Rollen bei der schrittweisen Umgestaltung der Global Governance

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Die Prozesse, die sich derzeit abzeichnen, werden viel Zeit in Anspruch nehmen – vielleicht sogar eine ganze Generation oder länger. Deshalb sollten Erwartungen an einen schnellen Übergang zu einer voll entwickelten Multipolarität gedämpft werden.

Das jüngste Gipfeltreffen der führenden Politiker der SCO in Tianjin lenkte erneut die Aufmerksamkeit…

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Das Ringen um technologische VorherrschaftEU-Denkfabrik fordert umfassende staat…

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Das Ringen um technologische Vorherrschaft

EU-Denkfabrik fordert umfassende staatliche Förderung für private Innovationsforschung zivil-militärischer Ausrichtung. Ein „dual use Tech-Boom“ soll Abhängigkeiten der EU von anderen Großmächten verringern, insbesondere von den USA.

In der EU häufen sich Forderungen nach der Gründung einer zivil-militärischen High-Tech-Forschungsagentur nach dem Vorbild der vom Pentagon finanzierten US-Agentur DARPA (Defense Advanced Research…

https://uncutnews.ch/das-ringen-um-technologische-vorherrschaft/

Bei den Wahlen 2026 geht es um Frieden und Ruhe

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3. September 2025 Magyar Nemzet von Gergely Huth

Der Autor schreibt über psychologische Kriegsführung in der Politik, deren Kern darin besteht, dass der Alltag von Wut, Nervosität, Unsicherheit und schlechter Stimmung geprägt ist. Die schlechte Stimmung vergiftet das ganze Land mit dem Ziel, gute Absichten zu untergraben und durch die Herbeiführung einer bürgerkriegsähnlichen Stimmung das sozialpsychologische Umfeld für die Wahl zu schaffen.

Es ist ein Gemeinplatz, dass wir zwar selbstbewusst unsere Meinung sagen, uns gegenseitig auf die Schulter klopfen und bekräftigen, dass wir absolut Recht haben, aber in der Realität des anderen, in den anderen Blasen, in einem anderen Gemeinplatz gelten doch ganz andere Absichten und Argumente. Und letztendlich bestimmt die Summe all dieser Faktoren die Stimmung, die Stärke, die Widerstandsfähigkeit, das Wohlergehen und die politischen Entscheidungen eines Landes, der Nation. Das Gegenmittel gegen den Tunnelblick ist Kenntnis der Realität.

In den letzten Wochen konnte ich viele Gegenden des Landes bereisen, mich mit gewöhnlichen, arbeitsamen Menschen austauschen und neben den vielen positiven Erfahrungen

ich feststellen müssen, dass heute viel mehr als früher, eine wütende, nervöse, unsichere, schlechte öffentliche Stimmung den Alltag infiziert. Das ist natürlich nicht verwunderlich, denn das Gebilde Namens Péter Magyar und seine enthusiastischen überall einfallenden Truppen sind seit anderthalb Jahren daran, genau so etwas zu etablieren.

Ich würde nicht behaupten, dass ihm allzu viele Glauben schenken und die Begeisterung um ihn herum lässt inzwischen auch nach, aber er hat es geschafft, dass die Mehrheit lieber zwei Schritte zurücktritt, verunsichert wird, keine Diskussion wagt, in den Kreisen der anderen Realität verstummt oder sich sogar von den Stereotypen, die aus den sozialen Medien auf uns einströmen, anstecken lässt: Von der Epidemie desAlles-Ist-Scheiße“-Denkens und der „Die-stehlen-betrügen-lügen-nur“-Rhetorik.

Das Ausmaß der Verschlechterung der Stimmung ist natürlich weit davon entfernt, den Wunschtraum des (postkommunistischen) Politologen László Kéri zu erfüllen. Wie aus einem von der Zeitung Magyar Nemzet veröffentlichten Video hervorgeht, sprach dieser Politologe, der zum engsten Kreis von Péter Magyar gehört, in Nagyadorján in Siebenbürgen auf einer Mikro-Kundgebung davon, dass die Anhänger der nationalen Seite beschämt und wie „Pestkranke” behandelt werden müssten, damit ihnen die Luft ausgehe.

