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Ostern im Schatten der Verfolgung

pixabay

In diesen Tagen feiern Christen Ostern, den höchsten christlichen Feiertag im Jahr. Man feiert die Auferstehung Jesu, der uns durch seinen Sieg über den Tod Hoffnung auf das ewige Leben schenkte.


In vielen Teilen der Welt können Christen unbeschwert dieses höchste Fest erleben, zur Messe und zum Gottesdienst gehen und im Kreise ihrer Lieben sein. Dieses Glück haben jedoch viele Millionen Christen nicht. Sie werden aufgrund ihres Glaubens verfolgt, unterdrückt, diskriminiert, sogar ermordet. Die Christenverfolgung ist ein Thema, über das in der Öffentlichkeit und grade in der heutigen Zeit viel zu selten gesprochen  wird.

Dabei ist die Zahl der Betroffenen nicht zu vernachlässigen: weltweit sind mehr als 360 Millionen Christen Opfer der Verfolgung. Damit sind Christen die größte, aus Glaubensgründen verfolgte Religionsgruppe.

„In den 50 Ländern des Weltverfolgungsindex gilt dies sogar in einem sehr hohen bis extremen Maß; davon betroffen sind 312 Millionen der dort lebenden 737 Millionen Christen”, heißt es auf der Seite von Open Doors, die einen Weltverfolgungsindex veröffentlicht.

Foto: Open Doors

Der Begriff der „Christenverfolgung” kann verschieden eng definiert werden. Unter Verfolgung muss nicht nur die staatliche Verfolgung verstanden werden, bei der Einzelne oder Gruppen aufgrund ihres Glaubens eingesperrt, gefoltert oder ermordet werden, wobei dies in vielen Staaten tatsächlich der Fall ist. Von Verfolgung kann man auch sprechen, wenn Menschen aus diesen Gründen Probleme bei der Arbeit haben, diese verlieren oder Kinder aus Glaubensgründen nicht zur Schule gehen können. Es herrscht jedoch auch vor, wenn der Bau von Kirchen verboten wird, die Gründung einer christlichen Gemeinde oder Organisation unmöglich gemacht wird oder das Konvertieren zum Christentum nicht erlaubt ist.

Neben der staatlichen Verfolgung kommt auch immer mehr die Verfolgung durch die eigene Familie oder auch der Dorfgemeinschaft hinzu, beobachtete Open Doors. In solchen Fällen wird die Lage dadurch erschwert, dass ein Christen gegenüber feindlich eingestellter Staat keine Maßnahmen ergreift.

Durch Machtübernahmen von extremistisch-islamische Gruppierungen wie der Taliban sind Christen in Afrika und Asien gezwungen, in Nachbarländer zu fliehen, wo sie es jedoch nicht unbedingt einfacher haben. Die Anzahl der gewaltsam Vertriebenen belief sich laut dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) im Jahr 2021 auf etwa 84 Millionen. 26 Millionen mussten ihr Land sogar ganz verlassen. Hunderttausende sind etwa in der Sahelzone (z.B. Burkina Faso, DRK) von islamistischer Gewalt betroffen oder fliehen vor Zwangsrekrutierung (Eritrea), Bürgerkrieg (Sudan), staatlicher Repression (Iran) und/oder familiärer Unterdrückung aufgrund ihres Glaubens, schreibt Open Doors.

Dies führt sogar zum Verschwinden der Christen, z.B. in Afrika südlich der Sahara. Dort werden Hunderte von Kirchen geschlossen oder zerstört, wie in Burkina Faso, Mali und Nigeria.

Hungary Helps Programm

Diesem Trend will das Programm Hungary Helps aus Ungarn entgegenwirken. Das Programm ist eine Initiative der ungarischen Regierung, die 2017 mit dem Ziel gestartet wurde, humanitäre Hilfe sowie Wiederaufbau- und Entwicklungsmaßnahmen in Krisengebieten und Entwicklungsländern durchzuführen und verfolgte christliche Gemeinschaften in der ganzen Welt in erheblichem Umfang zu unterstützen. Die Grundprinzipien des Programms sind die folgenden: (1) Feststellung der Existenz, der Ursachen und der Art von humanitären Krisen, (2) Bereitstellung direkter und lokaler Hilfe, (3) Unterstützung von Gemeinschaften, die von humanitären Krisen bedroht sind, um in ihrer Heimat zu bleiben.
2019 wurde auch die Hungary Helps Agency gegründet, um schnelle und wirksame Hilfe für Gemeinschaften zu gewährleisten, die unter Verfolgung und humanitären Katastrophen leiden.

In 5 Jahren hat Ungarn mit dem Programm “Hungary Helps” einer halben Million Menschen in Krisensituationen ermöglicht, in ihrem Heimatland zu bleiben oder dorthin zurückzukehren.
„Das Programm hat nicht nur dazu beigetragen, dass verfolgte Menschen in ihrer Heimat bleiben konnten, sondern in einigen Fällen ist es sogar gelungen, die Migration umzukehren. In Syrien zum Beispiel sind etwa tausend Familien, die vor dem Bürgerkrieg geflohen waren, mit Hilfe des ungarischen Staates in ihre Häuser zurückgekehrt”, so Tristan Azbej, Staatsekretär im Amt des Premierministers und zuständig für die Hilfe für verfolgte Christen und die Umsetzung des Programms “Hungary Helps”

Hungary Helps FB
Staatssekretär Azbej mit dem Hungary Helps Programm in Afrika. Foto: Hungary Helps Facebook

Das Programm hat Gemeinden in Not mit mehr als 170 Projekten in fast 50 Ländern unterstützt, wobei der Grundsatz gilt, die Hilfe dorthin zu bringen, wo die Not ist, und nicht die Notleidenden auf den Weg nach Europa zu schicken.

Dies ist auch der Grundsatz, den die ungarische Regierung seit Ausbruch der Migrationskrise 2015 verfolgt hat. Es ist nämlich keine Lösung, Millionen von Menschen, mehrheitlich muslimischen Glaubens, durch eine organisierte Migration nach Europa zu bringen und die dortigen Christen hierdurch in Gefahr zu bringen. Genau das ist das Problem, die Medien sprechen nur vom Islam und versuchen ihn zu verteidigen, über die massive Verfolgung der Christen wird jedoch geschwiegen.
Allerdings haben die letzten Jahre deutlich gezeigt, dass die Christenverfolgung nun auch in Europa immer mehr zu nimmt und die Welt schaut zu. Sie schaut zu wie Kirchen zerstört und Moscheen gebaut werden, Priester in Kirchen enthauptet und Lehrer von ihren Schülern verpetzt und folglich ermordet werden.

Es kamen und kommen Menschen aus Afghanistan, Lybien, Eritrea, Nigeria – die im Weltverfolgungsindex allesamt unter den ersten 10 Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden – aber sie kommen z.B. auch aus Syrien (Platz 15).

Es wäre ratsam, dass sich auch andere Länder stärker mit diesem Thema auseinandersetzen und den Christen wahre Unterstützung bieten.

Quelle: Open Doors, Hungary Helps, hirado.hu, kormany.hu ; Titelbild: Pixabay