In der Abfolge historischer Epochen, nach der „Neuzeit“ und der „neuesten Zeit“, um nur die Epochen des modernen Menschen zu nennen, stehen wir nun an der Schwelle des „absurden Zeitalters“. Diese neueste menschliche Erfindung repräsentiert die volle Entfaltung absurder Werte in immer mehr Lebensformen und auf immer mehr Gebieten. Lebensweisen und Normen, die über Jahrhunderte hinweg Bestand hatten, sind heute Gegenstand von Debatten geworden. Unter dem Einfluss von Ideen, die als neue Philosophien gepriesen werden, gedeihen Lebensformen, die schockierend und empörend sind und dem geschaffenen Menschen nicht würdig erscheinen.
Was sollen wir damit anfangen – das Thema ist freilich längst abgedroschen –, wenn bei einem olympischen Wettkampf ein Mann auf erniedrigende Weise eine Frau schlägt, während die Zuschauer untätig bleiben und nicht eingreifen, um die Frau zu schützen? Überdenken wir die absurde Natur der Situation: Innerhalb der Familie ist Gewalt ein strafbares Delikt. Wenn ein betrunkener oder häufiger alkoholisierter Ehemann brutal wird, kann ihm eine Freiheitsstrafe drohen. Wenn jedoch ein fremder Mann eine andere Frau in einem Ring verprügelt, spielt die gesetzliche Vernunft keine Rolle mehr?
Auch am Ende der „neuesten Zeit“, die dem „absurden Zeitalter“ vorausging, gab es Probleme mit bestimmten neuen Trends. Zum Beispiel die Frage, was Frauen in einem Boxring zu suchen haben, anstatt auf der Tribüne Brezeln zu essen? Trotz der Einwände der betroffenen Sportlerinnen zeigt sich, dass der Boxsport weder körperlich noch emotional für Frauen geeignet ist. Ob Sportarten wie Boxen, Mixed Martial Arts oder Thai-Boxen, die schwer als Spiele zu definieren sind, überhaupt für irgendjemanden geeignet sind, sollte ebenfalls überdacht werden. Was jedoch sicher ist, ist, dass Frauen nicht dafür geschaffen wurden.
Ein weiteres Beispiel für die Veränderungen in unserem „absurden Zeitalter“ ist die Frage des „altbekannten“ Terrorismus. Offiziell und sicherheitstechnisch gesehen ist Terrorismus „die Anwendung oder Androhung von Gewalt gegen Personen oder Eigentum, um Regierungen, Gesellschaften zu beeinflussen oder Angst zu verbreiten, um ein politisches, religiöses oder ideologisches Ziel zu erreichen.“ Dies war die gut artikulierte Definition in früheren Epochen. Inmitten der Absurditäten unserer Zeit drückt diese Definition den Terrorismus nur teilweise aus, insbesondere seine Methode und sein Instrumentarium. Das liegt auch daran, dass mit Terrorakten die Person des Terroristen verbunden war, der den Gewaltakt plante und ausführte. Dies setzte in gewissem Maße eine Ausbildung, Entschlossenheit und vor allem eine Persönlichkeitsstörung bei Menschen voraus, die sich nicht in die Gesellschaft integrieren konnten. Ein charakteristisches Merkmal war, dass es wenige Terroristen gab, die isoliert agierten und früher oder später von den Behörden aufgespürt wurden.
Heute ist das bereits Geschichte. Einfach deshalb, weil der gesamte europäische Kontinent zum Ziel von Gewalt geworden ist, wo Angriffe auf das normale Leben unter „bunten“ Umständen stattfinden und der Täter – wie Beispiele zeigen – ein achtjähriges Kind sein kann, zu jeder Zeit, mit jeder lebensgefährlichen Waffe in der Hand. Die bloße Hand – zumindest wenn sie nicht mit Arbeit beschäftigt ist – ist in unserer Kultur für den Handschlag gedacht, zumindest außerhalb des Rings. Doch heute ist sie zu einer Angriffswaffe geworden, wenn Straßenbanden ältere Menschen verprügeln, um sich zu amüsieren, oder es zu Nahkämpfen zwischen Autofahrern kommt, die im Verkehr in Konflikte geraten.
Warum zählt es heute nicht nur als Terrorismus, wenn wie in Wien ein Konzert abgesagt wird, weil ein paar trottelige Terroristen mit dem Bombenbasteln erwischt wurden, oder warum analysieren wir nicht das unglaubliche Sicherheitsprotokoll für die Pariser Olympiade, das zeigt, wie groß die Angst bei den Behörden vor jeder Massenveranstaltung ist?
Denn im Fall der Pariser Olympiade war es nicht das Entschärfen einer möglichen Bombe, das den Terroranschlag darstellte, sondern das Bild der Eröffnungszeremonie selbst. Ein weiteres olympisches Beispiel für Terror gegen Menschen ist, dass Sportler gezwungen waren, in der colibakterienverseuchten Seine zu schwimmen und dabei ihre Gesundheit zu riskieren, oder dass ein verzerrter Mann eine Frau schlagen durfte.
Es ist an der Zeit, zu erkennen, dass im „absurden Zeitalter“ die neue Definition von Terrorismus lautet: Eine Reihe von Aktionen, die von bestimmten politischen Eliten geleitet werden, um unser lebenswertes Leben und unsere tägliche Sicherheit zynisch zu zerstören. In der aufgewühlten Welt der Straßen, wo bleibt der englische Gleichmut, wenn einheimische Engländer sich zur Selbstjustiz gegen Fremde gezwungen sehen, um ihre Kinder zu schützen? Wo bleibt die französische Leichtigkeit, wenn in den Straßen von Paris wehrlose alte Menschen von illegalen Migrantenhorden verfolgt werden, und wo bleibt die deutsche Geduld, wenn die Regale der Waffenläden leergeräumt werden, weil Massen von Menschen, deren Herkunft unbekannt ist, eine Sicherheitsbedrohung für die ehrbaren Bürger darstellen? Das ist natürlich verständlich, wenn wir die Warnung des Bonner Polizeipräsidenten zitieren: „Die Messer, die die von weit her kommenden Migrantenjungen in ihren Taschen tragen, sind am wenigsten zum Frühstück gedacht“, sagte er. Ein weiteres Beispiel für „terrorartige“ Angriffe auf die normale Welt ist die politisch motivierte Sprengung des Kühlturms des Kernkraftwerks Grafenreinfeld, das einst ein Symbol für die energetische Unabhängigkeit Deutschlands war. Dies kann eindeutig als Terrorakt bezeichnet werden, da es Teil des Plans zur systematischen „Zerstörung“ der deutschen Wirtschaft war.
Wo ist also das neue und neueste Leben Europas, das nach Nostalgie ruft, seine Ruhe und Normalität? Gleichzeitig gibt es eine Gemeinsamkeit zwischen altem und neuem Terrorismus: Wir wollen nicht mit ihm leben. Bildlich gesprochen wollen wir ihn genauso einsperren wie früher ausgebildete Terroristen, als die Selbstverteidigungspolitik noch mit Bravour bestand. Vielleicht haben wir uns im Laufe der Zeit verändert, aber nicht so sehr, dass wir glauben und akzeptieren, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dieses soziale Absurde unseren Nachkommen als Erbe hinterlassen wollen. Es ist ausgeschlossen, dass der Mensch nicht zu sich selbst zurückkehrt, zu einem normalen Leben im Einklang mit seiner Schöpfung.
Übersetzt und bearbeitet von Hans Seckler