Seiner Meinung nach kann diese bis ins Unendliche militarisierte Atmosphäre, die in das Privatleben der normalen Wähler eingreift und allgemeine Feindseligkeit gegenüber den Anhängern der Regierungspartei schürt, zum Sieg der Linken führen.

„Dafür musst du früher aufstehen, Kleiner!“ – das können wir natürlich diesem Teufelsbraten getrost entgegnen, denn die Anhänger der Tisza Partei werden niemals in der Lage sein, das patriotische Lager einzuschüchtern, aber man muss sehen, dass das Gift wirkt, die Infektion sich ausbreitet, was zu einer größeren Spaltung als zuvor und zu einer allgemeinen Zurückhaltung gegenüber der Politik führt. Man sollte jedoch die Ungarn nicht vergessen lassen, welchen Schaden es seinerzeit angerichtet hat, als der Nihilismus das Land beherrschte.

Das Chaos und die Mafiawelt der 90er Jahre, dann die geistige und existenzielle Schrumpfung nach der Rückkehr der Kommunisten, später die durch Gyurcsánys Lügen ausgelöste Unruhe, die Kampagne gegen die Ungarn ausserhalb der Staatsgrenzen, der Polizeiterror und die Morde an Roma. Und natürlich die eingebrochenen Fremdwährungskredite und der Staatsbankrott, die unser tägliches Leben auf eine Weise ruiniert haben, die für jüngere Menschen heute unvorstellbar ist.

Diese wichtige Erfahrung, und damit die Abneigung und Vorsicht der Menschen gegenüber der globalisierten Linken, darf nicht in Vergessenheit geraten.

Es ist nun sinnlos, darüber zu diskutieren, inwieweit die elitäre Wende, die zwischen 2020 und 2022 auf der rechten Seite stattfand, zur heutigen Spaltung beigetragen hat, wie viele gute Patrioten und Fidesz-Wähler dadurch verunsichert wurden oder sich gar abgewandt haben (und natürlich auch die durch den Krieg verursachte Inflation, das bis zum Überdruss diskutierte Luxusleben mancher Fidesz-Eliten sowie die wirtschaftlichen Schwierigkeiten), denn Viktor Orbáns Team hat bereits Korrekturmaßnahmen eingeleitet, und das nationale Lager wird sich (so oder so) nach April 2026 mit diesen Fehltritten auseinandersetzen müssen.

Die große Mehrheit der potenziellen Fidesz-KDNP-Wähler kann abwägen und weiß, dass all das, was diese Regierung und Ungarn in den letzten 15 Jahren erreicht haben, viel mehr wiegt als die kleinen und großen Schwächen.

Doch dieser Situationsvorteil reicht möglicherweise noch nicht für den Erfolg aus. Der Glaube an den Sieg, die Haltung und der Stolz der Menschen müssen zurückgewonnen werden. Die Gründung des „Klubs der Kämpfer” und der „digitalen Bürgerkreise“ geht sicherlich in diese Richtung, obwohl viel davon abhängt, ob es den Koordinatoren der Bewegung gelingt, neben den politischen Mitgliedern auch Zivilisten in Position zu bringen, damit jeder Kämpfer und Bürger der Regierungspartei den Kampf als seinen eigenen empfinden kann.

Noch wichtiger ist jedoch die ehrliche Sprache, welche wiederum keinen Eindruck von Unentschlossenheit erwecken darf. Deshalb ist es sympathisch, dass wir Viktor Orbán und seine Vision von Ungarn nun schon oft und in vielen verschiedenen Sendungen und Foren hören können. Wer seine Gedanken bei unseren Nationalfeiertagen, Jahresrückblicken, im Vortrag in Tusványos und, wenn möglich, in Kötcse verfolgt hat, weiß natürlich genau, dass dieser Orbán derselbe Orbán ist.

Dass die Marke Fidesz seit fast vier Jahrzehnten dieselbe Weltanschauung vertritt und die Großstrategie auf deren Verwirklichung abzielt. Und diese Vision findet tatsächlich großen Anklang beim ungarischen Volk und ist das wertvollste Kapital, über das die ungarische Rechte verfügt.

