Miklós Radnóti (1909-1944) war ein ungarischer Dichter, der während des Holocaust umkam. Er wurde wegen seiner jüdischen Abstammung mehrfach zum Arbeitsdienst eingezogen. Im Mai 1944 wurde er an die ukrainische Front beordert und später im Lager Bor (Serbien) interniert. Von dort wurde er mit mehreren tausend jüdischen Zwangsarbeitern in Gewaltmärschen quer durch Ungarn getrieben und bei Abda nahe der österreichischen Grenze, ermordet. Er gilt als einer der größten ungarischen Lyriker des 20. Jahrhunderts.
Der Plattenteller klingt zwischen dem Gras,
röchelt, keucht wie ein verfolgter Lias,
doch statt Verfolgter sind die Mädchen
umkreisen wie feurige Gärtchen.
Ein Mädchen knieend wechselt die Seite
mit braunem Schultern, ‘d schneeweissen Beine,
ihre Seele schwebt auf schlechten Rhythmen
‘d ist so grau wie die Wolken am Himmel.
Die Jungs kauern an Boden und glimmen
ungeschickte Worte auf den Lippen,
ihr Körper ist stolz am kleinen Glücken
‘d sie töten ruhig, wenn sie töten müssen.
Könnten auch noch guten Menschen werden,
ihr habt es drinnen, lasst nicht verderben
ein der Menschheit würdiger Intellekt.
Sagt es ihnen, es ist noch nicht perfekt.
10. Mai 1944
Übersetzt von Antal Mucsi
MAJÁLIS
A hangraforgó zeng a fű között,
s hördül, liheg, akár egy üldözött,
de üldözők helyett a lányok
kerítik, mint tüzes virágok.
Egy lányka térdrehull, lemezt cserél,
a háta barna, lába még fehér,
a rossz zenén kis lelke fellebeg
s oly szürke, mint ott fönt a fellegek.
Fiúk guggolnak és parázslanak,
az ajkukon ügyetlen szép szavak,
duzzasztja testük sok kicsiny siker
s nyugodtan ölnek, majd ha ölni kell.
Lehetnének talán még emberek,
hisz megvan bennük is, csak szendereg
az emberséghez méltó értelem.
Mondjátok hát, hogy nem reménytelen.
Quelle: https://www.magyarulbabelben.net/works/hu/Radn%C3%B3ti_Mikl%C3%B3s-1909/Maj%C3%A1lis/de