Ein gutes Beispiel dafür ist, was der Ministerpräsident beim MCC Fest in Esztergom im Gespräch mit Gergő Kereki über die „Dreckige Fidesz”-Rufe, die auf manchen Musikfestivals zu hören sind, gesagt hat,

In Ungarn gibt es zwei Arten von Rebellionen, denn die Jugendlichen sind wie die Erwachsenen, auch unter ihnen gibt es Liberale und Patrioten. Und die liberalen Jugendlichen rebellieren offensichtlich gegen die Regierung und gegen alles, was Macht besitzt, und da gerade wir an der Regierung sind, stehen wir eben im Fadenkreuz. Ein anderer Teil der Jugendlichen, die patriotisch gesinnten, rebellieren ebenfalls, aber sie tun dies gegen die globalen Netzwerke, die Soros-Stiftung, Brüssel im Allgemeinen, gegen internationale Kräfte, die das Land unterdrücken wollen. Lassen Sie sich also nicht täuschen, es geht nicht darum, dass ein Teil der jungen Menschen rebelliert und der andere nicht, sondern dass der eine Teil gegen das eine und der andere Teil gegen das andere rebelliert. Und ich glaube, solange es junge Menschen auf der Welt gibt, wird es so etwas immer geben. […] Wir dürfen nie vergessen, dass diese jungen Menschen unsere Kinder sind, wir haben sie erzogen. Es schadet nicht, sich manchmal daran zu erinnern, was wir in diesem Alter gemacht haben, was wir gedacht und hie und da gerufen haben, und dann findet vielleicht alles irgendwie seinen Platz. Ich empfehle also in dieser Angelegenheit elterliche Weisheit und Besonnenheit walten zu lassen.

Das nenne ich selbstsichere Ehrlichkeit. Gegen schlechte Stimmung könnten also Mut, noch mehr Ehrlichkeit und stolzes Rechtsbewusstsein helfen. Da nun schon Kéris dumme Schmähungen zur Sprache gekommen sind, sei angemerkt, dass die patriotische Seite niemals die Wähler der linksliberalen Seite beschämen und isolieren wollte (ihre Politiker und Intriganten allerdings sehr wohl.)

Es ist jedoch ein gutes Gefühl, dass es spätestens seit Beginn der 2000er Jahre in Ungarn uncool ist, Kommunist zu sein, und dass in besseren Kreisen kaum jemand zugibt, dass er sie wählt. Das könnte auch in Zukunft das nationale Minimum sein.

Während Péter Magyar vor einer Handvoll Anhänger mit etwa derselben Aufrichtigkeit das Land der Liebe verkündet wie der Stalinist Mátyás Rákosi damals den Frieden, bricht immer öfter sein wahres Wesen hervor. In Parajd ging er fast auf einen Reporter des öffentlich-rechtlichen Fernsehens los, weil dieser ihm einige berechtigte Fragen gestellt hatte. Der Tisza-Führer tobte diese Woche auf seiner Facebook-Seite darüber, dass die Fidesz die Haustiere seiner Anhänger vergifte und ihre Immobilien in Brand steckte. Gefällt das noch irgendjemandem?

Auch wenn ein Großteil der Wähler murrt und unsicher ist, sie können diesen Wahnsinn doch nicht wollen.

Lasst uns bei dieser Wahl zwischen Frieden, strategischer Ruhe und dem viel diskutierten ungarischen Weg einerseits und rasender Wut und einer ungewissen Zukunft andererseits wählen.

Ersteres sollte bei der Wahl einfach mehr wert sein!

Autor, Gergely Huth ist Journalist, Chefredakteur von „Pesti Srácok

MAGYARUL: https://magyarnemzet.hu/velemeny/2025/08/valasztas-fidesz-orban-beke-nyugalom

Deutsche Übersetzung von Dr. Andrea Martin

Bild: Viktor Orbán beim jährlichen Fidesz-Bürgerpicknick in Kötcse, 2022.

Quelle